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Vas vuch fül-MIe
flumoilstWes: vei- 51l-andbawn.
Adolar, Kommis bei C. F. Hagen,
Fühlte sich beglückt und hochgeehrt,
Als ein Urlanb ihm von vierzehn Tagen
Ward von dem gestrengen Chef gewährt.
Schleunigst packte er nun seine Chosen,
Nahm Retourbillett zum Ostseestrand,
Wo man bald ihn ob der tadellosen
Eleganz den „Strandbaron" genannt.
Dank besonders feinem smarten Dresse
Knüpfte er auch bald Bekanntschaft an
Mit 'ner Dame, der man die Komtesse
Sah bereits ans tausend Bieter an.
„Meine Liebe," so nahm einst beim Wickel
Die Gelegenheit der Adolar:
„Spottet allem, was in dem Artikel
Überhaupt noch dagewesen war!"
Endlich, noch am Abend vor der Reise,
Nannten sie sich schon verstohlen „du",
Uud berede» sür den Winter leise
In der Residenz ein Rcndezvons.
Längst schon hiuterm Ladentische wieder
Steht bei Musselin er uud Perkal —
Plötzlich fährt ein Schreck ihm in die Glieder,
Denn zwei Damen treten ins Lokal.
Adolar, nm nicht erkannt zu werden.
Tut ein sonderbar Gesicht nun ziehn,
Schielt und macht so scheußliche Gebärden,
Daß die Damen voll Entsetze» flieh».
„Müller! ans der Stell' sind Sie entlassen!"
Ruft der Chef, der dies gesehen, ans:
„Treibt mir dieser Mensch gar mit Grimassen
Meine beste Kundschaft ans dem Hans!"
ünd der Ärmste hatte nun den Schaden,
Irrte ohne Stellung durch die Stadt,
Bis er einst vor einem Fleischerladen.
Seinen Schritten Halt geboten hat.
Als er hungrig einlrat in den Laden,
Um ein kärglich Nachtmahl zu erstehn,
In dem Röckchen, das schon etwas sadcn-
Scheinig — ha, was mutzte er da sehn?!
Denn die hübsche Fleischermeisterstochter,
Die dort Hinterm Ladentische stand,
War — nicht seinen Augen tränen macht' er —
Die „Komtesse" von dem Ostsccstrand l
Als ein weitrcs Jahr darauf verflossen,
Waren diese zwei ein würdig Paar,
Wurst »nd Schinken schneidet unverdrossen
Hinlerm Ladentische Adolar.
Moral: Mensch, im Bado nie erscheine
Mehr zu sein als das, was du zu Haus,-
Lügen haben immer kurze Beine,
Und nicht immer geht's so glücklich aus!
Vas vuch fül-MIe
flumoilstWes: vei- 51l-andbawn.
Adolar, Kommis bei C. F. Hagen,
Fühlte sich beglückt und hochgeehrt,
Als ein Urlanb ihm von vierzehn Tagen
Ward von dem gestrengen Chef gewährt.
Schleunigst packte er nun seine Chosen,
Nahm Retourbillett zum Ostseestrand,
Wo man bald ihn ob der tadellosen
Eleganz den „Strandbaron" genannt.
Dank besonders feinem smarten Dresse
Knüpfte er auch bald Bekanntschaft an
Mit 'ner Dame, der man die Komtesse
Sah bereits ans tausend Bieter an.
„Meine Liebe," so nahm einst beim Wickel
Die Gelegenheit der Adolar:
„Spottet allem, was in dem Artikel
Überhaupt noch dagewesen war!"
Endlich, noch am Abend vor der Reise,
Nannten sie sich schon verstohlen „du",
Uud berede» sür den Winter leise
In der Residenz ein Rcndezvons.
Längst schon hiuterm Ladentische wieder
Steht bei Musselin er uud Perkal —
Plötzlich fährt ein Schreck ihm in die Glieder,
Denn zwei Damen treten ins Lokal.
Adolar, nm nicht erkannt zu werden.
Tut ein sonderbar Gesicht nun ziehn,
Schielt und macht so scheußliche Gebärden,
Daß die Damen voll Entsetze» flieh».
„Müller! ans der Stell' sind Sie entlassen!"
Ruft der Chef, der dies gesehen, ans:
„Treibt mir dieser Mensch gar mit Grimassen
Meine beste Kundschaft ans dem Hans!"
ünd der Ärmste hatte nun den Schaden,
Irrte ohne Stellung durch die Stadt,
Bis er einst vor einem Fleischerladen.
Seinen Schritten Halt geboten hat.
Als er hungrig einlrat in den Laden,
Um ein kärglich Nachtmahl zu erstehn,
In dem Röckchen, das schon etwas sadcn-
Scheinig — ha, was mutzte er da sehn?!
Denn die hübsche Fleischermeisterstochter,
Die dort Hinterm Ladentische stand,
War — nicht seinen Augen tränen macht' er —
Die „Komtesse" von dem Ostsccstrand l
Als ein weitrcs Jahr darauf verflossen,
Waren diese zwei ein würdig Paar,
Wurst »nd Schinken schneidet unverdrossen
Hinlerm Ladentische Adolar.
Moral: Mensch, im Bado nie erscheine
Mehr zu sein als das, was du zu Haus,-
Lügen haben immer kurze Beine,
Und nicht immer geht's so glücklich aus!