Hrst 13.
nimmer sein Hab und Gut vermacht. Er würde sich
im Grabe umdrehen, wüßte er, daß es in Hesselrodesche
Hande käme."
„Herr! Was erlauben Sie sich?" sagte Heinz ent-
rüstet. „Ihre Ansichten über das Erbrecht interessiren
mich nicht im Geringsten!"
„Glaub's wohl! — Ist das Ihre Frau?" sagte
der alte Herr plötzlich in anderem ruhigerem Tone.
„O bewahre!" stieß Helia heraus und trat unwill-
kürlich von ihrem Begleiter weg.
Es lag wahrlich kein Kompliment in dieser Ab-
lehnung. Aus den braunen Augen Heinzens traf sie
dafür auch ein finsterer Blick. Plötzlich mußte er aber
über sie lachen; sie merkte, der Backfisch amüsirte ihn
wieder, und wurde vor Aerger dunkelroth.
„Sie hören es! Die Dame ist das Fräulein Helia
v. Wichardt."
„Klaus v. Wichardt's Tochter?" rief der Alte.
„Seine Enkelin!" verbesserte Helia.
„Ja, ach ja, richtig! Man wird so alt! Also seine
Enkelin! Mein Kind, ich habe Ihren Großvater sehr
lieb gehabt, er war mein bester Freund. Sie erben
Wohl zusammen?" wandte sich der alte Herr an Heinz,
der längst errieth, er habe den Kammerjunker v. Sol-
ling vor sich.
„Nein, o nein! Der Baron macht mir mein gutes
Recht streitig, ich bin nur durch einen unglücklichen
Zufall gezwungen worden, hier zu bleiben, denn meine
Begleiterin ist schwer erkrankt,", erklärte Helia und
trat noch weiter von Baron Heinz weg neben den
alten Herrn, der ihres Großvaters Freund gewesen.
„So? Streitig?" hörte dieser nur aus ihren Reden.
„Sie machen diesem Kinde das Erbe streitig, mein Herr
Baron v. Hesselrode?"
„Mit oder ohne Ihre Erlaubniß, mein Herr!"
rief Heinz gereizt. „Ich müßte ein großer Thor sein,
wenn ich mein Recht nicht beanspruchte. Wie ich ver-
muthe, habe ich die Ehre, den Herrn Kammerjunker
v. Solling in Ihnen zu sehen; es würde mir leid sein,
wenn Ihre Ansichten von meiner Berechtigung unserem
nachbarlichen Verhältniß Eintrag thäten, ändern könnte
es die meinigen so wenig, wie mein künftiges Ver-
halten in dem Erbschaftsstreit."
Der Alte hatte sich ein wenig verneigt. „Streit?
Wie so?"
„Natürlich gibt es einen Prozeß. Ich werde nicht
ruhen, bis ich mein Recht mir erkämpft habe!" sagte
Helia, und ergriff des alten Herrn Hand, zu ihm in
instinktiver Anlehnungsbedürftigkeit aufsehend.
„Brav, mein Töchterchen! Brav! Ein Prozeß ist
zwar allemal eine Ausgeburt der Hölle, aber den
Teufel kann man nur durch Belzebub austreiben. Ich
stehe auf Seiten dieser Kleinen, Baron! Im klebrigen
- Sie haben mir nichts zu Leide gethau und sind
mir willkommen, wenn Sie mich besuchen wollen. Ich
bin ein älter Mann, der wenig Freude an dieser nie-
derträchtigen Welt hat; aber man muß ja doch darin
leben. Und nun auf Wiedersehen, meine liebe Kleine!
Wo wohnen Sie denn? Sie haben meines lieben
alten Freundes Augen! — Bei Madame Volandon?
In der Pension? Aber Sie sind doch dazu schon zu
erwachsen!"
„Ich habe keine Eltern, ich muß immer bei Frem-
den fein," sagte Helia leise. Ihr Ton rührte beider
Männer Herzen.
„Ich besuche Sie! Ich komme nächstens zur Stadt!"
sagte der alte Herr und gab ihr die Hand mit wohl-
wollendem Blick.
Auch Baron Heinz gab er die Hand.
„Ich sage Ihnen nochmals, der Alte drehte sich im
Grabe um, wenn er wüßte, daß die Hesselrodes seine
Erben sind," fuhr Herr v. Solling fort.
„Ich verstehe nicht, wie mich das beeinflussen könnte
und noch weniger, warum Sie mir dies zu wiederholen
für gut befinden, mein Herr Kammerjunker."
„Weil ich es für meine Pflicht halte, zu protestiren
gegen Ihre Besitzergreifung! Daß es nichts nützt, weiß
ich Wohl; aber ich halte darauf, daß man seine Pflicht
thue, ohne auf den Nutzen zu schielen. Guten Abend!"
Die Männer lüfteten den Hut, der Alte ging weiter
dem Dorfe zu, wo er allabendlich seine Partie L'Hombre
mit dem Förster und dem Doktor spielte.
Schweigsam wandten sich Helia und ihr Begleiter
durch den Park dem Hause wieder zu. Tiefe Dämme-
rung lag auf den Büschen, in den zugewachsenen Wegen
war es fast dunkel.
„Bodo könnte sie heirathen!" wiederholte sich Ba-
ron Heinz, „dann wäre Alles in Ordnung, kein Prozeß,
kein Unrecht!" Aber nein, wo war denn ein Unrecht
in seinem klaren Rechte?
„Was fangen Sie mit dem langen Abend an?"
fragte er Helia, besorgt um sie, vielleicht auch, weil
es ihm selbst leid that, wieder allein sein zu müssen.
„Ich habe ja meine Kranke, sie wird froh fein,
wenn ich ihr etwas vorplaudern kann," sagte sie, ver-
beugte sich und wollte, mit einem flüchtigen Dank in's
Haus schlüpfen.
„Wollen Sie mir die Hand nicht geben, Fräulein
Das Buch für Alle.
Helia?" fragte er, wieder mit dem leisen, spottenden
Lächeln, wie sie dachte. Dabei hielt er ihr die sinnige
hin. Er hatte den waschledernen Handschuh abgezogen;
seine Hand war groß und nervig; was er ergriff, hielt
er sicher fest.
„Wir sind Feinde, Herr Baron, einem Feinde reicht
man die Hand nicht!" war ihre Antwort, und sie
schlüpfte in's Haus, schloß die Thür zu und ließ ihn
stehen.
Im letzten Moment noch sah sie, daß ihn die Ant-
wort verletzte.
„Eigentlich ist er doch recht nett gegen Dich!" sagte
sie sich mit flüchtiger Reue.
„Bodo soll sie heirathen! Sie ist ein reizendes
kleines Ding, er kann sich nichts Besseres wünschen!"
dachte Baron Heinz.
Am andern Morgen erklärte der Doktor gleich bei
seinem Kommen, Fräulein Mandt könne heute zur
Stadt zurückfahren, und er werde Madame Volandon
Nachricht geben, daß sie einen Wagen schicke.
„Noch bis zum Nachmittag!" seufzte die Kranke,
und Helia seufzte nicht minder schwer.
So freundlich man sich auf Wunsch des Barons
v. Hesselrode auch vom Pachthofe aus um die beiden
Damen bemühte, so war deren Verpflegung durch die
untüchtige Haushälterin doch eine sehr mangelhafte,
und dazu kam immer noch das unbequeme Gefühl, auf
das Wohlwollen eines Gegners angewiesen zu sein.
Gegen Mittag mußte Baron Bodo zurückgekommen
sein. Helia erblickte die Brüder zusammen auf dem
Hofe; ein behäbiger, kaufmännisch aussehender Herr
war auch mit ihnen, und die Drei thaten sehr vergnügt
und einverstanden mit einander.
Der „Fuchs" war heute mit großer Sorgfalt ge-
kleidet, aber neben Heinz, der wieder in dem Jagd-
anzuge steckte, sah er. doch unbedeutend aus. Zuweilen
hörte Helia sein Lachen; es klang überaus fröhlich,
Heinz lachte nicht mit, er lächelte blos, und auf seiner
Stirn lag eine Wolke, Helia sah es, als sie bei seinem
plötzlichen Gruße erschreckt vom Fenster zurückfuhr,
wo er sie auf ihrem Beobachtungsposten entdeckt hatte.
Endlich kam der Wagen, der sie abholen sollte.
Die beiden Brüder standen daneben, als Helia,
ihre kranke alte Freundin stützend, aus dem Hause
trat; Frau Klevekorn trug ihnen Wärmflaschen und
Decken nach, denn Madame Volandon hatte vergessen,
solche für ihre langjährige Stütze mitzuschicken.
„Wir sind gekommen, Ihnen Lebewohl zu sagen,
Fräulein v. Wichardt," redete Baron Heinz Helia in
seiner ruhigen überlegenen Weise an, „und daß wir
auf das Schmerzlichste bedauern, Ihnen nicht die Be-
quemlichkeiten haben bieten können, deren Sie und
Ihre Freundin so dringend bedurften."
„Sie sind sehr gütig," stammelte Helia.
„Das Schicksal stellt uns in eine Gegnerschaft zu
Ihnen, welche ganz unerträglich sein würde, wenn wir
nicht hofften, daß ein Ihnen genehmer Vergleich an-
zubähnen sei."
„Wir werden die Ehre haben. Ihnen unfern Besuch
zu machen und das Weitere mit Ihnen und Ihrem
Vormunde zu bereden," ergriff dann der „Fuchs" das
Wort, und während Heinz der Kranken den Arm bot,
sie an den Wagen zu führen, nahm er zum Abschied
Helia's Hand und zog dieselbe an seine Lippen, so rit-
terlich und höflich, daß sie es geschehen ließ und sogar
ihre Abneigung gegen ihn sich vermindern fühlte.
Dann wandte sich auch Heinz ihr wieder zu.
„Ich bitte Sie, halten Sie uns nicht für Feinde!
Ein jeder rechte Mann wahrt sein gutes Recht mit
allen ehrlichen Mitteln, rechnen Sie uns diese Pflicht
nicht als ein Unrecht an."
«Fortsetzung folgt.)
Prinzessin Elvira von Gayern und ihr Gemahl,
Graf Rudolf v. Wrbna und Freudenthal.
(Siehe die 2 Porträts auf Seite 30ö.)
7)er am 21. September 1875 zu Nymphenburg verstorbene
Prinz Atbert von Bayern, ein jüngerer Bruder König
Ludnng's 1. und des jetzigen Prinzregenten Luitpold, hatte sich
am 25. August 1856 zu Madrid mit der noch lebenden Prin-
zessin Amalie, Infantin von Spanien, vermählt. Diesen! Ehe-
hunde sind folgende Kinder entsprossen: Prinz Ludwig Ferdi-
nand, Prinz Alphons, Prinzessin Isabella, Prinzessin Elvira
und Prinzessin Clara. Der älteste Sohn, Prinz Ludwig Ferdi-
nand, der sich gleich dem Herzog Kart Theodor dem Studium
der Medicin gewidmet und das Doktorat derselben erworben
hat, ist mit der Infantin Marie de la Paz von Spanien ver-
mählt; Prinz Alphons hat eine Prinzessin von Alenyon als
Gattin heimgesührt, und Prinzessin Isabella dem Prinzen
Thomas von Savoyen, Herzog von Genua, ihre Hand ge-
reicht. Die zweitälteste Schwester, Prinzessin Elvira, dagegen
ist bei ihrer jüngst vollzogenen Verbindung mit dem Reichs-
grasen Rudolf v. Wrbna uud Freudenthal (siehe die beiden
Porträts S. 305) lediglich dem Zuge ihres Herzens, unbeirrt
durch Staatsräson oder Konventen;, gefolgt. - Prinzessin
Elvira Alexandra Marie Cäcilie Clara Eugenie, bisher
311
Aebtissiu des königlichen Damenstifts zur heiligen Anna in
Würzburg, ist am 22. November 1868 zu München geboren.
Sie erfreut sich wegen ihrer natürlichen Liebenswürdigkeit und
ihrer stets hilfsbereiten Fürsorge für die Armen uud Elenden
ganz besonderer Sympathien in der Bevölkerung. Im klebrigen
widmet sie ihre Muße mit besonderer Vorliebe den schönen
Künsten, malt, ist in der Musik Meisterin uud hat sich auch
bereits mit der Feder versucht. — Der Gatte der Prinzessin,
Graf Rudolf v. Wrbna, ist am 4. Juni 1864 geboren uud
war bereits einmal vermählt, nämlich mit der Gräfin Therese
v. Chorinsky, Freiin v. Ledske, die am 26. Januar 1888 nach
der Geburt eines Töchterchens starb. Der Graf wurde von
seinem im Jahre 1883 verstorbenen Oheim, dem Generalinten-
danten Grafen Rudolf Eugen Wrbna, zum Universalerben ein-
gesetzt uud ist dadurch in den Besitz der Herrschaft Holleschau
und des Gutes Rimnitz in Mähren gelangt. Er gehört einem
nralten schlesischen, später nach Mähren übergesiedelten und
dort reich begüterten Adelsgeschlecht au, das bereits 1642 in
den Reichsgrafenstaud erhoben wurde, uud dessen Glieder seit-
dem in der habsburgischen Monarchie hohe Ehrenämter inne-
gehabt haben. — Die Vermählung des Grafen mit der Prin-
zessin Elvira hat am 28. Dezember 1891 in Nymphenburg
stattgefunden.
Gilder aus dem alten Hannover.
(Siehe die Illustration auf Seite 308.)
/r?in in norddeutschen Schiilerkreiseu äußerst beliebtes und sich
durch seine Harmlosigkeit auszeichnendes Scherzräthsel, da?
wir denjenigen unserer Leser, denen es unbekannt sein sollte,
nicht vorenthalten wollen, lautet: „Welches ist die einzige
deutsche Stadt, die sich nicht sortbewegen kann? — Hannover,
weil es an der Leine liegt." Glücklicherweise besitzt die blühende
preußische Provinzha-ptstadt und ehemalige Hauptstadt eines
seit 1866 verschwundenen Königreiches noch andere Merkwürdig-
keiten, als diesen nicht gerade geistreichen Witz, und ist in jeder
Hinsicht eines Besuches werth. Die seit der'Einverleibnng in
Preußen schnell ang wachsene Einwohnerzahl beläuft sich auf
rund 164,00) Köpfe gegen 79,649 im Jahrs 1864, und mit
diesem schnellen Wachsthum ist eine völlige Umänderung des
Charakters der Stadt Hand in Hand gegangen, die sich aus
der ziemlich stillen Residenz eines Kleinstaates zu einer blühenden
Industrie- und Handelsstadt entwickelt hat. Von dieser Ver-
änderung sind fast ausschließlich die neuen Stadttheile betroffen
worden, die sich um den alten Stadtkern gruppiren: die Aegidien-
neustadt auf dem rechten Ufer der Leine, die Kalenberger Neustadt
zwischen der Leine und der in sie einmündenden Ihme, die ehemaligen
Vorstädte Gartengemeiude und Glocksee und die am Bahnhöfe feit
1845 entstandene Ernst August-Stadt. Diese neuen Stadttheile sind
durchausregelmäßig gebaut, haben breite, mit prächtigen Gebäuden
besetzte Straßen und geben Hannovcrdas Anrecht, zu deu schönsten
Städten Deutschlands gezählt zu werden. In der Altstadt da-
gegen überwiegt das historische und malerische Element; ihre
engen Straßen mit hohen, mittelalterlichen Häusern, vortreten-
den Stockwerken und spitzen Giebeln bieten manch' prächtiges
mittelalterliches Bild, wie unsere Leser aus der Illustration
auf S. 308 ersehen. Besonders einige Parthien au der Leine
(siehe Skizze 2 und 3) tragen einen ganz romantisch-mittel-
alterlichen Charakter, der an manche alte Theile Hamburgs
oder Breslau's erinnert. Nicht minder interessant ist der Markt
mit seinem alten Rathhanse und der Marktkirche, deren Thurm
wir aus Skizze 4 über die linke Häuserreihe der Knocbenhauer-
straße emporragen sehen, welch' letztere sich ebenfalls dnrch
zahlreiche schöne, spätgothische ZiegelVanten mit hohen Staffel-
giebeln aus dem 15. und 16. Jahrhundert auszeichuet. Ein
mittelalterliches Straßenbild gewährt auch die Parthie am
Klostergang, welche Skizze 1 wiedergibt. Endlich hat uns
der Zeichner noch das Portal des südwestlich vom Markte in
der Leinestraße liegenden königlichen Schlosses wiedergegeben.
Der nördliche Flügel des umfangreichen, aber nicht vollendeten
Monumentalbaues dient jetzt dem Prinzen Albrecht von Preußen,
Regenten des Herzogthums Braunschweig, zeitweilig zur
Wohnung.
Äns dem Soldatenleben.
(Siehe die 2 Bilder auf Seite 313.)
?>aß „Kaisers Geburtstag", das Fest des obersten Kricgs-
Herrn, in den Kasernen ganz besonders feierlich begangen
wird, ist ja selbstverständlich, und schon längere Zeit vor dem
27. Januar beginneu bei den verschiedenen Truppeuabtheilungen
die Vorbereitungen dazu. Neben der äußeren Feier, die je
nach den örtlichen Verhältnissen in einer Truppenschau, feier-
licher Paroleausgabe unter dem Abseueru von 101 Kanonen-
schüssen u. dergl. mehr bestehl, gibt es an jenem Tage nämlich
auch noch Festlichkeiten, die sich innerhalb der Kasernen
abspieleu.und die durch langjährige llcberlieserung und Ge-
pflogenheit sich überall ähneln. Zunächst gilt es, die Kasernen
von außen und innen mit festlichem schmücke zu versehen.
Ueberall, wo Staatswaldungeu in der Nähe sind, wird e« den
Trnppentheilen gestattet, denselben das erforderliche Material
zum Winden von Kränzen, Guirlanden n. s. w. zu entnehmen,
und so sieht man denn wiederholt Kommandos ausziehen und
mit hoch mit Tannenzweigen, Stechpalmen u. s. wll beladenen
Karren zurückkehren. Während daraus nun allerlei kunstvolle
Gewinde hergestellt werden, geht es gleichzeitig an das An-
fertigeii^ von Transparenten und außerdem an das Einstudiren
eines Festspiels, bei dem natürlich — wie einst auf der
Bühne Shakespeare's — die weiblichen Rollen auch von
Männern gespielt werden. Unser oberes Bild auf S. 813
veranschaulicht die eifrige Thätigkeit, die um jene Zeit in deu
Räumen der Kaserne entfaltet wird, um „Kaisers Geburts-
tag" würdig zu begehen. Am Vorabende werden dann alle
Kranzgewinde, Transparente u. s. w. ansgehangen, Trophäen
aus alten Waffen angebracht, die daS Artilleriedepot -- falls
ein solches sich am Orte befindet — leiht, die Fahnen aus-
gehißt, und dann sieht Alles erwartungsvoll dem Beginne des
nimmer sein Hab und Gut vermacht. Er würde sich
im Grabe umdrehen, wüßte er, daß es in Hesselrodesche
Hande käme."
„Herr! Was erlauben Sie sich?" sagte Heinz ent-
rüstet. „Ihre Ansichten über das Erbrecht interessiren
mich nicht im Geringsten!"
„Glaub's wohl! — Ist das Ihre Frau?" sagte
der alte Herr plötzlich in anderem ruhigerem Tone.
„O bewahre!" stieß Helia heraus und trat unwill-
kürlich von ihrem Begleiter weg.
Es lag wahrlich kein Kompliment in dieser Ab-
lehnung. Aus den braunen Augen Heinzens traf sie
dafür auch ein finsterer Blick. Plötzlich mußte er aber
über sie lachen; sie merkte, der Backfisch amüsirte ihn
wieder, und wurde vor Aerger dunkelroth.
„Sie hören es! Die Dame ist das Fräulein Helia
v. Wichardt."
„Klaus v. Wichardt's Tochter?" rief der Alte.
„Seine Enkelin!" verbesserte Helia.
„Ja, ach ja, richtig! Man wird so alt! Also seine
Enkelin! Mein Kind, ich habe Ihren Großvater sehr
lieb gehabt, er war mein bester Freund. Sie erben
Wohl zusammen?" wandte sich der alte Herr an Heinz,
der längst errieth, er habe den Kammerjunker v. Sol-
ling vor sich.
„Nein, o nein! Der Baron macht mir mein gutes
Recht streitig, ich bin nur durch einen unglücklichen
Zufall gezwungen worden, hier zu bleiben, denn meine
Begleiterin ist schwer erkrankt,", erklärte Helia und
trat noch weiter von Baron Heinz weg neben den
alten Herrn, der ihres Großvaters Freund gewesen.
„So? Streitig?" hörte dieser nur aus ihren Reden.
„Sie machen diesem Kinde das Erbe streitig, mein Herr
Baron v. Hesselrode?"
„Mit oder ohne Ihre Erlaubniß, mein Herr!"
rief Heinz gereizt. „Ich müßte ein großer Thor sein,
wenn ich mein Recht nicht beanspruchte. Wie ich ver-
muthe, habe ich die Ehre, den Herrn Kammerjunker
v. Solling in Ihnen zu sehen; es würde mir leid sein,
wenn Ihre Ansichten von meiner Berechtigung unserem
nachbarlichen Verhältniß Eintrag thäten, ändern könnte
es die meinigen so wenig, wie mein künftiges Ver-
halten in dem Erbschaftsstreit."
Der Alte hatte sich ein wenig verneigt. „Streit?
Wie so?"
„Natürlich gibt es einen Prozeß. Ich werde nicht
ruhen, bis ich mein Recht mir erkämpft habe!" sagte
Helia, und ergriff des alten Herrn Hand, zu ihm in
instinktiver Anlehnungsbedürftigkeit aufsehend.
„Brav, mein Töchterchen! Brav! Ein Prozeß ist
zwar allemal eine Ausgeburt der Hölle, aber den
Teufel kann man nur durch Belzebub austreiben. Ich
stehe auf Seiten dieser Kleinen, Baron! Im klebrigen
- Sie haben mir nichts zu Leide gethau und sind
mir willkommen, wenn Sie mich besuchen wollen. Ich
bin ein älter Mann, der wenig Freude an dieser nie-
derträchtigen Welt hat; aber man muß ja doch darin
leben. Und nun auf Wiedersehen, meine liebe Kleine!
Wo wohnen Sie denn? Sie haben meines lieben
alten Freundes Augen! — Bei Madame Volandon?
In der Pension? Aber Sie sind doch dazu schon zu
erwachsen!"
„Ich habe keine Eltern, ich muß immer bei Frem-
den fein," sagte Helia leise. Ihr Ton rührte beider
Männer Herzen.
„Ich besuche Sie! Ich komme nächstens zur Stadt!"
sagte der alte Herr und gab ihr die Hand mit wohl-
wollendem Blick.
Auch Baron Heinz gab er die Hand.
„Ich sage Ihnen nochmals, der Alte drehte sich im
Grabe um, wenn er wüßte, daß die Hesselrodes seine
Erben sind," fuhr Herr v. Solling fort.
„Ich verstehe nicht, wie mich das beeinflussen könnte
und noch weniger, warum Sie mir dies zu wiederholen
für gut befinden, mein Herr Kammerjunker."
„Weil ich es für meine Pflicht halte, zu protestiren
gegen Ihre Besitzergreifung! Daß es nichts nützt, weiß
ich Wohl; aber ich halte darauf, daß man seine Pflicht
thue, ohne auf den Nutzen zu schielen. Guten Abend!"
Die Männer lüfteten den Hut, der Alte ging weiter
dem Dorfe zu, wo er allabendlich seine Partie L'Hombre
mit dem Förster und dem Doktor spielte.
Schweigsam wandten sich Helia und ihr Begleiter
durch den Park dem Hause wieder zu. Tiefe Dämme-
rung lag auf den Büschen, in den zugewachsenen Wegen
war es fast dunkel.
„Bodo könnte sie heirathen!" wiederholte sich Ba-
ron Heinz, „dann wäre Alles in Ordnung, kein Prozeß,
kein Unrecht!" Aber nein, wo war denn ein Unrecht
in seinem klaren Rechte?
„Was fangen Sie mit dem langen Abend an?"
fragte er Helia, besorgt um sie, vielleicht auch, weil
es ihm selbst leid that, wieder allein sein zu müssen.
„Ich habe ja meine Kranke, sie wird froh fein,
wenn ich ihr etwas vorplaudern kann," sagte sie, ver-
beugte sich und wollte, mit einem flüchtigen Dank in's
Haus schlüpfen.
„Wollen Sie mir die Hand nicht geben, Fräulein
Das Buch für Alle.
Helia?" fragte er, wieder mit dem leisen, spottenden
Lächeln, wie sie dachte. Dabei hielt er ihr die sinnige
hin. Er hatte den waschledernen Handschuh abgezogen;
seine Hand war groß und nervig; was er ergriff, hielt
er sicher fest.
„Wir sind Feinde, Herr Baron, einem Feinde reicht
man die Hand nicht!" war ihre Antwort, und sie
schlüpfte in's Haus, schloß die Thür zu und ließ ihn
stehen.
Im letzten Moment noch sah sie, daß ihn die Ant-
wort verletzte.
„Eigentlich ist er doch recht nett gegen Dich!" sagte
sie sich mit flüchtiger Reue.
„Bodo soll sie heirathen! Sie ist ein reizendes
kleines Ding, er kann sich nichts Besseres wünschen!"
dachte Baron Heinz.
Am andern Morgen erklärte der Doktor gleich bei
seinem Kommen, Fräulein Mandt könne heute zur
Stadt zurückfahren, und er werde Madame Volandon
Nachricht geben, daß sie einen Wagen schicke.
„Noch bis zum Nachmittag!" seufzte die Kranke,
und Helia seufzte nicht minder schwer.
So freundlich man sich auf Wunsch des Barons
v. Hesselrode auch vom Pachthofe aus um die beiden
Damen bemühte, so war deren Verpflegung durch die
untüchtige Haushälterin doch eine sehr mangelhafte,
und dazu kam immer noch das unbequeme Gefühl, auf
das Wohlwollen eines Gegners angewiesen zu sein.
Gegen Mittag mußte Baron Bodo zurückgekommen
sein. Helia erblickte die Brüder zusammen auf dem
Hofe; ein behäbiger, kaufmännisch aussehender Herr
war auch mit ihnen, und die Drei thaten sehr vergnügt
und einverstanden mit einander.
Der „Fuchs" war heute mit großer Sorgfalt ge-
kleidet, aber neben Heinz, der wieder in dem Jagd-
anzuge steckte, sah er. doch unbedeutend aus. Zuweilen
hörte Helia sein Lachen; es klang überaus fröhlich,
Heinz lachte nicht mit, er lächelte blos, und auf seiner
Stirn lag eine Wolke, Helia sah es, als sie bei seinem
plötzlichen Gruße erschreckt vom Fenster zurückfuhr,
wo er sie auf ihrem Beobachtungsposten entdeckt hatte.
Endlich kam der Wagen, der sie abholen sollte.
Die beiden Brüder standen daneben, als Helia,
ihre kranke alte Freundin stützend, aus dem Hause
trat; Frau Klevekorn trug ihnen Wärmflaschen und
Decken nach, denn Madame Volandon hatte vergessen,
solche für ihre langjährige Stütze mitzuschicken.
„Wir sind gekommen, Ihnen Lebewohl zu sagen,
Fräulein v. Wichardt," redete Baron Heinz Helia in
seiner ruhigen überlegenen Weise an, „und daß wir
auf das Schmerzlichste bedauern, Ihnen nicht die Be-
quemlichkeiten haben bieten können, deren Sie und
Ihre Freundin so dringend bedurften."
„Sie sind sehr gütig," stammelte Helia.
„Das Schicksal stellt uns in eine Gegnerschaft zu
Ihnen, welche ganz unerträglich sein würde, wenn wir
nicht hofften, daß ein Ihnen genehmer Vergleich an-
zubähnen sei."
„Wir werden die Ehre haben. Ihnen unfern Besuch
zu machen und das Weitere mit Ihnen und Ihrem
Vormunde zu bereden," ergriff dann der „Fuchs" das
Wort, und während Heinz der Kranken den Arm bot,
sie an den Wagen zu führen, nahm er zum Abschied
Helia's Hand und zog dieselbe an seine Lippen, so rit-
terlich und höflich, daß sie es geschehen ließ und sogar
ihre Abneigung gegen ihn sich vermindern fühlte.
Dann wandte sich auch Heinz ihr wieder zu.
„Ich bitte Sie, halten Sie uns nicht für Feinde!
Ein jeder rechte Mann wahrt sein gutes Recht mit
allen ehrlichen Mitteln, rechnen Sie uns diese Pflicht
nicht als ein Unrecht an."
«Fortsetzung folgt.)
Prinzessin Elvira von Gayern und ihr Gemahl,
Graf Rudolf v. Wrbna und Freudenthal.
(Siehe die 2 Porträts auf Seite 30ö.)
7)er am 21. September 1875 zu Nymphenburg verstorbene
Prinz Atbert von Bayern, ein jüngerer Bruder König
Ludnng's 1. und des jetzigen Prinzregenten Luitpold, hatte sich
am 25. August 1856 zu Madrid mit der noch lebenden Prin-
zessin Amalie, Infantin von Spanien, vermählt. Diesen! Ehe-
hunde sind folgende Kinder entsprossen: Prinz Ludwig Ferdi-
nand, Prinz Alphons, Prinzessin Isabella, Prinzessin Elvira
und Prinzessin Clara. Der älteste Sohn, Prinz Ludwig Ferdi-
nand, der sich gleich dem Herzog Kart Theodor dem Studium
der Medicin gewidmet und das Doktorat derselben erworben
hat, ist mit der Infantin Marie de la Paz von Spanien ver-
mählt; Prinz Alphons hat eine Prinzessin von Alenyon als
Gattin heimgesührt, und Prinzessin Isabella dem Prinzen
Thomas von Savoyen, Herzog von Genua, ihre Hand ge-
reicht. Die zweitälteste Schwester, Prinzessin Elvira, dagegen
ist bei ihrer jüngst vollzogenen Verbindung mit dem Reichs-
grasen Rudolf v. Wrbna uud Freudenthal (siehe die beiden
Porträts S. 305) lediglich dem Zuge ihres Herzens, unbeirrt
durch Staatsräson oder Konventen;, gefolgt. - Prinzessin
Elvira Alexandra Marie Cäcilie Clara Eugenie, bisher
311
Aebtissiu des königlichen Damenstifts zur heiligen Anna in
Würzburg, ist am 22. November 1868 zu München geboren.
Sie erfreut sich wegen ihrer natürlichen Liebenswürdigkeit und
ihrer stets hilfsbereiten Fürsorge für die Armen uud Elenden
ganz besonderer Sympathien in der Bevölkerung. Im klebrigen
widmet sie ihre Muße mit besonderer Vorliebe den schönen
Künsten, malt, ist in der Musik Meisterin uud hat sich auch
bereits mit der Feder versucht. — Der Gatte der Prinzessin,
Graf Rudolf v. Wrbna, ist am 4. Juni 1864 geboren uud
war bereits einmal vermählt, nämlich mit der Gräfin Therese
v. Chorinsky, Freiin v. Ledske, die am 26. Januar 1888 nach
der Geburt eines Töchterchens starb. Der Graf wurde von
seinem im Jahre 1883 verstorbenen Oheim, dem Generalinten-
danten Grafen Rudolf Eugen Wrbna, zum Universalerben ein-
gesetzt uud ist dadurch in den Besitz der Herrschaft Holleschau
und des Gutes Rimnitz in Mähren gelangt. Er gehört einem
nralten schlesischen, später nach Mähren übergesiedelten und
dort reich begüterten Adelsgeschlecht au, das bereits 1642 in
den Reichsgrafenstaud erhoben wurde, uud dessen Glieder seit-
dem in der habsburgischen Monarchie hohe Ehrenämter inne-
gehabt haben. — Die Vermählung des Grafen mit der Prin-
zessin Elvira hat am 28. Dezember 1891 in Nymphenburg
stattgefunden.
Gilder aus dem alten Hannover.
(Siehe die Illustration auf Seite 308.)
/r?in in norddeutschen Schiilerkreiseu äußerst beliebtes und sich
durch seine Harmlosigkeit auszeichnendes Scherzräthsel, da?
wir denjenigen unserer Leser, denen es unbekannt sein sollte,
nicht vorenthalten wollen, lautet: „Welches ist die einzige
deutsche Stadt, die sich nicht sortbewegen kann? — Hannover,
weil es an der Leine liegt." Glücklicherweise besitzt die blühende
preußische Provinzha-ptstadt und ehemalige Hauptstadt eines
seit 1866 verschwundenen Königreiches noch andere Merkwürdig-
keiten, als diesen nicht gerade geistreichen Witz, und ist in jeder
Hinsicht eines Besuches werth. Die seit der'Einverleibnng in
Preußen schnell ang wachsene Einwohnerzahl beläuft sich auf
rund 164,00) Köpfe gegen 79,649 im Jahrs 1864, und mit
diesem schnellen Wachsthum ist eine völlige Umänderung des
Charakters der Stadt Hand in Hand gegangen, die sich aus
der ziemlich stillen Residenz eines Kleinstaates zu einer blühenden
Industrie- und Handelsstadt entwickelt hat. Von dieser Ver-
änderung sind fast ausschließlich die neuen Stadttheile betroffen
worden, die sich um den alten Stadtkern gruppiren: die Aegidien-
neustadt auf dem rechten Ufer der Leine, die Kalenberger Neustadt
zwischen der Leine und der in sie einmündenden Ihme, die ehemaligen
Vorstädte Gartengemeiude und Glocksee und die am Bahnhöfe feit
1845 entstandene Ernst August-Stadt. Diese neuen Stadttheile sind
durchausregelmäßig gebaut, haben breite, mit prächtigen Gebäuden
besetzte Straßen und geben Hannovcrdas Anrecht, zu deu schönsten
Städten Deutschlands gezählt zu werden. In der Altstadt da-
gegen überwiegt das historische und malerische Element; ihre
engen Straßen mit hohen, mittelalterlichen Häusern, vortreten-
den Stockwerken und spitzen Giebeln bieten manch' prächtiges
mittelalterliches Bild, wie unsere Leser aus der Illustration
auf S. 308 ersehen. Besonders einige Parthien au der Leine
(siehe Skizze 2 und 3) tragen einen ganz romantisch-mittel-
alterlichen Charakter, der an manche alte Theile Hamburgs
oder Breslau's erinnert. Nicht minder interessant ist der Markt
mit seinem alten Rathhanse und der Marktkirche, deren Thurm
wir aus Skizze 4 über die linke Häuserreihe der Knocbenhauer-
straße emporragen sehen, welch' letztere sich ebenfalls dnrch
zahlreiche schöne, spätgothische ZiegelVanten mit hohen Staffel-
giebeln aus dem 15. und 16. Jahrhundert auszeichuet. Ein
mittelalterliches Straßenbild gewährt auch die Parthie am
Klostergang, welche Skizze 1 wiedergibt. Endlich hat uns
der Zeichner noch das Portal des südwestlich vom Markte in
der Leinestraße liegenden königlichen Schlosses wiedergegeben.
Der nördliche Flügel des umfangreichen, aber nicht vollendeten
Monumentalbaues dient jetzt dem Prinzen Albrecht von Preußen,
Regenten des Herzogthums Braunschweig, zeitweilig zur
Wohnung.
Äns dem Soldatenleben.
(Siehe die 2 Bilder auf Seite 313.)
?>aß „Kaisers Geburtstag", das Fest des obersten Kricgs-
Herrn, in den Kasernen ganz besonders feierlich begangen
wird, ist ja selbstverständlich, und schon längere Zeit vor dem
27. Januar beginneu bei den verschiedenen Truppeuabtheilungen
die Vorbereitungen dazu. Neben der äußeren Feier, die je
nach den örtlichen Verhältnissen in einer Truppenschau, feier-
licher Paroleausgabe unter dem Abseueru von 101 Kanonen-
schüssen u. dergl. mehr bestehl, gibt es an jenem Tage nämlich
auch noch Festlichkeiten, die sich innerhalb der Kasernen
abspieleu.und die durch langjährige llcberlieserung und Ge-
pflogenheit sich überall ähneln. Zunächst gilt es, die Kasernen
von außen und innen mit festlichem schmücke zu versehen.
Ueberall, wo Staatswaldungeu in der Nähe sind, wird e« den
Trnppentheilen gestattet, denselben das erforderliche Material
zum Winden von Kränzen, Guirlanden n. s. w. zu entnehmen,
und so sieht man denn wiederholt Kommandos ausziehen und
mit hoch mit Tannenzweigen, Stechpalmen u. s. wll beladenen
Karren zurückkehren. Während daraus nun allerlei kunstvolle
Gewinde hergestellt werden, geht es gleichzeitig an das An-
fertigeii^ von Transparenten und außerdem an das Einstudiren
eines Festspiels, bei dem natürlich — wie einst auf der
Bühne Shakespeare's — die weiblichen Rollen auch von
Männern gespielt werden. Unser oberes Bild auf S. 813
veranschaulicht die eifrige Thätigkeit, die um jene Zeit in deu
Räumen der Kaserne entfaltet wird, um „Kaisers Geburts-
tag" würdig zu begehen. Am Vorabende werden dann alle
Kranzgewinde, Transparente u. s. w. ansgehangen, Trophäen
aus alten Waffen angebracht, die daS Artilleriedepot -- falls
ein solches sich am Orte befindet — leiht, die Fahnen aus-
gehißt, und dann sieht Alles erwartungsvoll dem Beginne des