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Heft 27.



















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Humoriſtiſches.





ser perpendikelt dort einher?
> Zwei Zecher ſind's, vom Weine ſchwer:

Der Thorgeldeinkaſſierer Moſt

Uud Bürgermeiſter Rebentroſt ! “
Herr Moſt rät klug: „Nur nicht zur Stadt,
Sonſt kommt es gleich ins Wochenblatt.
Bedenkt, wenn man uns ſo entdeckt,

Dann ift es aus mit dem Reſpekt.

Wir übernachten heut im Grünen
Dort drüben in den Burgruinen!“



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Schon sind sie drunten in den Trümmern,

Auf einmal ſehn sie etwas ſchimmern.

Ein Geiſt? O Gott, das wär’ entſetlich!

Dem Bürgermeister dämmert's plötlich. |
„Das iſt kein Geiſt ~ Herr Moſt, ſacht, ſacht -- P}
's iſt Kunz, der nachts die Stadt bewacht,

Man ſieht ihn einen Humpen füllen,

Fürwahr, der Wächter ſäuft im ſiillen!“

Der Bürgermeister mit Bravour

Seht ſich ſogleich in Poſitur.



„So, Kunz, ertappt man dich einmal!“

So ruft er laut, „'s iſt ein Skandal!“

Dem Wächter wird es ganz malade:
„Herr Bürgermeister, Gnade, Gnade!“ ~
„Was thuſt du hier?“ ~ „Verzeiht, hier unten

Hab ich ein Weinfaß jüngst gefunden,

Dran stärk’ ich mir den öden Magen,
Wie foll man ſonſt den Dienst ertragen?“
Der Bürgermeister ſpricht: „Sehr richtig,
Doch größre Vorſicht wäre wichtig.

Das ist ja ein famoſes Nächtchen; .

Doch, daß wir nun den Fall bekräft'’gen,

Raſch, Kunz, du ſchlauer Höhlenbär,
Gieb 'mal von deinem Vorrat her!“

Sie singen, spielen Skat und triuken,
Unm dann in tiefsten Schlaf zu sinken. ö

Die gute Kräuterſucherin

Schleicht früh nach der Ruine hin,

Da hört sie's ſtöhuen, ſägen, jammern

| Wie aus verſunknen Marterkammern.

„Im Turme ſpukt's!" Noch ganz erſchüttert,
| Kommt in die Stadt ſie angezittert,

Sie weckt den Ober-Latd-Gendaemnke
Der jagt heraus und ſchlägt Alarm;

Die ganze Stadt wird ſchnellſtens munter.
„Herr Bürgermeister, ſchnell herunter!“
Die Bürgermeist’'rin ſchreit: „Hallo !“

Die Kunzen zetert: „Mordio! ; ;
Ihr Leut’, ich ſags euch unumwunden,
Ach, unſre Männer sind verſchwundenl“
Einnehmer weg, der Wächter fort;

Das iſt zu viel, das grenzt au Mord!“



He, Platz gemacht der Feuerwehr! ;
Die Bürgergarde. hintere... q
Schnell geht's hinaus zur Felſenbühne,

_ Dort iſt die ſchreckliche Ruine. ;

O hört, das ſchreckliche Geſchnarche

Aus ſchauerlichem Felſenſargen :
Wer will hier seinen Mut bezeikſene.
Und in den Turm hinuntersſteigen ?
Gardisten, Bajonett gefällt!
Seht, hier iſt ein beherzter Held,

Der will hinab zur

Tiefe ſpähn ~ *:

Gott ſei mit dir, nun kannst du gehn!

Der Bürger angſtdurchbebte Scharen
Stehn ringsum mit geſträubten Haare.
Auf einmal ſchreit's

: „All gute Geiſter,

Da liegt ja unjer Bürgermeister !“

Und kahenjämmerlich zum Thor
Kriecht das Trifolium hervor.

Trou seines ſchweren Katers Bürde

Spricht's Bürgermeiſterlein mit Würden.

„Gut’ Morgen, Bürger, dieſe Nacht,

_ Da haben wir für euch gewacht,

.

Originalzeichnung

Der Geisterſpuk der hier sich zeigt,
Ist nun durch unſern Mut verſcheucht !*
Die Menge jubelt und bewunkretrn.
„Ihr größten Männer im Jahrhundert,
Unsterblichkeit sei euer Lohn!

Heil unſrer Geiſterkommijſion!“

von P. Daehne.



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