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Heft 19.

Illn]ſtrirte Familie

n-Zeitung.

Iahrg. 1899.









Ams Geld.
Roman aus dem Wiener Leben. Von Guſkav Ioh. Kraut.

(Fortsezung.)

(Nachdruck verboten.)

/ Sechzebntes Kapitel.
((U) ater Rauſcher ſchüttelte den Kopf, als er nach
S))! | Hauſe kam, und Fanny ihm die große Neuig-
SU) ' § Mes sgt. GE. e,
Großvater immer im Mund g tihrt s. r h
ſagte er. „Ich verſteh' die Welt nimmer!“ hat er









' immer g sagt. ~ Freilich, er war achtzig Jahr alt, der

Mann. Aber es ſcheint, daß man jett früher alt
wird, als Anno dazumal. Ich versteh' die Welt jetzt
ſchon nicht mehr, und bin erſt in die Sechzig.“

„Was pverstehſt denn nicht an der Sach’ ?“" fragte
die Tochter beklommen. „Ist's dir denn nicht recht?
Dt t doch den Franz gut leiden, hab' ich ge-
glaubt. “

„Natürlich hab' ich ihn gern, " beſchwichtigte ſie der

Vater. „Und recht iſts mir auch. Warum denn nicht?
Aber verſteh'n thu’ ich s nicht. Zu meiner Zeit, wenn
einem Burſchen passiert wär, was dem Neumeier
g ſcheh n ist, hätt' er ſich nit umbringen woll'n. Höch-
ſtens den anderen oder das Mädel. Dafür wär er
dann aber auch nicht auf die Idee gekommen, die



Schwester seiner verfloſſenen Braut zu nehmen. Und

wenn's ſchon einen so sonderbaren Heiligen ‘geben

hätt, ſo hätt' die Schwester nein g sagt.“

Fanny unternahm nun einen ſchüchternen Verſuch,
den alten Mann in den inneren Zuſammenhang dieser
ſo unbegreiflich scheinenden Dinge einzuweihen. Aber
ſie hatte kaum ein paar Minuten geſprochen, als der
Vater sich ſchon beide Ohren zuhielt.

nvUm Gottes willen, hör auf!“ ſagte er. „Mir
wird ſchon ganz wirbelig im Kopf.
anderen lieben“ ~ das ſoll einer verſteh'n! Ich werd'
dir was sagen, Fannerl: Entweder ihr lernt jetzt zu
viel in der Schul’ und leſt zu viel Bücher, so daß
ihr alle miteinander ein biſſel . . ." er tippte mit dem

Zeigefinger an seine Stirn, „oder die Eva hat mit hir ü



Die Schmücdiung des Prozeſſionshimmelks am Karfreitag in Griechenkand. Nach einem Gemälde von T. J. Ralli. (S. 450)

„Die eine in der .
 
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