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Zeitschrift für Geschichte der Architektur — 2.1908/​9

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https://doi.org/10.11588/diglit.19219#0318

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Carl Winter's Universitätsbuchhandlung in Heidelberg.

.....Soeben erschien: , ... .. .

Die Erhaltung der OttMnricM)au-Fassade.

Eine notwendige Kritik zur Heidelberger Schloßfrage und positive Vorschläge
: von Wilhelm Thiel, Ingenieur in Berlin.
Mit zwei Tafeln. — t Mark, '

Unter diesem Titel ist soeben bei Carl Winter in Heidelberg aus der gewandten und
sachkundigen Feder des als hervorragenden Hochbaustatiker bekannten Berliner Ingenieurs Wilhelm
T hi eT eine Broschüre erschienen, welche nach einem kritischen Rückblick auf. die polemische Ent-
wicklung und den seit zwei Jahren latenten Stand der Heidelberger Schloßfrage einen neuen positiven
Vorschlag zur Erhaltung des Otto-Hei.nrichspalastes in seiner gegenwärtigen Gestalt macht, um einen
der Ruine drohenden. Ausbau nebst Überdachung noch in letzter;5tunde.zu, verhüten.: Der Verfasser
hatte natürlich noch keine Kenntnis von dem erst, in. den letzten Tagen durch die Zeitungen, ver-
öffentlichten endgültigen (?) (inzwischen widerrufenen); Verzicht der badischen Staatsregierung auf
den Wiederaufbau der Sehlößruine. In demselben Maße aber, als diese neueste Stellungnahme der
Regierung die pietätvolle Warnu ng des Verfassers vor einer entwertenden Restaurierung gegenstandslos
macht; gewinnt dessen positiver Vorschlag zur Erhaltung des unvergleichlichen Baudenkmals in
seiner vollen Ruinenschönhei't an aktueller Bedeutsamkeit.

'Herrn Wilhelm Thiels neues, auf sorgfältige^Prüfung und statische Berechnungen gestütztes
Projekt zeichnet sich durch eine geniale technische Einfachheit, ästhetische Unauffälligkeir. und
ökonomische. Billigkeit aus. Die Gesamtkosten der Versteifung beider, Längswände^ des Otto-Hein-
richsbaues belaufen sich nach dem Voranschlag des Verfassers: auf hur 35000 Mark, also auf ein rundes
Drittel der ersten im vorigen Jahre angeforderten, vom Landtage aber abgelehnten Baurate. Dabei,
versteht es der Verfasser unter, Hinweis auf zwei höchst instruktive Skizzentafeln, das gesamte,
re^ht schwierig darzustellende technische Detail mit solcher begrifflichen und Sprachlichen Klarheit
und Abrundung zur Anschauung zu bringen, daß" sich auch jeder Laie an der Hand dieses, die
früheren Urteile mit, kritischer Kürze zusammenfassenden Richtweises über alle Seiten des technischen
und ästhetischen Problems ohne Schwierigkeiten informieren und — soweit es für Laien überhaupt
möglich — ein eigenes Urteil über die ganze Streitfrage bilden kann. ; . . .

Wir sehen hier von . allen historischen und kritischen Rekapitulationen des Schloßproblems
ab und.beschränken uns ganz auf ..eine. kurze Wiedergabe der positiven Thielschen Lösung,; deren
bereits hervorgehobene technische, ästhetische und ökonomische Eleganz darin zum Ausdruck kommt,
daß mit den denkbar; einfachsten Mitteln die größtmögliche Leistung erzielt — oder doch versucht
wird... ' (Neue Badischc Landeszeitung.)

, 3VEa*x
Der Kampf um die Clieopspyramide.

2. Auflage. 4.—6. Tausend. 2 .Bände.
Geheftet 6 Mark. In Leinwand gebunden 8 Mark.,

. . . Eyths Roman ist der fesselndste,
tiefgründigste und dabei liebenswürdigste,
den das Jahr hervorgebracht hat. Die weiche
warme Luft des Pharaönenlandes, die fromme
und doch so bunte, Poesie des-Nilflusses,, der
frohe Humor des deutschen, Nordens vereinigen
sich anmutig in ihm und durchwehen ihn; sie
geben- einen lieblichen Hintergrund ab für die
Enthüllung des grandiosen Pyramidehrätsels. Das
Büch wird, wenn nicht alles täuscht, einen Sieges-
zug durch. Deutschland antreten. (Gegenwart,)

.'. . Soweit vermag die Kritik dem Dichter in die
Werkstatt zu schauen und sein Schaffen zu be-
greifen. Aber/ihre Mittel versagen gegenüber der:
Erscheinung der;indischen Märchenprinzessin und
zugleich Richter der feindlichen Brüder, gegen-
über dem Märchenwettkampf, in dem sie und der
deutsche Maler die innerlichen Hindernisse ihrer
Vereinigung überwinden — eine Szene, die aus
dem tiefsten, geheimnisvollen »Quell der- Poesie
getränkt ist. Hier kann der Kritiker nur die Feder
niederlegen, mit-dem stillen. Wunsch, daß der
deutsche Leser wenigstens nach und nach das
echte Gold der Dichtung höher schätzen lerne
als das glitzernde und lärmende Blech,der Unter-
haltungsliteratur. (Vossische Zeitung.)

Eytih:

Im Strom unserer Zeit.

Aus Briefen eines Ingenieurs.

1. Band: Lehrjahre. Mit 32 schwarzen und 4 far-
bigen Bildern nach Zeichnungen v. Max Eyth.
8° geh. 5 Mk., fein geb. 6 Mk.

2. Band: Wanderjahre. Mit 32 schwarz, u. 4 far-
bigen Bildern nach Zeichnungen v. Max Eyth.
8°. geh. 5 Mk., fein. geb. 6 Mk.

3. Band: Meisterjahre. Mit 25 schwarz, u. 4 far-
bigen Bildern nach Zeichnungen v. Max Eyth.
8°. geh. 5 Mk., fein geb..6 Mk.

. Das vollständige, Werk (3 Bde.) ist auch in
schönen Halbfranzbänden gebunden zum Preise
von 20 Mk. erhältlich.

Unsere Leser kennen Eyth vor allem aus
seinem prächtigen Buche „Der. Kampf um die
Ckeopspyramide", das'wir. für den «fesselndsten
und liebenswürdigsten Roman der letzten Zeit
erklärt haben und das nach unserm Empfinden
viel eher hunderttausend Leser verSient als manche
schlaffe Modeschöpfung. In seinen Briefen gibt
sich Eyth ungezwungener noch als in seinen
Romanen. Es ist ein Genuß ersten Ranges,
es ist ehrenvoll und bringt Gewinn, mit diesem
Doktor zu spazieren. Jeder gebildete Deut-

' sche-unsererTage sollte sich dazu drängen
und sein arbeitendes Vaterland einmal
auch vo n der geistigen Höhe dieses präcb-

1 tigen Menschen b etrachten. (Gegenwart.)

CVF. Wintersoh

e

Kueii«! ruckerei.
 
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