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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 20.1904

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Heft 8
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https://doi.org/10.11588/diglit.44901#0074

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1904

ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU

Heft 8

(Tischlerarbeiten), E. Angrick (Heizung), Fr. Spengler (Schlosserarbeiten),
J. Bodenstein (Malerarbeiten), sämtlich in Berlin.
Das Landhaus des Herrn Dr. Pfaff hat im Erdgeschoß eine ge-
räumige Diele mit eingebautem Sitzplatz, anschließender Treppe und Garde-
robe mit Waschtoilette und Klosett, darum gruppiert 3 durch Flügel-
oder Schiebetüren verbundene Zimmer; Küche (mit Besenraum und Speise-
kammer) und Anrichte sind durch einen Gang unter dem breiten Treppen-



Landhaus des Herrn _ _ Architekt: Adolph Born
Dr. Pfaff in Groß- jn Groß-Lichterfelde.
Lichterfelde.
Das Obergeschoß enthält einen großen Flur, 5 Schlafzimmer, Bad
und Klosett. Da im Hause viel musiziert wird, sind die beiden Schlafzimmer
für die jüngeren Kinder über der Küche für sich angeordnet und durch
doppelte Türen abgeschlossen. Im Untergeschoß liegen die Wohnung für
den Hausmann, die Waschküche und Wirtschaftsräume. Die Baukosten be-
tragen rund 80000 Mk. Die Tischlerarbeiten wurden von E. Sawatzki in
Berlin, die Schlosserarbeiten von Schmidt in Groß-Lichterfelde, die Bleiver-
glasungen von Engel in Berlin ausgeführt, die übrigen Arbeiten von den-
selben Firmen wie bei dem Lettgauschen Landhause. Die Maurer- und
Zimmerarbeiten führte Herr Born bei beiden Bauten selbst aus.
Tafel 58. Wettbewerbentwurf für die evangelische Kirche
mit Pfarrhaus in Innsbruck. II. Preis, zur Ausführung bestimmt.
Architekt: Theodor Veil in München unter Mitwirkung von
Paul Thiersch daselbst.
Da die Lage des Bauplatzes an einem kreisförmigen Sternplatz des
Villenviertels von Innsbruck ein Zusammenwirken des Objektes mit be-
nachbarten Gebäuden unmöglich macht, mußten Kirche und Pfarrhaus für
sich zu einer angenehm in die Erscheinung tretenden Gebäudegruppe
vereinigt werden. Nur eine konkave Lösung der Grundrißdisposition schien
daher für diesen Fall geeignet. Durch die spitzwinklig sich schneidenden
Straßen waren für Kirche und Pfarrhaus verschiedene Gebäudefluchten
gegeben. Dieselben wurden durch die architektonische Angliederung des
Pfarrhauses an die Kirche zwanglos überbrückt.
Die durch diesen Anschluß erreichte malerische Wirkung der Massen
läßt einen reichen Apparat von Detailgliederungen gern entbehren. Glück-
lich entspricht der äußeren Lösung die Zweckmäßigkeit der Grundrißan-
lage. Die Anordnung der Räume im Erdgeschoß trägt den amtlichen Ob-
liegenheiten des Pfarrers in Kirche und Gemeinde in weitgehender Weise
Rechnung. Die Angliederung des Pfarrhauses an die Kirche ermöglichte
ferner im Obergeschoß des Pfarrhauses eine sehr behagliche Anordnung
der Pfarrwohnung. Der erkerartige Vorbau an dieser Stelle enthält eine
geräumige, helle, nach Süden gelegene, geschlossene Veranda, von der
eine Terrasse betreten wird, die das Bindeglied zwischen Pfarrhaus und
Kirche bildet.
Mit kleinen Abänderungen untergeordneter Art erschien das Projekt
dem Preisgericht am geeignetsten zur Ausführung. Wenn die Mittel auf-
gebracht sind, kann mit dem Bau der Kirche begonnen werden. Die Bau-
kosten, einschließlich Architektenhonorar, betragen 220000 Kronen.
Tafel 59. Propsteigebäude zu St. Hedwig in Berlin. Archi-
tekten: Cremer & Wolffenstein, Bauräte in Berlin. 1. Vorderseite.
Der feingegliederte stattliche Bau wurde in den Jahren 1899 — 1900
errichtet. Für die Entwicklung eines klaren Grundrisses bot die im rück-
liegenden Teil unregelmäßige Form des Bauplatzes erhebliche Schwierig-
keiten. Um das Gebäude von der dahinterliegenden Hedwigskirche zu
trennen, wurde von dem Grundstück noch ein kleiner Hof abgeschnitten
und die zurückliegenden Gebäudeteile um ein Stockwerk niedriger gehalten.
Der Bau ist ganz unterkellert. Er enthält im Hauptgeschosse die
Rendantur und Delegatur der Kirchengemeinde, sowie die Wohnung des
Kuratus, im I. Obergeschoß die Wohnung des Propsts, im II. Stock die
Wohnungen der fünf Kapläne, im Sockelgeschoß die der Diener und des
Küsters, sowie die Dienstgebiete des letzteren und einen Bücherraum. Die
Wohnungen der Kapläne bestehen je aus einem Wohn- und einem Schlaf-
zimmer. Gemeinsam haben sie Küche, Billardzimmer und Bad.
Im Keller liegt die von Jos.Junck eingerichtete Warmwasserheizung.
Die Haupträume haben elektrisches Licht.
Die nach der Französischen Straße gewandte Hauptseite des Hauses
ist mit schlesischem Sandstein bekleidet. Ihren Hauptschmuck bildet die
vom Bildhauer Westphal stammende Figur der heiligen Hedwig. Das Dach
ist mit grünen glasierten Falzziegeln gedeckt. Die Ausführung wurde von
dem Architekten Topp geleitet. Als an ihr wesentlich beteiligt sind zu
nennen: Maurer- und Zimmermeister Held & Franke, Malermeister Waller &
Senftleben, Kunstschmied Holdefleiß, Hofsteinmetzmeister Schilling, Tischler-
meister Heideklang & Bilecky und Voigt & Co., Glasermeister Fiebig und
Schlossermeister Jäckel. Die Baukosten betrugen im ganzen 240000 Mark.
Tafel 60/61. Entwurf für die Arbeiterkolonie der Solvay-
Werke in Bernburg. KxvV\W\Azx\-. Hessemer & Schmidt in München.
Es waren 500 Arbeiterwohnungen in verschiedenen Größen, teils in

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Propsteigebäude zu St. Hedwig Architekten: Cremer & Wolffenstein,
in Berlin. Bauräte in Berlin.


ein Preisausschreiben zur Erlangung von Entwürfen für ein Vereinshaus
erlassen. Dafür entstand das von den Architekten Hart & Lesser (Berlin)
entworfene und hier wiedergegebene Projekt.
Das Gebäude sollte sowohl als täglicher Versammlungsort für die
Mitglieder dienen, als auch große Gesellschaftsräume für die festlichen
Veranstaltungen des Vereins enthalten. Letztere Räume sollten aber auch,
ohne den geselligen Verkehr des Vereins zu stören, an Privatgesellschaften
abgegeben werden können.
Da das Gebäude an einem großen schönen Platz gelegen ist, so
wurde der Haupthof nach der Straße offen gelassen, damit er gleichzeitig
als Restaurationsgarten benutzt werden könne.
Dem Programm entsprechend liegen im Erdgeschoß die Vereins- und
Restaurationsräume und ein großes Vestibül mit besonderem Zugang und
reichlich bemessenen Garderobenräumen und Toiletten für den im 1. Stock-
werk untergebrachten Festsaal.
In innigster Verbindung mit diesem Saal befinden sich noch ein Speise-
saal und verschiedene große Gesellschaftsräume, welche durch eine zweite
Treppe mit den im Parterre befindlichen Vereinsräumen verbunden sind.
Im 2. Stockwerk sind Bibliothek- und Bureauräume untergebracht.
Außerdem ist noch eine Nebentreppe angeordnet, welche zu der im
zweiten Stock gelegenen Wohnung des Ökonomen führt und dem ganzen
Verkehr des Dienstpersonals, der Musiker etc. dient. Der Hauptsaal reicht
durch zwei Stockwerke und ist durch Oberlicht beleuchtet; er besitzt eine
Bühne und über derselben eine Musikerloge.
Die Architekturformen sind in hanseatischem Barock, anklingend an
verschiedene, wohlerhaltene Bauten der Stadt, entworfen.
Tafel 63. Giebelpartie von einem Wohn- und Geschäfts-
haus in Budapest. Architekten: Gebrüder Grünwald in Budapest.
Tafel 64. Speisezimmer im Hause Viktoria-Luisenplatz 9
in Berlin. Architekt: Gustav Hochgürtel in Berlin. Ausführung
von M. H. Wegner, Kunsttischlerei daselbst, Stuckarbeiten von
Boswau & Knauer daselbst.
Textblatt: Portal und Portierhaus in Rockland. Architekt:
H. C. Wilkinson in Washington. (Aus »The American Architect«.)

Einzelhäusern,
teils in Gruppen-
bauten verlangt.
Ferner eine
Wasch- und
Badeanstalt,
Konsumanstalt,
Metzgerei und
Bäckerei, sowie
ein Restaura-
tionsgebäude
und ein Kinder-
garten.
Tafel 62.
Vereinshaus
für den Verein
junger Kauf-
leute in Stettin.
Architekten:
Hart & Lesser
in Berlin.
Vom Verein
junger Kaufleute
in Stettin wurde


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