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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 20.1895

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Heft 4
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https://doi.org/10.11588/diglit.38033#0526

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SITZUNGSPROTOKOLLE

13- März 1895. K. Mylonas, Eine melische Amphora (Έφη-
αερις άρχ. 1894 S. 225). — L. Pallat, Der Fries des Erech-
t.heions. — W. Doerpfeld berichtet über den Forteane der Aus-
Ο Ό
grabungen am Westabbang der Akropolis.
27. März 1895. VY. Doerpfeld gedenkt des am 22. März in
Laurion verunglückten Professors der Philosophie an der kie-
ler Universität G. Glogau. — A. Wilhelm, Die penteterischen
Feste der Athener (s. Anzeiger der Wiener Akademie 1895,
IX). — B. Pharmakovsky, Über einen Kopf im Nationalmu-
seum. — W. Doerpfeld, Die Enneakrunos im siebzehnten
Jahrhundert.
Doerpfeld: Auf mehreren Plänen Athens aus dem XVII. Jahrhundert
(Guillet und Coronelli) findet man am Westabhange der Akropolis nicht
nur eine Quelle mit dem Namen Enneakrunos gezeichnet, sondern daneben
auch die Ruinen eines kleinen Theaters, wie es Pausanias in der Nähe der
Enneakrunos erwähnt. Auf einem anderen Plane desselben Jahrhunderts,
der sich in Paris befindet und gewöhnlich kurz der Plan der Kapuziner ge-
nannt wird, fehlen diese Anlagen und dafür ist in der Nähe ein grosser
Tempel, das sog. Theseion gezeichnet (vgl. Wacbsmuth, Die Stadt Athen
I S. 66).
Während man bisher glaubte, dass die ersteren Pläne falsch seien, kann
mit Sicherheit bewiesen werden, dass der ‘Plan der Kapuziner’ nicht nur
ursprünglich jene beiden Anlagen auch enthielt, sondern irrtümlich das sog.
Theseion zweimal enthält. Er wurde von einer späteren Hand verändert,
indem das Theater, die Enneakrunos und einige andere Anlagen fortradirt,
und dafür andere Dinge zum Teil irrtümlich eingezeichnet wurden. Die Spu-
ren der entfernten Ruinen sind auf dem Originalplan in Paris noch deut-
lich zu erkennen. Dadurch ist sicher bewiesen, dass westlich von der Akro-
polis das von Pausanias in der Nähe des Marktes und der Enneakrunos er-
wähnte Theater im XVII. Jahrhundert noch in Ruinen vorhanden war, und
dass das Wasser der Enneakrunosleitung damals noch an der alten Stelle
aus dem Felsen hervorkam.
11. Dez. 1895. Festsitzung zur Feier von Winckelmanns
Geburtstag. Nachdem zuerst W. Doerpfeld eine Übersicht
über die Thätigkeit des Instituts im verflossenen Jahr gegeben
hat, bespricht H. Schräder die Composition und kunstge-
schichtliche Stellung [des archaischen Marmorgiebels (Gigan-
tomachie) auf der Akropolis.— W. Doerpfeld, Über die Märkte
von Athen.
 
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