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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 18.1893

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Pernice, Erich: Inschriften aus Andros und Paros
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https://doi.org/10.11588/diglit.37662#0019

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INSCHRIFTEN AUS ANDROS UND PAROS 9
d. h. Γάλλος gelesen werden muss. Das vorhergehende, sicher
von Ross als ΓΛΕΙΤΙΟΝ gegebene Gentilicium ist aas latei-
nischen Inschriften als Glitius bekannt (C I L.Y, 6974-6987;
vgl. Inscr. graec. Sic. et Itat. 2278). Oberhalb dieser In-
schrift, gleichfalls noch als Bodenplatte dienend, liegt ein Mar-
morblock von mindestens l,30m Länge und 57cm Höhe, der zu
einem grossen Monument gehörte. Darauf ist mit 10cm hohen
Buchstaben geschrieben
UU N T l·
Ein weiterer Block desselben Monumentes nur ein C- enthal-
tend, liegt nicht weit davon. Aus der Bearbeitung des Blockes,
der über der Inschrift ein Profil hat, wird wahrscheinlich,
dass beide Steine den Architrav eines grossen Monumentes
bildeten.
4. Paläopolis An dem Wege, welcher am Hause des G. Lu-
kresis vorüberführt, ist etwa 50 Schritt von eben diesem Hause
in einer Umfassungsmauer ein grosser unbearbeiteter Block
aus gewöhnlichem Felsstein verbaut, welcher auf einer Seite
die Buchstaben
Δ I O t Διάς
Μ E Λ I X I C μελιχίου
trägt (Buchstabenhöhe 7cm). Da der Stein sehr schwer ist,
nicht aus Marmor besteht und in einer geringen Mauer ohne
Rücksicht auf die Buchstaben versteckt ist, ist nicht anzuneh-
men, dass er wie die meisten Inschriftsteine aus Marmor von
der unteren Paläopolis hierher verschleppt ist. Wir haben den
Bezirk des Ζευς μειλίχιος, zu welchem der Stein als Grenzstein
gehört, in unmittelbarer Nähe des Steines selbst anzunehmen.
Zu den Kultstätten des Meilichios, welche ausser Athen für
Chalkis, Orchomenos, Sikyon, Argos (Preller-Robert, Griech.
Myth. I S. 131) bekannt sind, kommt jetzt Andros hinzu1;
1 Ich benutze die Gelegenheit, um eine Notiz bei Miliarakis zu berichti-
gen. Derselbe spricht S. 83 nach Hörensagen von einer Inschrift hei Varidi,
welche das Wort Άρτεμίσιον enthalte. In V. befindet sich aber nur eine In-
schrift (Weil, Athen. Mitth. I S, 243) mit den Namen Νέμεσις καΐ Άδρα-
 
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