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Heft 19.

Das Buch für A l l e.

471


und Rennstallbesitzer die unredlichen Jockeys
anrichtcn können.
Die Jockeys unterstehen daher strengen
Gesehen. Wer sich von ihnen nur ein klei-
nes Versehen gegen die Renngesetze zu Schul-
den kommen läßt, wird von der betreffenden
Renngesellschaft „disqualifizirt", d. h. es wird
ihn: für kurze oder für längere Zeit, in
schwierigen Fällen für immer, das Recht ab-
gesprochen, auf einer Rennbahn des betreffen-
den Landes im Wettrennen mitzureiten. Es
bedeutet dies für den Jockey gewissermaßen
den Ruin seiner Laufbahn.
Wie bereits erwähnt, werden die meisten
Jockeys inr Alter .Trainer nnd beschäftigen
sich nur noch mit dein Zureiten und Vor-
bereiten der Pferde für die Wettrennen. Es
handelt sich dabei nm methodische Ausbildung
der Muskelkraft bei sehr intensiver, jedoch nicht
fett machender Ernährung. Die Trainer er-
halten für diese Beschäftigung nnd für die Ab-
wartung der Pferde sehr gute Bezahlung und
sind ebenfalls mit Tanti'men betheiligt, wenn
ein Pferd siegt.
Ein großer Jrrthum, den man in Deutsch-
land häufig im Publikum findet nnd der sich
an den Namen Jockey knüpft, muß bei dieser
Gelegenheit noch beseitigt werden. Das Pu-
blikum, das in den Zeitungen von einem
österreichischen, französischen oder englischen
„Jockeyklub" liest, glaubt, es seien dies
Klubs, in denen Jockeys untereinander Ver-
kehren; in Wirklichkeit ist aber in diesen
Klubs nicht ein einziger Jockey Mitglied.
Diese Klubs bestehen vielmehr nur aus den
angesehensten Sportleuten, gewöhnlich aus
den Trägern allererster Namen und Perso-
nen der Adelsgesellschaft. Die Jockeyklubs
stehen gewöhnlich an der Spitze der Renn-
gesellschaften, welche die Rennen veranstal-
ten; zum Mindesten haben sie einen großen
Einfluß auf den Rcnnbetrieb, und es gilt für
eine besondere Ehre, ihr Mitglied zu werden, da die Auf-
nahme eine sehr schwierige und an Bedingungen geknüpft
ist, die nicht jeder gewöhnliche Sterbliche erfüllen kann.

siegen müsse. In den letzten Sekunden kommt
aber ein anderes, bis dahin weit zurück ge-
wesenes Pferd in gewaltigen Galopsprüngen
dem anderen bei und kurz vor dem Ziel
schießt es an ihm vorbei und gewinnt oft,
wenn auch nur eine halbe Länge. Ter Jockey
hat dann verstanden, den richtigen Augenblick
wahrzunehmen, er hat sein Pferd „aufgefor-
dert", wie es in der Sportsprache heißt, d. h.
durch kunstgerechten Sitz, durch Arbeiten mit
den Schenkeln, durch Drehen niit den Zü-
geln, wenn es sein muß durch rücksichtslose
Anwendung von Sporen und Peitsche hat er
aus dem Pferde, wie der Sportsman sagt,
„das Letzte herausgeholt" und sein . Thier in
eine Gangart gebracht, mit der es das vor-
dere Pferd, das schon ermüdet war, über-
holte.
Wahrend der Laie, der in den Sport-
berichten davon liest, daß ein Pferd nur uni
Hals- oder Kopflänge gesiegt hat, glaubt, es
handle sich um einen Zufall, zeigen gerade
solche Vorkommnisse, daß die Jockeys dabei
alle Kunst aufgewendet haben, und das Re-
sultat ist ein Beweis, daß gerade diese Ren-
nen am allerinteressantesten verliefen.
Natürlich muß jedem Jockey daran liegen,
zu erfahren, wer die Reiter sind, die mit ihm
in demselben Rennen um den Sieg ringen;
dann aber auch, welches die guten und schlech-
ten Eigenschaften der Pferde sind, die mit
deni seinigen um den Siegespreis streiten. Den
Rennstallbesitzern aber liegt natürlich daran,
über die Person der Jockeys und die Quali-
fikation der Pferde möglichst das Geheimniß
zu wahren, wofür sie ganz und gar auf ihre
Jockeys angewiesen sind. Ja noch mehr, ein
unehrlicher Jockey kann durch die Art und
Weise, wie er reitet, sein Pferd so zurück-
halten, daß es das Rennen nicht gewinnt,
sondern geradezu verliert, obgleich, cs das
beste im Rennen war. Sein Vergehen läßt,
sich ihm schwer nachweisen, wenn aber der Besitzer
Pferdes auf dieses große Hoffnungen gesetzt hatte
stark in Wetten darauf engagirt'war, kann er d

Emil Loubet, der neue französische Ministerpräsident. (S. 467)
:s i das unredliche Gebühren seines Jockeys vollständig
d ! ruinirt werden. Der große Turfskandal in Wien im
ch ! Herbst 1891 bewies, welchen Schaden für Publikum

Briefkasten. Erste Abteilung.

* R. L. in A. (Böhmens. — Die „Geflügelbörse".
Offertcublatt für Geflügel-, Zier-, Singvögel- nnd
Kaninchenzüchter, Brieftauben-, Hunde- nnd Jagdsport
(wöchentlich l Nummer) erscheint bei Richard Freese
in Leipzig, Augnstusplatz 2 8, und ist zum Preis von
75 Psg. pro Quartal durch sämmtliche Postanstaltcn zu
beziehen. Probeabonuements für einen Monat können
gegen Einsendung von 25 Psg. in Briefmarken bestellt
werden. —r.
* Th. Sch. in L. — Zum Bezug derartiger Gegen-
stände wende man sich au die elektrotechnische Fabrik
von C. Theodor Wagner in Wiesbaden oder an das
physikalische Institut von D. Slöhrer L Sohn in
Leipzig, Weststraße 18. — Eine frühere Anfrage von
Ihnen ist uns nicht zugekommcu. —r.
" I. K. in Preßburg. — 1s Die geeignetsten
Lösungsmittel für Rohkantschuk sind: alkoholfreier Aether,
Chloroform, Schwefelkohlenstoff, Steinkohlenbcnzin, ge-
reinigtes Terpentinöl, sowie das durch trockene Destilla-
tion des Kautschuks erhaltene Kantschuköl. Für die
Industrie sind Lösungen in Aether unbrauchbar. Ter-
pentin löst nur, wenn es sehr rein ist nnd heiß an-
gewendet wird. (Vergleiche auch die Schrift von Rai-
mund Hoffer: „Kautschuk und Guttapercha"; Band 62
der Chemisch-Technischen Bibliothek von A. Hart-
leben m Wien. Preis Ist. 8V Kr.s 2s Um Nisse
in vulkanisirten Gnmmiwaareu,z. B. Schuhen, Schläu-
chen, Reisen der Belocipedräder zu beseitigen, verkitte
man sie nach sorgfältiger Reinigung mit einer Kau-
tschuklösung, weiche aus 160 Grm. Schwefelkohlenstoff,
40 Grm. Kautschuk, 30 Grm. Guttapercha und 10 Grm.
Hausenblase besteht. Sollte der Schnitt oder Riß
klaffen, so trägt man diese Lösung schichtenweise auf.
Zum Schluffe zieht man den Kautschuk mit einem
Zwirn zusammen und läßt ihn 24 bis 36 Stunden
trocknen, worauf man Len hervorquellenden Kitt mit
einem scharfen Messer, welches zuvor in Wasser ge-
taucht wurde, abschneidet. —r.
* Abonnent in Triest. — Es kommt ganz darauf
mi, mit welchem Lack die ursprüngliche Bemalung des
Theebrettes überzogen worden ist. Mau könnte mit
einem in Weingeist getauchten Schwämmchen den Ver-
such machen, den Lacküberzug zu entfernen und die
Jahreszahl bloßzulegen. Mit dieser Arbeit betraut
man am besten einen Bilderrestaurateur, welcher Uebung
in derlei Arbeiten besitzt. —r.
- „Amerika." — lins nicht bekannt. Man könnte
sich an den österreichischen Konsul in New-Hork oder
einer anderen Stadt in Amerika wenden. — r.
" Rentier Sch. in Z. — Man wolle sich von
nachstehenden Versicherungsanstalten Prospekte erbitten:
Preußische Lebensversichcrungs-Aktien-Gesellschaft zu
Berlin, Boßstraße 27. — „Friedrich Wilhelm", Preu-
ßische Lebens- und Garantie-Versicherungs-Aktien-
gesellschaft zu Berlin IV.. Mauerstraße 63—65. —
Leibrentcnanftalt der Bayerischen Hypotheken- und
Wechselbank zu München, Klctzenftraße 3. — Allge-
meine Renteuanstalt in Stuttgart, Tübingerstraße 16.
— r.
" L. W. in B. bei P. 1> und 2) Diesem
Zweige der Technik ist unseres Wissens bis jetzt keine
Spezialliteratur gewidmet. — Eine Firma ersten
Ranges, welche unter ihren zahlreiche» Fabrikaten
auch Spulen für Zwecke der Textilindustrie führt, ist 1

die Fabrik von Pappcartikeln von Gebrüder Adt iu
Ensheim (bayerische Pfalz). Auch sonst bestehen noch
andere größere Fabriken des genannten Artikels.
3) Ein empsehlenswerthcs Institut dieser Art ist das
Technische Bureau von W. H. Uhland in Leipzig-
Gohlis, Lindeustraße 13. 4) Im Briefkasten unter
„Korrespondenz unseres ärztlichen Mitarbeiters" schon
wiederholt besprochen. — r.
' L. St. in N. (Ungarn). — Von dem Zeichen-
apparat von E. Gast in Köln am Rhein ist uns nur
bekannt, daß er sich großer Verbreitung erfreut und
auch schon von Fachblättcrn aus's Günstigste beurthcilt
worden ist. Eigene Erfahrungen über seine Brauch-
barkeit besitzen wir nicht und können nur rathen, sich
wegen Referenzen an den Erfinder unter obiger Adresse
zu wenden. —r.
' Fräulein E. H. in Wien. — Farbige Gegen-
stände aus Wolle (wie auch aus Baumwolle oder Seide)
werden am besten in einem Aufguß von Panamarinde
gewaschen. Zur Herstellung desselben wird je nach
Bedars aus eine Handvoll dieser Rinde 1 Liter sieden-
des Wasser gegossen und dieser Aufguß 10 bis 12 Stun-
den stehen gelassen. Vor der Verwendnng gießt mau
ab und vermengt mit heißem Wasser. Man wäscht
sofort aus, wobei ähnlich wie von Seife Schaum ent-
steht, und spült schließlich mit reinem Wasser nach. Es
wird feucht gebügelt. Panamarinde erhält man in
jeder Droguenhandlung. —r.
" G. E. in A. — is Als Nebenbeschäftigung könnte
die Ertheilung von Mal- oder Zeichenunterricht, ferner
der Unterricht in Musik, Sprachen und sonstigen
wissenschaftlichen Fächern iu Betracht kommen, weil der
Betreffende in gewerblichen oder kunstgewerblichen
Hautirungen wohl gar keine Praxis besitzen wird.
2) B. A. S. S. Es wäre das Einfachste, wenn Sie
im Kreise Ihrer Bekannten Jemanden finden würden,
der im Bezug der weiteren Lieferungen jenes Werkes
sür Sie eiutritt. Unvollständige Lieserungswerke haben
selbstredend keinen Werth. —r.
" A. B. in Rnhla. — Die geschilderte Erscheinung
ist immerhin ausfallend; sie läßt sich nur durch schwei-
ßige Hände oder Lurch die Berührung der Finger mit
gewissen Substanzen (wozu vielleicht die Beschäftigungs-
weise des Betreffenden Anlaß gibt) erklären. Es wäre
interessant, zu beobachten, ob auch die Haut anderer
Personen beim Tragen jenes Ringes dieselbe Verän-
derung zeigt. —r
* H. G. in M. — I) und 2) Auskunft hierüber
ertheilt der im Verlag von I. I. Weber in Leipzig
erschienene Katechismus für Einjährig-Freiwillige. Zn
beziehen durch jede Buchhandlung. 3) Wir nennen
Ihnen die Schrift: Was willst Du werden? Von
I. H. Andresen. Verlag von Ed. Freyhosf in Ora-
nienburg. Ferner: Die Berufsarien des Mannes iu
Einzslndarstellungen (Seemann, Arzt, Apotheker, Eiseu-
bahnbeamter, Reichspostbeamter, Offizier, Land-
Wirth re. ec.) Jedes Heft kostet 50 Pfg. und ist in
den meisten Buchhandlungen käuflich, sowie vom Ver-
leger Paul Beyer in Leipzig, Zeitzerstraße, gegen Ein-
sendung von 55 Pfg. in Briefmarken zu beziehen.
4) Fettflecke in Papier tilgt man durch Auslegen eines
nicht zu feuchten Breies aus gereinigtem Benzin und
gebrannter Magnesia. —r.
" F. M. iu N. bei St. P. — I) Petroleumherdc

neuester Konstruktion liefert die Firma Jakob Ravens
Söhne in Berlin, Stralaucrstraße 28 und 2!). Ein
solcher wird Ihren Zwecken vollständig entsprechen.
Man verlange Prospekte und Preislisten. 2) Klaviere
sollten niemals in feuchten Räumen oder au nassen
Wänden aufgestellt werden, weil die Feuchtigkeit sowohl
dem Holze als den Saiten schadet, wodurch der Ton
leidet. Die Flecke in der Politur des Gehäuses kann
der Tischler ausbesscrn. 3) Beruht ans besonde-
rer Vereinbarung; bei größeren Werken wird iu der
Regel eine Pauschalsumme ausgesetzt uud bei späteren
Auflagen ein Extrahonorar gewährt. —r.
KomsMidenz mllms ärMchni Mitarbeiters.
' H. A., Abonnent in Simmering. — Es handelt
sich hier augenscheinlich nm eine nach überstandener
Lungenentzündung zurückgebliebene Neurasthenie. Die
nervöse Erregung, namentlich aber die Schlaflosigkeit,
wird wesentlich gebessert werden, wenn Sie täglich
einmal (Vormittags) ein Orstündiges warmes Bad
nehmen, das anfangs 27 bis 28" 6. betragen und
auf 25 " 6. zurückgehen, später im Verlause der nächsten
Wochen allmälig immer niederer (schon bei 22" 0.)
beginnen und durch Zugießen von kälterem Wasser bis
ans 18° 6. heruntergehen kann. So lange Sie in
höheren Temperaturen baden, legen Sie sich nach dem
Bade bis "/r Stunde zu Bett, ohne zu schwitzen,
bei niederen Temperaturen angekommen, müssen Sic
sofort nach dem Bade einen Spaziergang im Freien
machen.
* H. F. iu C. — Wenn der wochenlang fortge-
setzte innerliche Gebrauch von Jchthyolkapseln (3 bis
6 Stück pro Tag) oder von Jchthyolpillcn (täglich 6
bis 12 Stück) zu keinem Abblassen der Nase führen
sollte, so rathen wir Ihnen, die auffallendsten und
am stärksten gefüllten Kapillargefäße von einem Arzte
ausschlitzen zu lassen, woraus sie definitiv zur Verödung
kommen.
" Abonnentin in Aurriswcil. — Unter den äußer-
lichen Heilmitteln gegen diese Krankheit verdient die
Elektrizität in Verbindung mit Massage die erste Er-
wähnung. Zur Beförderung des Stuhlgangs möchten
wir die Glyccrinstuhlzäpfchcn empschlcu.
' N. N., Abonnent in Annaberg. — Erfrorene
Zehen (ohne Frostgeschwüre) werden täglich ein- bis
zweimal mit einem Frostdalfam ans l Thl. Jodtinktur,
8 Thl. Schwefeläthcr und 25 Thl. Kollodium bepinselt.
Sind Geschwüre vorhanden, so müssen dieselben mit
kampherhaltigen Wuudsalbcn verbunden werden.
' H. T. in Moskau. — Jeder Arzt, an den Sie
sich zum Zwecke der Bruftuutcrsuchung wenden, wird
Ihnen erklären. Laß der an das Blutspucken sich an-
schließende, mit Fieber und Nachtschweißen verbundene
Husten schon an und für sich auf das Vorhandensein
eines Lungenleideas schließen läßt. Wir rathen also,
Liese seither versäumte Lnugenuutersuchung in Bälde
nachzuholen und die sich daran knüpfenden ärztlichen
Vorschriften genau zu befolgen.
' Ein Abonnent. — 1) Welche Bedeutung für das
Leben ein Hcrzklappensehler hat, kann nur derjenige
Arzt richtig beurthcilcn, der denselben durch physikalische
Untersuchung des Herzens entdeckt hat. 2) Jede Lebcns-
versicherungsbank wird sich doppelt besinnen, einen mit
Herzklappensehler Behafteten anszunehmen.

* Abonnent H. in Staffel. — Sie werden eine
Verminderung des Auswurfs erfahren, wenn Sie
Morgens uud Abends je >/r Liter Emser Wasser
trinken, das Lurch zugegosscne heiße Milch erwärmt ist.
Bezüglich der Nervenschwäche rathen wir Ihnen, die-
selbe Lurch morgendliche, kalte, kurz dauernde Abreibungen
von Brust und Rücken zu bekämpfen.
' M. L- — Ein vortreffliches, überall leicht anzu.
wendendes Mittel gegen solche Nervenschwäche bilden
tägliche, sofort nach dein Verlassen des Beltes vorzu-
nehmeudc kurze, kalte Frotliruugcu dcs ganzen Körpers
Gegen einzelne besonders lästige Symptome, z. B. das
Migräne-Kopsweh, erweist sich der konstante elektrische
Strom von nahezu sicherer Wirkung.
' Oswald Pilow in Rußland (Esihland). — 1) Von
Anstalten für Morphiumsüchtige können wir Ihnen
nennen: In Berlin-Schöneberg älaison cks santö von
dem f Geheimrath Ur. Levinstein. In Bonn a. Rh.
die Heilanstalt von Or. A. Schmitz, Leunestraße. In
Wiesbaden: Villa Panorama von Dr. Konstantin
Schmidt. In allen diesen Anstalten werden Morphium-
süchtige nur mit ihrer eigenen vollständigen Zustimmung
ausgenommen und ihnen der Morphiumgeuuß nach
verschiedenen Methoden entweder schneller oder lang-
samer entzogen. 2) Hypnotisirt wird unseres Wissens
nicht. 3) Zn Hause können Sie keine Entziehungskur
durchmachen. 4) Das uns angegebene tägliche Mor-
phiumqnantum ist immerhin groß genug, um auf die
Dauer schädlich zu wirken. 5) Besser als die warmen
Kompressen wird die tägliche methodische Massage des
Stumpfes wirken, um nicht blos mehr Wärme und
Leben in dcnfclbeu zu bringen, sondern auch die Schmer
zen in demselben zu lindern.
" G- B. in Brsbrg. — Die ausfallende Hart-
leibigkeit wird gehoben werden, wenn Sie jeden Mor-
gen nüchtern ein Glas Ofener Bitterwasser trinken.
Sollte der Erfolg auch dann noch ausbleiben, so rathen
wir. mit einem Glycerin-Stuhlzäpfchen nachzuhclfen.
Sollten die Brustschmerzen nicht von der Spannung
der Gase im Unterleibe herrühreu? Wir möchten dies
beinahe Vermutheu und Ihnen rathen, vorerst den Er-
folg der Bitterwasserkur abzuwarten, wenn aber die
Beschwerden auch dann nicht verschwinden, einen Arzt
zu Rathe zu ziehen.
" Abonnent E. L. — I) Neber die Art Ihres
Halsleidcns läßt sich ohne vorangegangene Untersuchung
nichts sagen. Geben Sie zu Ihrem Hausarzte, even-
tuell zu einem Spezialisten für Halsleidcu. 2) In
Ihrem Falle dürste die von uns schon vielfach erwähnte
antiparasitätc Lassar'sche Haarkur ganz am Platze
sein.
' A. N. in Einbeck. — Wir kennen das von
vr. Branden angegebene Mittel gegen über-
mäßige Sch Weißbild nng wohl und haben nur
gute Erfahrungen darüber zu berichten. Wenn Ihnen
abcr Las Mittel zu thcuer ist. so könnten Sie auch
einen Versuch mit einer süusprozeutigcu Chromsäurc
lösuug machen, mit welcher die Hände rin- bis zwei
mal eingcpinsclt würden. Die gelbbraune Färbung
derselben (vorübergehend) müßten Sie dabei mit in
den Kauf nehmen.

Tie zweite Abtheilung des Briefkastens befindet
sich ailf der zweiten Seite des Umschlags.
 
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