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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 20.1904

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Heft 9
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Beschreibung der Abbildungen
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1904

ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU

Heft 9

I

Ornament von Regierungsbaumeister A. Hartung in Berlin.




10

einen Teil in Heft 12 des Jahrgangs 1900 gebracht haben.

Rathaus für Ober-Schöneweide.

Tafel 66. Landhaus in Kierling, N.-Ö. Architekt: M. H.

Architekten: Professor H. Billing
& Mallebrein in Karlsruhe.

Wohnhaus des Herrn Fr. Bausback
in Karlsruhe.

Beschreibung der Abbildungen.
Tafel 65. Rathaus für Ober-Schöneweide. Architekten:
Alt gelt & Schweitzer in Berlin.
Der Entwurf ist auf Grund eines öffentlichen Wettbewerbs entstanden.
Das Rathaus liegt an der Breitseite eines größeren Schmuckplatzes
von ovaler Form, an dem auch der Haupteingang angeordnet ist. Seitlich ist
das Gebäude von Straßen begrenzt. Die Baukosten betragen rund 360 000 Mk.

Tafel 69.
Wohnhäu¬
sergruppe
an der Rie¬
deldamm¬
straße in
München;
Eckhausan
der Tivoli¬
straße.
Architekt:
Wilhelm
Spannagel
inMünchen.
Das Eck¬
haus gehört
zu einer
größerenBau-
gruppe, von
der wir schon
Die Häuser enthalten kleine, aber bessere Mietwohnungen; im Erdgeschoß
befinden sich Läden und Wirtschaftslokale.
Die Fassaden sind in Backsteinmauerwerk hergestellt, die Flächen
mit Kalkmörtel verputzt und die ornamentalen Teile in gleichem Material
frei angetragen. An einzelnen Stellen der Wandflächen sind
farbige Bilder vorgesehen. Die Portale sind in Haustein her-
gestellt, die Dächer mit roten Ziegeln eingedeckt.
Tafel 70. Wohnhaus des Herrn Fr. Bausback
in Karlsruhe. Architekten: Professor H. Billing &
Mallebrein in Karlsruhe.
Dieser Bau ist aus grünlichgelben Sandsteinen aus den
Eppinger Steinbrüchen errichtet. Die grün gestrichenen Fenster-
umrahmungen heben sich wirkungsvoll von dem Sandsteinton ab.
Die Dachfläche ist mit Schiefer eingedeckt. Im Erdgeschoß be-
findet sich ein Laden, während die darüber liegenden Stockwerke
zu Wohnungen eingerichtet sind. Das gesamte Innere ist dem
Äußern entsprechend in vornehmer Einfachheit durchgeführt.
Tafel 71. Landhaus für Herrn Oberst Bickel in Rends-

= Architekten: Altgelt&Schweitzer
in Berlin.






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Joli in Wien.
Das für eine Wiener Sommerfrische bestimmte Projekt soll auf einem
gegen die Straße ansteigenden Grundstücke erbaut werden. Die innere
Einteilung ist deshalb so angenommen, daß die Wohn- und Gesellschafts-
räume von der Straße aus, die Wirtschaftsräume von der Gartenseite aus
direkt zugänglich sind. Die Wohn- und Gesellschaftsräume sind im Erd-
geschoß, die Schlafräume im ersten Stock und die Wirtschaftsräume und
Dienerzimmer im Untergeschoß angeordnet. Die sonstige Einteilung ist
aus den Grundrissen ersichtlich. Die der ländlichen Umgebung angepaßte
Fassade ist in einfachem Putz, teilweise mit eingelegten farbigen Majolika-
formsteinen versehen, gedacht. Vor den Fenstern befindliche Blumen-
kästen sollen im Sommer mit ihrem Blumenschmuck die starre Masse des
Baues beleben.
Tafel 67. Propsteigebäude zu St. Hedwig in Berlin. Archi-
tekten: Cremer & Wolffenstein, Bauräte in Berlin. — 2. Rückseite.
Siehe auch Tafel 59.
Tafel 68. Wohnhausgruppe für die Marienstraße in
Düren. Architekt: Jacob Berns in Remscheid.
Von der dargestellten Gruppe ist bisher nur das Wohnhaus von
Loevenich ausgeführt worden. Jedes der projektierten Häuschen sollte für
sich eine Einfamilienwohnung mit Wohn- und Wirtschaftsräumen im Erd-
und Untergeschoß und mit Schlafräumen, Zubehör und Mädchenkammer etc.
im Ober- und Dachgeschoß enthalten; die Treppenhäuser sollten dielen-
artig ausgestattet werden.
Die Fassade ist in gelblichem Kalkputz mit wenigen angetragenen
Ornamenten ausgeführt, alles Holzwerk blaugrün gestrichen. Die Dächer
und Gesimsabdeckungen wurden teils mit Schiefer, teils mit roten Ziegeln
oder Kupfer eingedeckt. Besonderer Wert ist auf die Innenausbildung und
die Ausstattung der Wohnräume und des Treppenhauses gelegt. Bei
großer Farbenfreudigkeit sind behagliche, heitere Wohnräume geschaffen
worden. Die Baukosten betragen etwa 20000 Mk.



Wohnhäusergruppe an der Riedeldammstraße in München.
Eckhaus an der Tivolistraße. Architekt: Wilhelm Spannagel in München.

bürg. Architekt: Walther Ende in Berlin.
Dieses Landhaus ist bei einer Annahme von 18 Mk. für den cbm
zum Preise von 60000 Mk. veranschlagt. Die Ausführung der Fassaden
ist in Putz mit dekorativem Holzfachwerk bewerkstelligt. Der Sockel ist
mit roten, weißgefugten Verblendern hergestellt. Besonderer Wert ist auf
die Ausstattung der Diele gelegt worden.
Tafel 72. Halle im Winkelhof bei Brixen. Aufgenommen
von Hermann Weigle, Architekt in München.
Eine halbe Stunde südlich von Brixen liegt auf sanft ansteigender
Höhe weithin sichtbar der ehemalige Edelsitz der Herren von Winkhofen,
jetzt Winkelhof genannt. Das vortrefflich erhaltene, aus dem 16. Jahrhundert
stammende Herrenhaus zeigt ein zwar einfaches, aber durch die wuchtige
Gliederung der Massen bemerkenswertes Äußere; das gewaltige Hohl-
ziegeldach zieht schon auf große Entfernung den Blick auf sich und läßt
vermuten, daß seinem Schutze etwas Besonderes anvertraut sei.
Der künstlerische Schwerpunkt des Hauses liegt im Innern, zumeist
in der 6,2 auf 14,8 m messenden, quer durch das ganze Haus sich er-
streckenden und durch zwei Stockwerke reichenden Halle, die den Zugang
zu den Zimmern vermittelt. Sie ist rings von balkonartigen, unterwölbten
Galerieen umgeben und erhält an den Stirnseiten reichliches Licht durch
Fenster, die im Obergeschoß in reizvoller Weise zu einem Erker zusammen-
gefaßt sind. Wände und Wölbungen sind weiß getüncht, auf den Galerie-
gewölben und den sie stützenden Kragsteinen sind aufgemalte Wappen
und Spruchbänder verstreut; die Hauptwirkung aber wird durch eine
dunkelgetönte Holzdecke erreicht, deren durch Leistenteilung gebildete
quadratische Felder in der Mitte holzgeschnitzte, bemalte und sparsam
vergoldete Rosetten aufweisen. Allerlei alte Bildnismalerei, stattliches Ge-
weih und später hinzugefügter barocker Zierat vollenden die prächtige,
malerische Stimmung des Raumes.
Textblatt: Schmiedeiserner Bogenlampenträger; ausgeführt
von Hofkunstschlosser Paul Marcus in Berlin. — Denkmal für
König Ludwig I. in Aschaffenburg. Architekt Professor Paul
Pfann in München und Bildhauer Professor Ernst Pfeifer da-
selbst. — Ornamente von Regierungsbaumeister A. Hartung in
Berlin.
Berichtigung. Herr Architekt Veil in München, dessen Projekt für
eine evangelische Kirche mit Pfarrhaus in Innsbruck in unserm letzten
Hefte mit der Bemerkung »Zur Ausführung bestimmt« veröffentlicht wurde,
teilt uns mit, daß die Ausführung dieses Baues inzwischen einem nicht
prämiierten Wiener Architekten übertragen und deshalb der uns zur Ver-
fügung gestellte Text, welcher die Ausführung durch Herrn Veil als ge-
sichert erscheinen ließ, zu berichtigen sei.


Ornament von Regierungsbaumeister A. Hartung in Berlin.

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