Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext


Heſt 5.



Die Wiener Stadtbahn.

(Siehe das Bild auf Seile 120.)

WU''tts in Heft 8 des Jahrgangs 1896 wiesen wir auf

die in der Ausführung begriffenen Arbeiten an der
Wiener Stadtbahn und die damit in unmittelbarer Verbin-
dung stehende Regulierung des Wienflusses von Hacking bis
zu seiner Cinmündung in den Donaukanal hin. Für die erste
Bauperiode war die Herstellung folgender Linien in Aussicht
genommen worden: 1. Die Vorort-Linie, die, von Heiligen-
ſtadt ausgehend, die Stadt in der äußersten Peripherie in
nordweſtlichem Bogen umfaßt und in Penzing in die West-
bahn einmündet. 2. Die Gürtel-Linie, die gleichfalls von
Heiligenstadt aus und beinahe gleichlaufend mit der Vorort-

î Linie auf der Gürtelſtraße die alten Bezirke Alsergrund,

Joſephſtadt, Neubau und Mariahilf umfaßt und in Meidling
endet. 3. Die Wienthal-Linie, die in Hütteldorfk von der
Westbahn abzweigt und bis zur Tegetthoffbrücke ununter-
brochen im Wienthal abwärts geht, um dann zum Hauptzoll-
amt und von da weiter bis zum Praterſtern zu führen.
Endlich 4. die Donaukanal-Linie vom Hauptzollamt längs
des Donaukanals bis Heiligenstadt, wo sie wieder in die
Vorort- und Gürtel-Linie einmündet. Von diesen Linien
ſind nun nach fünfjähriger Bauzeit fertiggeſtellt und im
. Mai 1898 eröffnet worden: die Vorort- und die Gürtel-
Linie, nebst jenem Teil der VWienthal-Linie, der von Hüttel-
dorf bis Meidling, wo die Gürtel-Linie einmündet, reicht.
Eigentlich kann man daher gegenwärtig erſt von dem Anfang
einer Wiener Stadtbahn sprechen, denn nur jenes letztere
Stück läßt sich als Stadtbahn im eigentlichen Sinne be-
zeichnen, während die Gürtel-Linie und die Vorort-Linie,
ſolange ihnen der Zusammenhang mit dem ganzen Netze
fehlt, nur als unmittelbare Verbindung zwischen Weſtbahn
und Franz-Joſephsbahn für den ſchnelleren Güterverkehr
und als ſtrategiſche Linien ihren Wert haben. Diese direkte
Verbindung zwiſchen den genannten beiden Bahnen iſt
„eine doppelte, und zwar einerseits durch die Vorort-Linie

von Heiligenstadt bis Penzing, andererseits durch die von

Heiligenstadt über Nußdorf gehende Gürtel-Linie, die auf
den Weſtbahnhof stößt, um dann in die obere Wienthal-Linie
überzugehen, die ſich bei Hütteldorf gleichfalls mit der Weſt-
bahn vereinigt. Das ist kein bloß äußerlicher Anschluß,
ſondern es findet vielmehr ein direkter Durchlauf der Stadt-
bahnzüge auf die Westbahn und auf die Franz-Joſephsbahn
im Bereiche des Lokalverkehrs nach St. Pölten einerseits und
nach Tulln andererseits statt. Cs endet somit der Verkehr der
fertiggestellten Stadtbahn-Linien nur teilweise in den Stationen
der letteren, während er sich großenteils in den Rahmen des
Lokalverkehrs der genannten Strecken einfügt. Immerhin
î werden aber auch diese Lokal-Linien erſt zur vollen Virkung
gelangen können, wenn die Quai-Linie und die untere Wien-
thal-Linie den Verkehr in das Herz der Stadt weiter leiten.
Unſer Bild auf S. 120 giebt einige der bemerkenswerteſten
Punkte der dem Verkehr übergebenen Stadtbahnlinien wieder.
Die - Vorort-Linie Heiligenstadt - Hütteldorf-Hacking berührt
folgende Stationen: Unter-Döbling, Ober-Döbling, Großhof,
Hernals, Ottakring, Breitensee, Penzing und Baumgarten.

Die Gürtel-Linie von Heiligenstadt über den Gürtel und

längs der Wien bis Hütteldorf- Hacking weist folgende Halte-
ſtellen auf: Nußdorferſtraße, Währing erſtraße (mit Brücke),
Alſerſtraße, Joſephſtädtersſtraße, Burggaſſe, Westbahnhof,
von wo die Linie als Tief-, beziehungsweise als Untergrund-
bahn geführt iſt, dann Gumpendorferſtraße, von wo aus
bis nach Meidling man ſich im Gegensatze dazu auf eine

amerikaniſche Hochbahn verſeßzt glauben kann, Meidlinger

Haupiſtraße (bei der Lobkowitbrücke), Schönbrunn, Hietzing,
Braunſchweiggasse, Unter-St. Veit-Baumgarten, Ober-St. Veit
und Hütteldorf-Hacking. Die Station Michelbeuern ist vom
Personenverkehr ausgeschloſſen und dient nur dem Fracht-
verkehr. Von der oberen Wienthal-Linie bringt unser Bild
endlich noch eine Ansicht der impoſanten großen Brücke
über die Wienthal- Linie.



Marktttagsleben in Straßburg i. E.

(Siehe das Bild auf Seite 121.)

GS'!e Ahnung davon, was dazu gehört , den unersättlichen
» Magen einer Großſtadt zu. füllen, bekommt man , wenn
man einen Blick in das Leben und Treiben der Markthallen
wirft. Schon mitten in der Nacht beginnt die Arbeit, die
ungeheuren Mengen von Fleiſch und Fiſch, Gemüse und Obſt,
Butter und Ciern und was ſonſt zu des Leibes und Lebens
Notdurft und Nahrung gehört, am Bahnhofe abzuholen.
Canze Güterzüge geben ihren Inhalt hin, Gefährte in der
Größe von Möbelwagen löſchen ihre Fracht. Und kaum haben
ſich diese erleichtert, so drängen von allen Seiten andere
Wagen herbei, die Wagen der Zwischenhändler und Wieder-
verkäufer, die ſich mit Vorrat versehen, ſich dann nach den
einzelnen Markthallen verteilen und dort ihre Verkaufsbuden
und Stände ausrüſten. Aber in fieberhafter Schnelligkeit
muß das alles geſchehen, keine Minute darf verloren werden,
denn ſchon kehren die erſten Käufer in die Halle ein, und
bald herrſcht daſelbſt ein lebhaftes Treiben und Wogen,
ein Drängen und Haſten, ein geschäftiges Durcheinander
um die Verkaufsstände her. Einen Ausschnitt aus solchem
Marktttagstreiben bietet uns das hübſche Bild auf S. 121,
das uns nach Straßburg versetzt, wo die weiten Hallen des
alten Bahnhofes zu Markthallen umgeschaffen sind. Dorthin
führt es uns in jenen Teil der Halle, wo die Leute vom
Lande ihre Verkaufsstände haben und die Produkte ihres
Gartens und Hofes feilbieten. Da siten ſie in langen
Reihen nebeneinander, die Frauen und Mädchen des elsäsſischen
Landes, alle in ihrem eigenartigen volkstümlichen Kopfpuy,

den breiten Haubenſchleifen, und hüten ihre Waren. Wie
î unter den Verkäufern überwiegt auch unter den Käufern hier

bei weitem das weibliche Geschlecht. Hier haben die Haus-
frauen und Küchenfeen Recht ~ ob aber auch den Frauen
vom Lande gegenüber, iſt fraglich; wohl manches Zungen-



Da s Buch für Alle.

turnier zwiſchen Stadt und Land wird mit zweifelhaftem

Erfolg ausgefochten. Die Männer sind hier nur Staffage – |

natürlich den Schußmann ausgenommen, der, von seiner

Pickelhaube gekrönt, der einzig feste Punkt in diesem Treiben

iſt. Das Auge des Gesetzes wacht darüber, daß alles ord-
nungsmäßig zugeht.



Abdurrahman-Khan, Emir von Afghaniſtan.
(Siehe das Porträt auf Seite 124.)

D Kämpfe, welche England im Jahre 1897 an der indisch-

Ä afghaniſchen Grenze zu beſtehen hatte, lenkten von neuem
die Aufmerksamkeit auf Afghanistan, diese von beiden Seiten
oft umstrittene Scheidewand zwischen der ruſſiſchen und der
engliſchen Machtſphäre in Asien. Der dortige Emir Abdur-
rahman-Khan, desſen Porträt wir auf S. 124 bringen, ver-
ſucht mit diplomatischem Geschick zwischen den Briten und
Ruſsen weiter zu lavieren und dabei seine Macht nach

Möglichkeit zu befestigen. Er ist ein Enkel des 1863 ver-

ſtorbenen berühmten Emirs Doſt Mohammed und im Jahre
1845 als Sohn des Afzal-Khan geboren. Als tapferer Sol-
dat und tüchtiger Führer bewährte er ſich bereits in den
Kriegen, die sein Vater und sein Oheim Azim-Khan gegen
den rechtmäßigen Emir Schir Ali-Khan in den Jahren 1865
bis 1868 führten, und die dadurch eine besondere Bedeutung
erhielten, daß in ihnen die Nebenbuhlerschaft Rußlands und
Englands zum offenen Ausdruck kam. Es gelang Abdur-
rahman, 1866 Kabul zu erobern, so daß sein Vater dort die
Herrſchaft antreten konnte. Als jedoch nach Afzals Tod
(1867) Azim-Khan von Schir Ali beſiegt wurde, vermochte
Abdurrahman keinen genügenden Anhang mehr zu ſammeln,
ſondern mußte fliehen. Er begab sich in den Schutz der
ruſſiſchen Regierung, die ihm Samarkand als Wohnsitz anwies
und ihm ein Jahresgehalt von 25,000 Rubel aussetzte. Dort
blieb er zwölf Jahre, ohne in die Verhältnisse seines Vater-
landes einzugreifen. Er ließ ſich jedoch stets durch Send-

boten und geheime Botschaften von allem unterrichten, was

in Afghanistan vorging. 1879 wurde ihm die ersehnte Ge-
legenheit geboten, wieder ins politische Leben einzutreten, da

der von den Engländern anerkannte Sohn Schir Alis, Jakub-

Khan, ſich als unzuverlässig erwies. Abdurrahman wurde,
obwohl er bisher ein Gegner der Engländer gewesen war,
von dieſen nach Kabul gerufen und empfing die Herrſchaft
aus ihren Händen. Er ist ein stattlicher, gut gebauker Mann
mit einem großen Kopf und ausgeprägten afghanischen Ge-
ſichtszügen. Er trägt lange Locken an der Seite, und sein
Antlit,, aus dem intelligente Augen hervorleuchten, iſt von
einem ſchwarzen Vollbart umrahmt. Abdurrahman - Khan
imponiert durch eine würdevolle Haltung; jede seiner ' Be-
wegungen verrät einen energischen Charakter und einen des
Befehlens gewohnten Mann. Im persönlichen Verkehr soll
er gewinnend und liebenswürdig sein. Obgleich er bis zum
zwanzigsten Lebensjahre weder leſen noch schreiben konnte,
darf er als wohl unterrichtet gelten. In Bezug auf kriege-
riſchen Sinn und Versſchlagenheit ist er ein echter Afghane;
gleichwohl teilt er nicht den Haß, den seine Landsleute als
fanatische ſunnitiſche Mohammedaner gegen alle Chriſten hegen,
oder er giebt ſich wenigstens den Anschein, ihn nicht zu teilen.
Zum Thronerben hat er ſeinen Sohn, den Sirdar Habib-
Ullah-Khan ernannt.

Der Hafen von Cartagena.
(Siehe das Bild auf Seite 124.)

IZ! dem durch die am 12. Auguſt 1898 in Waſhington er-
folgte Unterzeichnung des Präliminarfriedens beendeten
ſpaniſch-amerikaniſchen Kriege haben die Schiffe der Union
wiederholt Küstenplätze der spanischen Kolonien bombardiert.
Wenn die Küſten und Häfen des spanischen Mutterlandes
von derartigen Angriffen verſchont geblieben ſind, so iſt dies
nur der vorher erfolgten Einſtellung der Feindseligkeiten zu-
zuſchreiben. Eine spanische, der amerikaniſchen ebenbürtige
Flotte, die allein die amerikaniſchen Schiffe vom Bom-
bardement hätte abhalten können, war ja von vornherein
nicht vorhanden. Einer der wichtigsten ſpanischen Hafenplätze
H et. slU l Hz (Great] tit eveiós
Linie Albacete ~ Cartagena der Bahn Madrid –~ Saragossa y
Alicante. Die Stadt zieht sich am Fuße eines mit den
Ruinen eines alten Kaſtells gekrönten, kegelförmigen Berges
hin, am Nordufer einer Einbuchtung von hufeiſenförmiger
Gestalt, die durch einen Kanal mit dem Meere in Verbindung
ſteht und einen der besten Häfen des Mittelmeeres, den
ſicherſten und geräumigsten der Pyrenäischen Halbinsel dar-
ſtellt (ſiehe unsere Ansicht auf S. 124). Nebft Cadiz und
Ferrol bildet Cartagena eines der drei ſspaniſchen Marine-
departements und ist zugleich Kriegs- und Handelshafen.
Ersterer, La Darsena, liegt mit dem Arsenal, den Werften
und Magazinen am Südwestrande der Stadt. Den Hafen
wie die Stadt umgeben starke Fesſtungswerke, darunter mehrere
Forts. Die Stadt ſelbſt iſt gut gebaut, hat ein Stadthaus
mit mauriſchem Portikus und einige Altertümer, große Mili-

tärmagazine, ein Theater u. ſ. w.; sie zählt mit den Vor-

ſtädten gegen 84,800 Einwohner. Hauptgegenstände der Aus-
fuhr sind Eſpartogras , Blei, Eisenerz, Galmei und Apfel-
ſinen. Eingeführt werden hauptsächlich Maschinen und Kohlen
ſowie Nahrungsmittel. Die Induſtrie beschränkt ſich auf
Schiffbau, Segeltuchfabrikation, Hanfweberei, Espartoflech-
terei u. ſ. w. In der nahen Sierra de Cartagena befinden
ſich bedeutende Blei- und Eisenbergwerke, die gegen 12,000
Arbeiter beschäftigen, dem raſch aufblühenden Orte La Union,
der ſchon an 21,000 Einwohner zählt, seine Bedeutung ver-
leihen und auch zu der in neuerer Zeit bemerkbaren Wieder-
belebung von Cartagena ſselbſt wesentlich beigetragen haben.





118.
Vanderbilts Anfang.

Erzählung

Z Barry Hheff.

u CU . (Nachdrutk verboten.)
Jr Irgher VMerecyſtuav: uss. Ottehcetages
. hrt qahre dunkle gerhhute ger New York,
i und von ſicherer Hand geſteuert lief das ſlinke
öS Fahrzeug trot .der noch herrschenden Däm-
merung ſicher in eine Einbuchtung an der




Battery ein, dem ſüdlichſten Punkt der langgestreckten

Jleyhattaniner auf welcher sich die Weltstadt New
ork erhebt.

Beim Schein einer trüb brennenden Schiffslaterne
wurde das Boot von ſeinen beiden Inſaſsen mittels
eines ſtarken Taues an einen im Ufer eingemauerten
eiſernen Pflock festgebunden, womit die Thätigkeit der
beiden nächtlichen Segler vorläufig erſchöpft schien,
denn sie zogen nur noch ſchnell das Segel ein und

lutte fh dann zusammen auf eine kleine Bank des .
Fahrzeugs.

Die beiden Inſaſſen des Bootes waren zwei Knaben,
der eine von weißer, der andere von ſchwarzer Haut-
farbe – Herr und Sklave.

Aber der ſoziale Unterſchied, welchen dieses Ver-
hältnis scheinbar bedingte, kam in diesem Augenblic
nicht zur Geltung; die beiden Jungen -& sie mochten
vierzehn bis fünfzehn Jahre zählen – wickelten ſich
feſt in eine gemeinſame wollene Decke, welche sie gegen
die rauhe Nachtluft schützen sollte, und tranken ab-
wechſelnd aus einer wohlverwahrten großen Flaſche,
in zee ſich der mitgebrachte Thee vortrefflich warm

ehalten hatte.
! hetut ! Sie nicht ſchlafen, Maſter Cornelius?“
fragte nach einer Weile der Schwarze seinen Kamera-
den, „die Sonne geht erſt in zwei Stunden auf, und
bis dahin wird keiner von unseren Kunden hier ſein. “

. Der Angeredete ſchüttelte verneinend den Kopf.
„JIch bin nicht müde," erwiderte er, „und selbſt wenn
ich es wäre, würde ich heute ſchwerlich im Boot ein
Plätzchen finden, auf welchem ich mich ausstrecken könnte.
Wir haben, wie du weißt, lieber Abet), die „Char-
lotte" bis zu ihrer Faſſungskraft beladen. “ :
q fat ZU! eu cg ]:!
Melonen wieder nach der Farm zurückbringen. “

„Das iſt eine ſehr falſche Kalkulation! Man wird
uns heute die Früchte aus den Händen reißen und uns
einen hohen Preis bezahlen. Es sind die letzten Me-

lonen der Saison, und ich habe der Mutter geraten,

ſolange es irgend geht, den Verkauf hinauszuſchieben.
Uebrigens mache ich auch ein besseres Geſchäft, wenn
das Boot recht volle Ladung hat, denn wie du weißt,

q zahlt mir die Mutter für den Transport dasselbe, was

ſie jedem anderen Schiffer zahlen müßte, und überdies
ethebr §. apt kite Gebete für die Hcrailchug des
S S E
Vanderbilt, “ meinte der kleine Sklave. „Hat Ihre
Mutter Ihnen nicht das Boot geschenkt?“ :
„Ganz und gar nicht, Abe! Die Charlotte hat

einen Wert von hundert Dollars, und genau für diesen.

Betrag ließ mich die Mutter auf ihrer Farm zu Staten
Island Land beackern und bepflanzen. Acht Acker
waren es, die ich kultivieren mußte, bevor sie mir
meinen Lieblingswunſch erfüllte und mir das Boot
kaufte. – Well, die Mutter hatte recht, alles will
erworben sein, und Geschäft iſt Geschäft. Aber das-
ſelbe gilt auch bei mir, und habe ich mein Boot be-
Uh! ſoll es mir jett auch Geld eintragen. Und
das thut es !“

„Sie sind ein Geschäftsmann, Maſter, “ rief Abra-
ham mit unverholener Bewunderung, ,vor welchem
ſich mancher geriebene New Yorker verſtecken kann. Ich
glaube, Sie werden noch einmal ein ſehr reicher Mann.
— Was würden Sie thun, wenn Sie einmal viel
Geld beſäßen ?“

„Mehr Geld daraus machen, " antwortete Cornelius
ohne Ueberlegen. :

Der kleine Sklave seufzte. „Ach, ich wünſchte,“
murmelte er halblaut, „es wäre mir vergönnt, auch
ſo energiſch auf mein Ziel loszuſteuern, wie Sie es

thun, Matter.“

„Auf Dein Ziel? ~ Ah, richtig, Du haſt dir ja
in den Kopf gesetzt, Geistlicher zu werden. "

„Ja, das möchte ich, wenn –

„Nun, du bist ja jetzt ſchon so gut wie frei, “ be-
ruhigte Cornelius den Erregten, „und wirst es in
wenigen Jahren ganz sein, denn das hat mein Vater
auf ſeinem Sterbebett der Mutter anempfohlen. Bis



*) Abkürzung für Abraham.
 
Annotationen