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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 20.1904

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Heft 10
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Beschreibung der Abbildungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.44901#0089

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BI ER-KEUIR

1904

ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU

Heft 10

NEBENHOE

NEBENHOE

RESTAURIM

NEBEN-

BE5TAURA1

-NEBEN-

PESTAUP AN!

Tafel

Als Material soll hauptsächlich der

LICHT-u.LUFT-

SCHLACHT

• KÜCHE

spul kuche

KELLER

Küche


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KEUERGKC105S-

Augustinerbräu-Ausschank in München.

ersten Ober-
befinden sich
Restaurations-

KfSSEl-
Kauav

zwei Woh-
angeordnet
denen man
in der Mitte

DAA^PF-
DYNAMO-
K ASCH INE

Architekt: Professor Emanuel Seidl
in München.

Keller für die oberen
' 'ETAGEN

Augustinerbräu-Ausschank in München.
3. Tür im Restaurationssaal.

Beschreibung der Abbildungen.
Tafel 73. Pfarr- und Gemeindehaus der St. Petersgemeinde
in Frankfurt a. M. — Architekt: L. Bernoully (Billing & Ber-
noully) in Frankfurt a. M.
Die Gebäude sind in Putz mit roten Mainsandsteinumrahmungen her-
gestellt. Das Gemeindehaus dient Versammlungszwecken und besteht aus
einem ca. 90 qm großen Saal, an den sich in zwei Geschossen sechs kleinere
Säle anordnen und zwar derart, daß jeder dieser Säle dem großen Saal
zugefügt oder von diesem abgeschlossen werden kann. Das Gemeindehaus
faßt ca. 500 Personen.
Tafel 74. Geschäftshaus »Alt-Bayern« in Berlin, Pots-
damerstraße 1011. Architekt: Regierungsbaumeister Wilhelm
Walther in Grünewald bei Berlin.
Die Frontlänge beträgt 44 m. Die Fassade ist in Niedermendiger
Basaltlava ausgeführt; die Kupferteile sind patiniert, einzelne Teile vergoldet,
die Schriftfüllungen in Mosaik auf Goldgrund ausgeführt. Die vier die Fas-
sade gliedernden Hauptpfeiler sind zugleich die Bogenlampenträger. Der
erste große Hof von 32 m Seitenlänge zeigt eine geschlossene Reihe von
schmalen Renaissancefassaden, die mit ihren reichverzierten Erkern und Gie-
beln in buntem Farbenwechsel ein fast überreiches Bild eines alten Markt-
platzes darstellen. An den Hoffronten wechselt roter Sandstein mit Basalt-
lava ab; einer der Erker ist in Holzarchitektur mit prunkvollem Schnitzwerk
durchgebildet. Im Erdgeschoß nimmt der Ausschank der Brauerei Weihen-
stephan eine stattliche Folge von Räumen ein, in denen in verschwende-
rischer Ausführung die altbayerische Kunst
verschiedener Zeiten nachgebildet ist. Der
Hauptsaal ist als »Minnesängersaal« in
romanischem Charakter ausgestattet, eben¬
so der anschließende zweite Hof, der
»Frauenhof«. Die übrigen Räume des Erd¬
geschosses sind zu Läden bestimmt, sämt¬
liche Räume der Obergeschosse sind als
Bureaus und Geschäftsräume eingerichtet.
Die Bauarbeiten wurden durch die Aktien¬
gesellschaft für Bauausführungen und die
Aktiengesellschaft für Beton- und Monier¬
bau ausgeführt. An der Ausstattung war
eine große Anzahl der besten und lei¬
stungsfähigsten Berliner und Münchener
Firmen beteiligt, so daß der Bau in seiner
Durchführung als eine Musterleistung des
deutschen Bau- und Kunstgewerbes be¬
zeichnet werden kann.
Tafel 75. Entwurf zu einem
Friedhofgebäude. Architekt: M.Rem-
ges in Krefeld.
Die Friedhofanlage, für eine mittlere
Stadt bestimmt, befindet sich auf einem
Gelände, das nach zwei Seiten ziemlich
stark ansteigt. Die Einsegnungshalle, als
Hauptraum und Hauptmotiv des Äußern,
liegt an der Stadtseite; vorgelagert sind
die beiden Räume für Angehörige und
Geistliche, zwischen diesen der Eingang.
Ein gut beleuchteter und gut ventilierbarer
breiter Zwischengang schließt sich an die
Halle an; seitlich desselben liegen die
Leichenzellen und derSezierraum etc. Das
Ärztezimmer hat auch direkten Zugang
von der Straße. Der Fußboden sämtlicher
vorgenannter Räume liegt unter sich und
mit dem Hofraum auf gleicher Höhe, so
daß die Einbringung der Leichen möglichst vereinfacht ist. — In einfachen,
an das Romanische anklingenden Formen suchte der Verfasser gute Gruppen-
wirkung zu erzielen. Der ornamentale Schmuck des Äußern beschränkt sich
auf die drei Giebelfelder am Eingang.

Erdgeschoß.
Der Bau wurde an Stelle des alten
Ausschankgebäudes in der Neuhauser-
straße unter Hinzunahme eines Nachbar-
grundstücks im Jahre 1897 aufgeführt.
Im alten Teil wurden unter teilweiser
Benutzung früherer Bauteile Gastlokale
einfacheren Charakters, im neuen ein ele-
gant ausgestattetes Restaurant einge-
richtet. Die Zweiteilung tritt auch äußer-
lich bei der Fassadenbildung durch un-
gleiche Stockwerkshöhen u. s. w. hervor,
doch gelang es dem Architekten die bei-
den Bauteile zu einem harmonisch wirken-
den Gesamtbild zu verschmelzen.
Das Untergeschoß enthält Keller für
die beiden Wirtschaften, die gemeinschaft-
liche Küche nebst Nebenräumen, die
Kessel- und Maschinenanlagen für Hei-
zung und elektrische Beleuchtung, so-
wie Keller für die Privatwohnungen der
oberen Stockwerke. Das Erdgeschoß
dient ausschließlich Ausschankzwecken
und hier sind es besonders die Räum-
lichkeiten des Restaurants auf der rechten
Seite des Baues, welche eine reich durch-
geführte künstlerische Ausstattung er-
hielten.
Der erste Raum, den man durch die
Tür unter dem Erker der Fassade betritt,
zeigt über einer dunklen Vertäfelung weiß
geputzte Wände und eine mit aufge-
tragenen Ornamenten reich gezierte Stuck-
decke. Die Wände schmücken Bilder be-
kannter Münchener Meister, außerdem
blanke Metallwandleuchter, in den Orna-
menten der Decke elektrische Birnen. Den
Mittelpunkt der Beleuchtung bildet der
originelle, schmiedeiserne Kronleuchter,
der um die mit Stuck verkleidete Säule
in der Mitte des Saales angebracht ist (s. Tafel 77). Weiter hinein folgt
der glasgedeckte Wintergarten, der im Charakter einer Muschelgrotte mit
polychromer Mosaikarbeit ausgestattet ist, dahinter ein Saal mit Täfelung,
weißen Wänden und Holzkassettendecke, deren Unterzüge von einer kan-
nellierten Holzsäule ge-
tragen werden (s. Ab-
bildung). Das zum Hof
führende Holzportal
zeigt die nebenstehende
Abbildung.
An diesen Saal
rückwärts schließt sich
ein Hof, der mit Be-
nutzung von Motiven
des alten Metgartens
reizvoll dekoriert, Sitz-
plätze im Freien dar-
bietet.
Im
geschoß
noch
räume im rückwärtigen
Teil, während nach der
Straße zu
nungen
sind, zu
durch das
gelegene Treppenhaus
gelangt und deren Ein-

NEBENm,

Geschäftshaus »Alt-Bayern« in
Berlin, Potsdamerstraße 10|ll.
Architekt: Regierungsbaumeister
Wilhelm Walther in Grünewald
bei Berlin.
billig zur Verfügung ste-
hende rote Sandstein ver-
wendet werden. DasWohn-
haus schließt sich organisch
an das Ganze an, Aufsicht
und Kontrolle leicht er-
möglichend.
76/77. Augustinerbräu-Ausschank in München.
Architekt: Professor Emanuel Seidl in München. — 1. Fassade.
2. Restaurationsräume im
 
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