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Das Buch für alle: illustrierte Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für die Familie und Jedermann — 42.1907

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Heft 4
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https://doi.org/10.11588/diglit.60738#0115
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(Neue Spiritus- und Pctroleumappa-
rate.) Petroleumgaskocher werden heute, aller-
dings bedauer-


licherweise vor-
nehmlich im Aus-
laude, znHundcrt-
taufenden abgc-
seyt und erlangen
insolge ihrer Vor-
züge: en armen
Heizefsektsbcispar-
samstem Brenn-
stoffverbranch,
leichter Trans-
portsähigkeit und
Geruchlosigkeit,
immer größere Ab-
satzsähigkeit und
Beliebtheit, Der
Petroleumkocher
ist zum Beispiel
im Orient oder in
Rußland ein
Haushaltungs-
artikel, den dort
ein jeder kennt.

Spiritnsgaskocher „Norma". In Deutschland
werden die Spi-
ritnsgaskocher bevorzugt, welche jetzt insolge ihrer
vorzüglichen Brcnnerkonstrnktion und soliden Aus-
führung große Anerkennung finden. Die Firma
Gustav Barthel in Dresden L,, Kyffhäuserstraße 27,

hat nun derartige Apparate siir Petroleum und
Spiritus in einer Reihe von Nenkon-
struktionen ansgesiihrl, welche recht
beachtenswert erscheinen und ganz
vorzügliche Resultate ergeben haben.
Vorausgeschickt sei, daß dieses Resul-
tat nur erzielt werden konnte durch
Zusammenwirken dreier Faktoren:
eingehendes Studium aller für die
Konstruktion maßgebenden Frage»
wissenschaftlicher und technischer Na-


Petrolenmgaskochcr „Jnw>

tur, rationellste Fabrikation mit Hilse von Spezial-
einrichtungen und schließlich eine bis in die Details
sich erstreckende sorgsältige Prüfung und Kontrolle
der fertigen Apparate, Wir beschränken uns daher
darauf, nur die wichtigsten Taten hier anzusühren. Der
Spiritnsgaskocher „Norma" zeichnet sich vor ähn-


lichen Kochern
durch gute
Leistungs-
fähigkeit, zu-
verlässigste
Regulierung,
völlig blaue
und sehr gut
ausgebildete
Flamme und
Zugänglichkeit
in allen seinen
Teilen aus,
1 Liter Wasser
kocht in K bis
7 Minuten, die
Brenndauer
einer Füllung
bei voller '
Flamme ist l^ z
Stunde, bei
kleinerer
Flamme s bis
K Stunden,
Die Petro-
leumgnskocher
ohne Docht
„Juwel" über-
treffen die al-
ten Petro-
leumdocht-
kocher nm das
drei- bis vier-

Petroleumplätteisenerhitzer „Cyanit". fache, sie bren-
nen absolut
blau und ergeben eine enorme Heizkraft, Ein Pctro-
leumdochtkocher bringt bei W Gramm Petroleumver-
brauch 1 Liter Wasser in 18 bis 2V Minuten zum Kochen,
der neue Kocher „Juwel" bedarf hierzu bei 18 Gramm
Petroleumverbrauch nur 4 bis 5 Minuten, eine Lci-


Or. Oetker's
VsnMn-Xucker.
3 8tüvk 28 kk.

XuoliSn kmcl
!VÜ!oIl3p6i86I1
ÄNg6N6lirN8tsr
QssoliMÄek.



sktlilg, die kein anderer Kocher äuszuwcisen hat. Bei
dem Petroleumgasherd „Härtst" zum gleichzeitigen
Kochen oder Warmhalten bis zu ö Töpfen »raucht
aus der mittelsten Kochstelle 1 Liter Wasser 7 Mi-
nuten bis zum Kochen, während die anderen vier
Kochstellen entspre-
chend größerer Er-
hitzung bedürfen.
Der Plättcisen-
erhitzer „Cyanit"
endlich ist in ID Mi-
nuten gebrauchsscr-
tig. Sämtliche Ap-
parate zeichnen sich
durch außerordent-
lich große Reinlich-
keit ans, da jede Bil-
dung von Staub,
Asche und Ruß ver-
mieden wird. Es
kann dreist behauptet
werden, daß die
Barthelschen Appa-
rate von keinem aus
dem Weltmarkt bc-
sindlicheu Konkur-
renzsabrikale über-
troffen werden, sic
bilden eineKlasse sür
sich und sind von be-
ster und stärksterAus-
sührung mit denkbar
größter Heizungs-
kraft nnd einfachster
Handhabung. P. R.
jR c s o r in a s ch e u bechc r „W illkom m e u",j
Ein so großes Wohlbehagen der Raucher beim An-
blick der seiudusteudeu Wollen einer Havanazigarrc
oder einer süßlich aromansch riechenden türkischen
Zigarette empfindet, so unangenehm ist dem Nicht-
raucher und besonders unserer Damenwelt der
Anblick des Zigarren- oder Aschentcllers. In der
Tat, sür Wirte und Gäste gibt es nichts Un-
angenehmeres als den Anblick und Geruch eines
gefüllten Aschenbechers, in dem Asche, Zigarren-
stummel, Streichhölzer, Zahnstocher und zuweilen
auch noch andere Dinge ihre Ruhestätte finden.
Die Industrie hat hier bereits Wandel geschaffen,
indem sie Resormaschenbechcr in Porzellan mit
darübersallendem Deckel hergestellt hat, oder
Metallbecher fabrizierte, deren Konstruktion meist
darin gipfelte, die
Zigarrenüberreste
und" so weiter dem
Ange des Beschauers
zu eutziehen, wo-
gegen aus die Ge-
ruchlosigkeit wenig
Wert gelegt wurde.
Gerade der letztere
Umstand aber ist es
eigentlich, weshalb
ein gefüllter Aschen-
becher so widerwär-
tig wirkt,
nicht das Ge-
sicht wird be-
leidigt, son-
dern der seine
Geruch, und
diesem Übel-
stande abzu-
helsen, dazu
ist der Rc-
formaschen-
becher „Will-
kommen" von
der Firma
Gebrüder
Kaiser Co.
in Neheim
(Westfalen)
konstruiert
worden, der, einzig in seiner Art, einen vollständi-
gen Geruchverschluß besitzt und die erwähnten übri-
gen Mißstände in ebenso einsacher und gründ-
licher Weise treseitigt. Durch leichtes Aufheben des
in einer Führung befindlichen Streichholzständers
läßt er sofort daraufgeworfene Aschen-, Streich-
hölzer-, Zigarren- nnd Zigarettenreste verschwinden,
derAschenbccher ist stets geschlossen und hierdurch wird
ein vollkommener Abschluß gegen üble Gerüche der
genannten Abfälle bewirkt. Die Vereinigung des
StreichholzbchälterS mit dem Resormaschenbechcr zu
einem Ganzen ist als eine sehr glückliche Idee zu be-
zeichnen, da die Streichhölzer stets zur Hand sind
nnd niemals verlegt werden können, wodurch das
neue Rauchreguisit ein wirklich praktisches wird und
seinen Zweck in idealer Weise erfüllt.
sKurthL Mausefalle mit dem Spiegel.)
Eine höchst originelle Idee hat der Fabrikant Her-

mann KUrth in Nöthen (Anhalt) erdacht und aus-
geführt, nämlich eine vollständig selbsttätig wirkende
automatische Massen-Mänse- Und -Rattcnsasle mit
einem Spiegel. So viel verschiedene und gute Sy-
steme vün Mäuse- und Rattenfallen aller Art auch
existieren, die Falle
„mit dein Spiegel"
übertrifft sie ganz be-
deutend. Die Tiere
werden durch nichts
au dieser Falle scheu
oder ängstlich ge-
macht, und das ist
ein gan'z wesentlicher
Vorteil, denn wäh-
rend in saft allen
anderen Fällen die
Tiere insolge der
Augst Schweiß öder
Witterung zurück-
lassen, und somit die
Falle zunächst siir
weiteren Fang Nil-
brauchbar machen,
ist dies bei der.Surth-
schen Falle „mit dem
Spiegel" gänzlich
ausgeschlossen, das
Tier läust vielmehr
ohne Arg nnd Furcht
die seitliche« Trep-
pe» hinaus, wo es
den auf einem Sttst
angebrachten Köder
wittert. Je nach
den, Ranmc muß dieser entweder Fleisch, Käse
oder Backwert sein, und speziell das, was nicht
leicht in dem betreffende» Raume zu finden ist.
Oben angekounucu sieht cs den.il öder sofort, aber auch
gleichzeitig im Spiegel seinesgleichen, daher es aus
angeborenem Neid befürchtet, der Gegner würde ihm
den Leckerbissen streitig machen oder gar vorweg
nehmen. Das Tier wird also unter allen Umständen
schleunigst darauf zueilen, nm dann gleich durch die
Klappe in den zur Hälfte mit Wasser gefüllten Kasten

zu fallen, aus dem es kein Entrinnen mehr gibt.
Ein wesentlicher Vorteil ist ferner die einfache Rei-
nigung. Man hebt den Oberteil heraus und schüttet
den Kasten mit den gefangenen toten Tieren einsach
aus, und da der Preis nicht teurer ist als der an-
derer Fallen, die Ausstattung sehr ansprechend und
gefällig, so verdient dieses System unbedingt den
Vorzug gegenüber allen anderen Schlag-, Häuge-
uud Würgefalleu. In einer Nacht sind schon bis zu 3D
Mäuse darin gefangen worden. P. R.
(Tomaten einzumach en.f Die Früchte wer-
den in reifem, aber noch festem Zustande quer durch-
geschnitten, die Kerne und die wässerigen Teile heraus-
genommen und in kochendem Salzwasser einige
Minuten blanchiert (weich gekocht). Nachdem sie aus
einem Sieb rein abgetropst sind, bringt man sie in
weithalsige Flaschen, gießt abgekochtes und wieder
gekühltes Wasser bis zum überstehen daraus, ver-
schließt die Flasche mit Kalbsblase oder Pergament-
papier lustdicht und kocht sie pjz z Stunde im
Wasserbade. Um das Zusammenschlagen der Flaschen
zu verhüten, umwickelt man sie mit Stroh oder Heu
und setzt sie mit kaltem Wasser zum Feuer. Die zu
Soßen zu verwendenden Tomaten dürfen etwas
weicher sein,- man bereitet sie wie die obigen vor,
dämpft sie aber mit ganz wenig Wasser weich, streicht
sie durch ein Haarsieb, kocht das gewonnene Mark
unter beständigem starken Rühren, nm das Ausepe,I
und Anbrenneu zu verhindern, ganz kurz ein, füllt
und versährt ebenso, wie oben angegeben.
sB r o m b e er e n m arm e l ad e.s Schöne reife
Früchte werden Ift Stunde mit wenig Wasser ge-
kocht, hieraus zerdrückt und durch ciu Sieb getrieben.

Petrolenmgasherd „Hartji


Nun läutert man aus I Kilogramm der Masse nn-
gesähr 7M Gramm Zucker (am besten Farinzucker)
und kocht diesen mit den durchgetriebenen Beeren
dick ein, welche man noch warm in Gläser füllt. Diese
Marmelade leistet auch bei Heiserkeit und Husten
gute Dienste. — Um Brombeeren mit Zucker einzu-
kocben, werden 2 Kilogramm Früchte mit 3 Pfund
geläutertem Zucker in eine Kasserolle getan und ein-
mal ausgekocht. Die Masse wird warm in Gläser
gefüllt. lAllg. Bäcker- und Konditorzeitung.)
(Dnrchsichtiger Kitt sür Porz el lan.j In
einer geschlossenen Flasche löst man 7S Teile in Stücke
geschnittenen Kautschuk in KÜ Teilen Chloroform aus,
fügt noch 1ü Teile Mastix hinzu und läßt dann so
lange in der Kälte stehen, bis sich alles ausgelöst hat.
(Die Werkstatt.)
sZierspargel als Ampelpflanze.) Die
Wahrnehmung, daß das Kraut unseres Gemüse-
spargels ein sehr dekoratives Gepräge trägt, hat
unsere Gärtner veranlaßt, gewisse andere Spargel-
arten als Tops- und Zierspargel Heranzuziehen. Wer
einmal in letzter Zeit Gartenbauausstellungen be-
sucht hat, wird über die erstaunlich mannigsaltigen
Arten von Neuziichtunqen erstaunt gewesen sein.
Man sieht dort die zierlichste Form der Standen im
L8parÄ)-U8 I6rni88lmu8, der vom Gärtner als her-
vorragend widerstandssähig geschätzt und besonders
als immergrüne Ampelpflanze (siehe Abbildung, ver-
wandt wird. Einen besonders reizenden Anblick bietet


er dann dar, wenn die Blüte eintritt, und der ganze
Strauch sich mit seinen weißen Blumen bedeckt.
F8paru8N8 pIumo8N8 ist dichter und gedrungener.
Seine Triebe bilden oftmals das Hauptunterlage-
material in Buketts und konkurrieren mit unseren
beliebtesten Farnkräutern. Diese Art hat den be-
sonderen Vorzug, daß sie sehr widerstandsfähig und
für die Zimmerkultur ganz besonders geeignet ist.
Letztere ist im allgemeinen durchaus nicht schwierig
und paßt sich allenÄrten gleichmäßig an. Als brauch-
bare Erdmischung kann Laub- und Lehmerde mit
reichlicher Beigabe von Sand empfohlen werden.
Mit Ausnahme der in den Winter fallenden Ruhe-
zeit lieben die Pflanzen reichliche Bewässerung. Wäh-
rend ihrer Hanptentwicklnngsperiode ist das Be-
sprengen des Laubes anzuraten. Sie vertragen recht
viel Luft. Die Vermehrung geschieht am besten durch
Teilung des Wnrzelstockes IM Frühjahr. Die Ver-
pflanzung in andere Töpfe, die nicht viel weiter als
die bisherigen sein dürfen, geschieht ebenfalls im
Frühjahr. —dt.
(Samt zu wasche n.) Zwei Rindsgallen werden
mit etwas Honig und Seife in weiches Wasser getan,
gekocht und fleißig umgerührt. Der Samt wird aus
ein reines Brett gelegt und mit obiger Mischung
mittels eines Läppchens stark befeuchtet. Darauf
wickelt man ihn aus ein Mangelholz nnd rollt ihn,
bis der Schmutz verschwunden ist. Alsdann wird
der Samt durch" reines Wasser gezogen, nochmals
gerollt nnd endlich aufgehängt, damit er halb trocken
wird. Mit in Wasser geweichter nnd ausgekochter
Hausenblase wird der halbtrockene Samt naß
gemacht, zwischen ein Tuch geschlagen, so lange biS
er trocken ist gerollt, und zuletzt mit einem Tuche
wieder ausgerieben. (Fürs Haus.)

Obslkueken.

500 § tVtekl, 100 g Kutter, biter iVb'Ick und etwas 8al? verrükrt man ru
einem 'beige und gibt rulet^t 1 pgckcken vr. Oetker's kackpulver kinru. iVtan
rollt au8 und legt aut eine gefettete Platte; bildet einen pand, damit der ffruckt-
satt nickt ablauten kann. Diese iVtenge genügt für 2 Kucken und Iä88t 8ick im
kratoten gut backen. 8ekr gut ist eine 8pringform ?u verwenden. Den auf der
Platte liegenden leig be8treickt man mit kiweiss und Iä88t trocknen; dann kann
der Pruckt8aft nickt 80 eindringen und der Kucken bleibt knusperig. ^Is kelag
verwendet man: ^pfel8cknitte, welcke am Zlbend vorker eingeruckert sind,
damit 8i'e 8ckneller Aar werden. Twetscken, welcke man vorker entfeint Kat.
Ebenso die anderen 8teinfrückte. pflaum en m u8 kann man aucli verwenden,
wenn man die8L8 mit 2 Liern und I_iter 8aurem pakm vermisckt Kat. iVtan
8treickt 68 fingerdick auf den Kucken. >Vill man den ^pfelkucken nock feiner
macken, 80 begießt man ikn mit einer iVbsckung au8 ^4 biter saurer 8akne,
3 Liern und etwa8 Mucker.

Kin Keller Kopk
vervenäst stets
A
vr.OkilMs


Laokplüver-
100

l)r. ?i. Oetker, kieletelcl
Institut iür Küekeneliemie.

bSWÄlll-t.
 
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