DasBuchfürAlle. Heft 4.
selben das letzte dieser Waffenspiele in Steiermark abgehaltem
Steigt man einige hundert Schritte nördlich den Berg hinauf,
so gelangt man zu dem „kleinen Eggenberger Schloßt", dem
1490 von Balthasar von Eggenberg erbauten Stammschlosse
der alten Famstie. Weiterhin erstreckt sich der Höhenzug des
Plawutsch. Seinen Fuß umsäumt das freundliche Dorf
Gösting. Ueber demselben erblickt man im Nordwesten einen
dreigipfeligen Berg, der sich bis knapp an die Mur vor-
schiebt und die eine Seite jener schmalen Pforte bildet, durch
welche der Bergstrom in das Grazer Feld hinaustritt. Aus
dem westlichen Gipfel thronen die malerischen Ruinen der
Burg Gösting (Skizze 3), deren kahle, hellgraue Mauern in-
mitten des Grüns der Nadelwälder einen höchst romantischen
Anblick gewähren. Die Herren v. Gösting, die ursprünglichen
Besitzer der Burg, gehören den ältesten Adelsgeschlechtern der
^Humoristisches.
Eine Flasche
Hausvater: Heute wollen wir uns zur Feier des Tages 'mal 'was Extras
gönnen! Fritz, im Keller steht 'ne Flasche mit so 'nem silbernen Hals; die hole
'mal heraus!
Ja ja, 'ne Sektflasche öffnen, das muß einer verstehen!
Ui — jeh!
Champagner.
Nah!
Jetzt geht's los!
Na! ein halbes Gläschen ist noch darin; das trink' ich aus euer Wohl! Prosit!
Steiermark an und werden schon im k2. Jahrhundert ur-
kundlich erwähnt. Seit 1707 gehörte die Burg den Grasen
von Attems. Als aber im Jahre 1723 ein Blitzstrahl den
größten Theil der Gebäude einäscherte, beschloß der damalige
Gras Attems, sie nicht wieder ausznbaueu, sondern errichtete
am Fuße des Berges das Schloß Neu-Göstiug. Dringen
wir nun im Murthal noch weiter nach Norden vor, so ge-
langen wir bald nach dem Markte Frohnleiteu, in dessen Nähe
die beiden prächtigen Burgen liegen, die aus Skizze 6 und 8
abgebildet sind. Am linken Mnruser erhebt sich auf schroffen,
ui den Fluß vorspringenden Felsen die stolze Burg Raben-
stein. Das Innere derselben mit seinen alterthümlichen Ein-
richtungen, dem Rittersaal, Rüstungen und Gemälden versetzt
uns in jene Zeit zurück, wo die ritterlichen Besitzer da oben
wie kleine Könige über ihre Unterthemen herrschten und den
aus dem Flusse Vorübersahrenden nach Willkür Zölle und
Steuern auserlegten. Gegenüber Burg Rubenstein gewahren
nur die Ruine Altpfannbcrg, ein landschaftliches Prachtstück.
Auf dichtbewaldetem Hügel liegen die malerischen Ruinen;
gut erhalten ist noch der hohe, nchlseitige Thurm, der trotzig
in die Lüfte emporragt, obgleich das einst berühmte Geschlecht
der Grafen von Psannberg schon 1362 in, Mannesstamm er-
loschen ist.
selben das letzte dieser Waffenspiele in Steiermark abgehaltem
Steigt man einige hundert Schritte nördlich den Berg hinauf,
so gelangt man zu dem „kleinen Eggenberger Schloßt", dem
1490 von Balthasar von Eggenberg erbauten Stammschlosse
der alten Famstie. Weiterhin erstreckt sich der Höhenzug des
Plawutsch. Seinen Fuß umsäumt das freundliche Dorf
Gösting. Ueber demselben erblickt man im Nordwesten einen
dreigipfeligen Berg, der sich bis knapp an die Mur vor-
schiebt und die eine Seite jener schmalen Pforte bildet, durch
welche der Bergstrom in das Grazer Feld hinaustritt. Aus
dem westlichen Gipfel thronen die malerischen Ruinen der
Burg Gösting (Skizze 3), deren kahle, hellgraue Mauern in-
mitten des Grüns der Nadelwälder einen höchst romantischen
Anblick gewähren. Die Herren v. Gösting, die ursprünglichen
Besitzer der Burg, gehören den ältesten Adelsgeschlechtern der
^Humoristisches.
Eine Flasche
Hausvater: Heute wollen wir uns zur Feier des Tages 'mal 'was Extras
gönnen! Fritz, im Keller steht 'ne Flasche mit so 'nem silbernen Hals; die hole
'mal heraus!
Ja ja, 'ne Sektflasche öffnen, das muß einer verstehen!
Ui — jeh!
Champagner.
Nah!
Jetzt geht's los!
Na! ein halbes Gläschen ist noch darin; das trink' ich aus euer Wohl! Prosit!
Steiermark an und werden schon im k2. Jahrhundert ur-
kundlich erwähnt. Seit 1707 gehörte die Burg den Grasen
von Attems. Als aber im Jahre 1723 ein Blitzstrahl den
größten Theil der Gebäude einäscherte, beschloß der damalige
Gras Attems, sie nicht wieder ausznbaueu, sondern errichtete
am Fuße des Berges das Schloß Neu-Göstiug. Dringen
wir nun im Murthal noch weiter nach Norden vor, so ge-
langen wir bald nach dem Markte Frohnleiteu, in dessen Nähe
die beiden prächtigen Burgen liegen, die aus Skizze 6 und 8
abgebildet sind. Am linken Mnruser erhebt sich auf schroffen,
ui den Fluß vorspringenden Felsen die stolze Burg Raben-
stein. Das Innere derselben mit seinen alterthümlichen Ein-
richtungen, dem Rittersaal, Rüstungen und Gemälden versetzt
uns in jene Zeit zurück, wo die ritterlichen Besitzer da oben
wie kleine Könige über ihre Unterthemen herrschten und den
aus dem Flusse Vorübersahrenden nach Willkür Zölle und
Steuern auserlegten. Gegenüber Burg Rubenstein gewahren
nur die Ruine Altpfannbcrg, ein landschaftliches Prachtstück.
Auf dichtbewaldetem Hügel liegen die malerischen Ruinen;
gut erhalten ist noch der hohe, nchlseitige Thurm, der trotzig
in die Lüfte emporragt, obgleich das einst berühmte Geschlecht
der Grafen von Psannberg schon 1362 in, Mannesstamm er-
loschen ist.