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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 20.1904

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Heft 3
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https://doi.org/10.11588/diglit.44901#0034

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1904

ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU

Heft 3

des Herrn Ernst Schimpf in Eßlingen.

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XI,

Grundrisse zum Umbau eines
Bauernhauses in Klosterneuburg.

ßflLKOH.

Architekt: Richard Walter
in Charlottenburg.

Wohn- und Geschäfts-
haus Schellingstrasse 25
in München.
Architekt: Professor
Martin Dülfer
in München.

Architekt: A. von Inffeld
in Wien. .

Wohnhaus Ringbahnstraße 121 in Halensee
bei Berlin.

Das Friedhofgelände liegt außerhalb der Stadt, auf einem gegen Süden
leicht abfallenden Plateau, dessen höchsten Punkt die Gebäudegruppe ein-
nimmt. Diese besteht aus einem Dienstwohngebäude, einem Leichenhaus
mit Seziersaal, einer Leichenhalle mit den nötigen Nebenräumen und einem
Zufahrtshof, einer bedeckten Wandelhalle für das Leichengefolge und einer
Kapelle mit zwei Sakristeien für die verschiedenen Konfessionen.
Die Kapelle, der Schwerpunkt der ganzen Anlage, wurde auf domi-
nierender Höhe, ca. 35 m entfernt vom Eingangsportal, errichtet. Neben
letzterem ist das Dienstwohngebäude angeordnet. Diese beiden Gebäude
verbindet die gedeckte Wandelhalle, auf deren Rückseite — dem Blick des
durch das Portal Eintretenden entzogen — sich das Leichenhaus mit Hof
und Nebenräumen befindet.
Die ganze Anlage bildet eine Baugruppe von großem, malerischem Reiz.
Die Gebäude sind in den Mauerflächen aus hellen Hochofenschlacken-
steinen, sog. Dopfersteinen, die Architekturteile aus weißem Sandstein
hergestellt. Die Dächer sind mit roten Biberschwänzen gedeckt.
Durch ein hohes, mit reichem Schmiedeisengitter abgeschlossenes
Rundbogenportal betritt man den Friedhof und gelangt an Dienstgebäude
und Wandelgang vorüber zu der Kapelle, deren breite Freitreppe zu einem
rundbogig geöffneten Vorbau und zum Portal hinaufführt. Die Kapelle
bildet im Grundriß ein Quadrat von ca. 12 m Seitenlänge. Im Innern
sind die Ecken im Achteck gebrochen. Acht mächtige Säulen stützen den
Tambour der Kuppel, die mit einem Kegeldach bedeckt ist, dessen Spitze
einen kupfergetriebenen Kandelaber mit vergoldeter Flamme trägt.
Die Kuppel erhält ihr Licht durch einen Kranz rundbogiger Fenster,
die zwischen auf Kragsteinen ruhenden Halbsäulen angeordnet sind.
Außerdem besitzt jede der vier Absiden in den außen sichtbaren Giebel-
abschlüssen ein dreifaches Rundbogenfenster. Die Decke der Vorhalle ist
als Holztonnengewölbe konstruiert. Das Innere der Kapelle enthält außer
dem Fußboden aus Marmormosaik und den reich modellierten Kapitellen
der großen Sandsteinsäulen keinen Schmuck. Für eine stilgemäße, reiche
Bemalung waren keine Mittel verfügbar und zu einer dürftigen malerischen
Ausstattung konnte die Bauleitung sich nicht entschließen.
Von einer Seitentür der Kapelle betritt man den kreuzgewölbten
Wandelgang und von diesem das Leichenhaus und die Leichenhalle.
Das Leichenhaus enthält im Untergeschoß einen Leichenwaschraum,
vier Leichenzellen, Räume für Geräte und einen Pflanzenkeller, im Erd-
geschoß einen Seziersaal mit Leichenaufzug vom Keller zum Erdgeschoß,
ein Arztzimmer, eine Wachtstube und vier Leichenzellen.
An das Leichenhaus schließt sich die Leichenhalle an, welche im
Erdgeschoß und im Untergeschoß Raum zur Aufbahrung von je acht Leichen
bietet. Alle diese Räume sind kräftig ventiliert. Das Dienstgebäude ent-
hält die Wohnung des Friedhofaufsehers und ein Dienstzimmer. Zwischen
Leichenhaus und Dienstwohngebäude ist ein mauerumschlossener Hof mit
eigenem Portal und Rampe zur Überführung der Leichen ins Leichenhaus

Textblatt:
W einbergwächter-
haus. Architekt:
Richard Berndl in
München.
Brüstungsgitter
von Regierungs-
baumeister A. Har-
tung in Berlin.

[WKW-

Wohnhaus Ringbahnstraße 121 in Halensee bei Berlin. Architekt: Richard Walter in Charlottenburg.
Detail.

Tafel
Schellingstraße 26 in München.
Professor Martin Dülfer in München.
Das im Jahre 1900 erbaute Haus enthält im Erdgeschoß Läden, in
den oberen Geschossen Wohnungen, deren Einteilung aus dem Grundriß
ersichtlich ist. Die Lage in einer der breiten, geraden Straßen der Ludwig-
stadt legte den Wunsch nahe, die Monotonie der langen Häuserreihen
durch kräftiges Herauskragen der Erker und lebhafte farbige Behandlung
der Fassade zu unterbrechen. Den Grundton bildet die warmgraue Natur-
farbe des rauh behandelten Verputzes.
Davon heben sich die umrahmenden Glieder und Ornamente in
leichtem Gelb, in roten und blauen Tönen ab. Der stark wirkende Fries
unter dem Dachgesims zeigt rote Rosen und grünes Blattwerk auf hell-
grauem Grund.
Die Gesamtkosten betrugen 125 000 Mark.
Tafel 24. Villa
Architekt: Albert
Benz in Eßlingen.
— 1. Fassaden.
Als Bauformen mu߬
ten Motive von Alt-
Eßlinger Häusern ver¬
wendet werden; die
Materialien sind für die
Fenstergestelle und
Eckquader etc., weißer
grobkörniger Keuper¬
sandstein, für die Flä¬
chen dunkel-ockergel¬
ber Liassandstein als
Bruchsteinmauerwerk
unregelmäßig ver¬
mauert. Die Hölzer der
Riegelwände sind mit
einer Mischung von
Karbolineum und etwas
Teer gestrichen, die
Felder mit Schwarzkalk¬
mörtel geputzt. Das
Dach ist mit Hohlzie¬
geln von natürlich roter
Farbe gedeckt. Da der
Neubau auf den Fun¬
damenten eines alten
Hauses errichtet wird,
wobei die alten Keller
unverändert bestehen
bleiben, stellen sich die
Baukosten nur auf ca.
30000 Mark.


angeordnet. An die Rückseite der Kapelle
soll sich später ein Krematorium angliedern.
Tafel 21. Wohnhaus Ringbahn-
straße 121 in Halensee bei Berlin.
Architekt: Richard Walter in Char-
lottenburg.
Das mit gut bürgerlicher Ausstattung
versehene Haus ist solid ausgeführt, besitzt
eine Zentralheizung und hat pro Kubikmeter
umbauten Raums ca. 35 Mark gekostet.
Tafel 22. Umbau eines Bauern-
hauses in Klosterneuburg. Architekt:
A. von Inffeld in Wien.
Die Abänderung und Höherführung des
Hauses gestaltete sich dadurch besonders
schwierig, daß der alte Bestand an Decken
und Fußböden aus Ersparnisrücksichten
möglichst geschont werden mußte. Durch
die Anordnung des Risalits war es möglich,
Treppe und Klosett unterzubringen und einen
dem Programm entsprechenden Grundriß
zu schaffen. Die Fassade wurde in freier
Weise dem Tiroler Holzbaustil nachgebildet,
das Holzwerk teilweise gebeizt, teilweise
gestrichen. Türen und Fenster sind weiß, die
Läden grün gestrichen und mit Ornament
bemalt. Das übrige Holzwerk ist grau, die
dekorativen Holzteile sind rotbraun gebeizt.
23. Wohn- und Geschäftshaus
Architekt:

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