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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 20.1904

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Heft 2
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Gruner, Otto Rudolf: Amerikanische Stallanlagen
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https://doi.org/10.11588/diglit.44901#0022

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1904

ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU

Heft 2


Stallgebäude des Herrn E. C. Swift Architekten: Little & Browne
in Prides Crossing. in Boston.

ein

Kvhstali

Kuhstall der Farm »Dream-
wold« in Egypt, Mass.
Grundriss und Schnitt.

Architekten: Coo-
lidge & Carlson
in Boston.

haltigen Katalog; aus demselben Jahre stammt
uns vorliegendes Musterbuch von Tangerhütte; auch
Friedrich Metz in Frankfurt a. M. beschäftigt sich
seit 1872 mit dieser Spezialität. Jakob Ravene Söhne
in Berlin verfügen über gute Modelle und lange
Erfahrung. Auch Heydweiller & Co. in Berlin ist
hier zu nennen.)
Ein Obergeschoß für Futtervorräte, Kutscher-
wohnung, Baderaum, Kammer für den Reitknecht
(groom) u. dgl. sollte nur über den Räumen an-
gelegt werden, wo keine Pferde stehen. Der
eigentliche Stallraum soll als einziges Geschoß
bis unter die Sparren durchreichen, einmal
wegen der besseren Lüftungsmöglichkeit,
dann aber auch wegen der Beunruhigung der
Pferde, wenn über ihren Köpfen hantiert
wird. Die Unterseite der Sparren ist mit einer
möglichst unverbrennlichen Decke und mit
isolierendem Hohl-
raum dazwischen zu
versehen. Die von
denAmerikanern mit
Wire Lath, plaster
and metal lath be-
zeichneten, aus ge-
falzten Blechstreifen
bestehenden Putz-
träger werden zwar
von dem Theoretiker
sehr empfohlen, die
zahlreichen in dem
Hefte abgebildeten
Beispiele aber be-
weisen, daß Decken
aus Pinien- oder
Zypressenholz sich
wohl größerer Be-
liebtheit erfreuen.


Von künstlicher Heizung
der Ställe wird abgeraten;
im übrigen (Wagenremise,
Geschirrkammer u. s. w.) er-
folgt die Heizung am besten
direkt durch ein Heißwasser-
system, dessen Kessel unter
der Wagenremise angebracht
werden kann. Aus der großen
Zahl von Abbildungen, welche
das reich ausgestattete Heft
enthält und die mit zwei
Ständen beginnend bis zu
Ställen für ca. vierzig Pferde
hinaufreichen, können hier nur
wenige charakteristische Bei-
spiele wiedergegeben werden.
Auf die landwirtschaftlichen
Gehöfte näher einzugehen,
würde hier zu viel Raum er-
fordern. Die davon mitge-
teilten Grundrisse, Außen-
und Innenansichten dürften
aber genügen, einen Begriff
von der wesentlich anders-
artigen, sagen wir geschäfts-
männischen Auffassung des
landwirtschaftlichen Betriebs
in Nordamerika, im Gegen-
satz zu unsern mehr patri-
archalischen Zuständen auf
diesem wichtigen Kulturge-
biete, zu geben.
Ein sehr bezeichnendes


Beispiel ist die binnen wenig
mehr als einem Jahr aus einer
Wildnis geschaffene Farm

Meiereigebäude des
Herrn F. W. Vanderbilt
in Hyde Park. •

Architekt:
Alfred Hopkins
in New York.

»Dreamwold« in Egypt, Mass.,
zu nennen, wo heute 300 Pferde, Kühe, 3000 Hühner aller Art, 150 Hunde,
außerdem Pfauen, Enten und Gänse gezüchtet werden. Der 800 Fuß-

Kuhstall des Herrn F. W. Vanderbilt Architekt: Alfred Hopkins in
in Hyde Park. New York.


stall wurde binnen 72 Arbeitstagen ausgeführt, die mächtige Reithalle in
56 Tagen, die drei Stutenställe in 75 Tagen u. s. w. Von der Art der Aus-
führung mag zum Schluß das Schmiedegebäude (von außen und innen)
eine gefällige Probe darbieten. j
& O. Gruner, Dresden.

Meierhof des Herrn Dr. H. F. Sears in Topsfield. Architekten: Peabody & Stearns in Boston.


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