tzeft 6
Va5 Luch sül- Mle
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Minister und Minister des Innern, 1895 wählte ihn die
Kammer zum Präsidenten, 1897 übernahm er nach dem un-
glücklichen Kriege gegen dis Türkei die Regierung und die
unangenehme Aufgabe, mit dem Sieger Frieden zu schließen.
1901 wurde er zum zweiten Male Ministerpräsident. Er
gehört einer der angesehensten und reichsten Familien des
Peloponnes an, ist beim Volke wie beim Hofe gleich beliebt, und
da er sich bisher in schwierigen Verhältnissen stets bewährt
hat, so hofft man, daß es ihm auch in Kreta gelingen wird,
die Ruhe zu erhalten. —
Die vor kurzem eröffnete Pordoijochstraße bildet
einen Teil der großartigen Hochstraße, welche in einer Ge-
samtlänge von 111 Kilometer die Südtiroler Dolomiten durch-
zieht und Bozen mit Toblach verbindet. ' Ihre Vollendung
wird den Fremdenandrang in diese herrlichen Gebiete noch
steigern, denn auch der Gebrechliche kann jetzt zu Wagen fast
die gesamte Dolomitenwelt durchreisen und sich an ihren
Naturwundern erheben und erfreuen. Die erste und letzte
Strecke der großen Dolomitenstraße — von Bozen durch das
Eggental zum Karersee und über den Karerpaß (1740 Meter)
ins breite Fassatal, sowie von Toblach über Schluderbach
nach Cortina dÄmpezzo — ist längst in Betrieb; beide ge-
hören zu den belebtesten Fahrstraßen Tirols. Die Strecke
von Ampezzo zum Falzaregopasse (2117 Meter) ist noch im
Bau, während das Mittelstück Canazei 'im Fassatale bis
Falzarego eben die nun eröffnete Pordoijochstraße bildet.
Sie beginnt unweit des Falzaregohospizes als breite, schöne
Kunfistrahe und führt sanft ansteigend zur Paßhöhe, von der
aus man einen großartigen Rundblick hat. Im Südwesten
erschaut man die eisbedeckte Marmolata, weiterhin die Pala-
zum Nasensattel des Pordoijoches, wo sich plötzlich eine
wundervolle Aussicht eröffnet. Die Marmolata ist ganz
nahegerückt, im Norden reckt sich die gewaltige, festungsnrtig
erscheinende Sellagruppe empor, daneben sieht man die
malerischen Zacken der Langkofelgruppe, weiterhin den
Rosengarten. Auf der Paßhöhe ist zur bleibenden Erinne-
rung des Straßenbaues ein Denkstein in Gestalt eines
Obelisken aufgerichtet worden, an dem auch die Einweihungs-
feier stattfand. Er zeigt den österreichischen Doppeladler
und die auf den Straßenbau bezüglichen Inschriften in
deutscher und italienischer Sprache. Da bei der Eröffnungs-
feier mehr Festteilnehmer herbeigekommen waren, als die
Leiden bis jetzt vorhandenen Gasthäuser fassen konnten, so
hatte man am Joch provisorische Unterkunftshütten er-
baut, die auf unserem Bilde noch zu sehen sind. Nun geht
die Straße abermals in großen Windungen durch prächtigen
Hochwald, an Felsen und Wasserfällen vorbei hinab nach
Canazei im Fassatal, wo sie sich an die bereits oben ge-
nannte Strecke Karerpaß-Bozen anschließt. Die hier ge-
schilderte Pordoijochstraße ist nicht nur der technisch schwie-
rigste, sondern auch der landschaftlich schönste Teil der großen
Dolomitenhochstraße, die in ihrer ganzen Länge durch drei
Täler und über vier Pässe zieht. Die Kosten der Pordoi-
jochstraße betragen über 2 Millionen Kronen, von denen die
Hälfte der Staat, 700,000 Kronen das Land Tirol und
300,000 Kronen die beteiligten Gemeinden aufbrachten. Daß
diese Aufwendung sich aber ausgezeichnet bezahlt machen
wird, ist nicht zu bezweifeln. Die durch die Straße dem
allgemeinen Verkehr erschlossenen Dolomitgebiete eignen sich
in hervorragender Weise zur Anlage großer moderner Gast-
höfe, wie solche am Karersee, in Sulden und Trafoi schon be-
gruppe und die Civetta; in der Nähe sind Tofana, Monte
Cristallo und Sorapiß zu sehen. Dann geht es in un-
geheuren Windungen durch Wald hinab zum Castello d'An-
draz und durch das Dörfchen Andraz nach Buchenstein, das
längst hervorragende Touristenstation geworden ist. Immer
noch absteigend, gelangt man nach Araba (1620 Meter) am
Her Denkstein nm Vordvijoch.
Dis neueröffneke Dordvijocksstraffe (Dolomiten). Nach Photographien von m. Müller in Loren.
Fuß der Sellagruppe. Von dort aus geht es wieder auf- stehen, und dis Vermehrung des Fremdenverkehrs wird ver-
wärts, denn bis zum Pordoijoch sind 600 Meter Steigung mutlich in einer kurzen Reihe von Jahren die aufgewendeten
zu überwinden. Die Straße führt durch schöne Alpenwiesen Summen mit Kapital und Zins wieder eingebracht haben.
vetwandlungs-stgjsel.
„Er" ist ein mächtiger Kumpan,
Denn schau! nur, was er alles kann:
Einen Fisch macht er zum Dichter,
Ein Getränk zum Längenmaß,
Einen Freiheitskämpfer wandelt
Er zu Porzellan und Glas,
Einen Teil des Baums zur Blume,
Einen Bergetnschnitl zu Geld,
Und ein Werk von Menschenhänden
Gar zum Mann, der liebt sein Feld.
Einen Kommandanten macht er
Flugs aus süßer Leckerei,
Donaufluß aus Ryeinflutz machen,
Ist für ihn nur Spielerei.
Einen deutschen Dichter wandelt
Er zum Klebemittel um.
Eins feierliche Handlung
Zu 'nem Flusse wiederum.
Einen Teil der Frucht zum Dichter;
Ein genießbar Flügeltter
Macht er flugs zu einem Volksstamm,
Ein Gebrauchsstück zum Quartier,
Weiters ein Geschoß zur Stütze,
Geld zum Musikinstrument,
Einen Vogel zum Gewässer,
Trinkbar eine Stadt behend.
Ein Symbol des Glaubens wieder
Rasch zur Münze, nicht viel wert.
Ein sehr primitives Obdach
Wandelt er zum Damenpfsrd.
Was oft drückt, er macht's zur Sünde,
Ein Gewächs zur Hafenstadt,
Eine deutsche Stadt zu dem, was
Jeder gute Mensch ost hat.
Was zum Dichter er gekrönet.
Findet man in jedem Haus,
Eine Eigenschaft des Tages
Wechselt er in — Kleingeld aus!
Nun, verehrter Leser, merke:
Wie heißt „er" und feine „Werke"? Carl Deubel.
Auflösung folgt im nächsten Heft.
Mdei-Katsel.
Auflösung folgt im nächste» Heft.
Duflösung des gllder-^älfels »Sedenlttafel auf einen
erfinden« vom 5. ffeft:
Die Reihenfolge der aus den Adlerkrallen äuslaufenden Blitze
ist gleich ihren Auslanfpunkten von links nach rechts. Dio End-
spitzen dieser Blitze folgen dann in gleicher Reihenfolge, auch die
senkrecht darunter stehenden Buchstabenpaars. Zeilenweise in dieser
Ordnung avgelesen, ergibt sich der Hexameter auf Franklin: „Er
entriß dem Himmel den Blitz, Len Tyrannen das Scspter".
l)0M0NIM.
Ter Mensch — von alters her hängt er am Wort,
Auch wenn er von der trauten Heimat fort.
Als Speise bin ich sehr begehrt.
In Ei und Zwieback umgekehrt. K. Feil.
Auflösung folgt im nächsten Heft.
5>Ideri-irätfeI.
„Schon wieder zu Len ersten Silben?" spricht
Die Frau. „Ich weiß es, Mann, o streite nicht,
Wohin es stet« dich aus der dritten treibt!"
Er geht. Zurück dis Frau in Sorge bleibt.
Froh spielt das Kind, beim trauten Lampenglanze
Aus seinen Händen, seht, entsteht das Ganze.
Auflösung folgt im nächsten Heft. N. Nicolai.
Auflösungen vom 5. ljeft:
des Füll-Rätsels:
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des Scherz-Rätsels: Siebengestirn;
der Scharade: leichtfertig;
Les Wechsel-Rätsels: Eugen, Augen.
Va5 Luch sül- Mle
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Minister und Minister des Innern, 1895 wählte ihn die
Kammer zum Präsidenten, 1897 übernahm er nach dem un-
glücklichen Kriege gegen dis Türkei die Regierung und die
unangenehme Aufgabe, mit dem Sieger Frieden zu schließen.
1901 wurde er zum zweiten Male Ministerpräsident. Er
gehört einer der angesehensten und reichsten Familien des
Peloponnes an, ist beim Volke wie beim Hofe gleich beliebt, und
da er sich bisher in schwierigen Verhältnissen stets bewährt
hat, so hofft man, daß es ihm auch in Kreta gelingen wird,
die Ruhe zu erhalten. —
Die vor kurzem eröffnete Pordoijochstraße bildet
einen Teil der großartigen Hochstraße, welche in einer Ge-
samtlänge von 111 Kilometer die Südtiroler Dolomiten durch-
zieht und Bozen mit Toblach verbindet. ' Ihre Vollendung
wird den Fremdenandrang in diese herrlichen Gebiete noch
steigern, denn auch der Gebrechliche kann jetzt zu Wagen fast
die gesamte Dolomitenwelt durchreisen und sich an ihren
Naturwundern erheben und erfreuen. Die erste und letzte
Strecke der großen Dolomitenstraße — von Bozen durch das
Eggental zum Karersee und über den Karerpaß (1740 Meter)
ins breite Fassatal, sowie von Toblach über Schluderbach
nach Cortina dÄmpezzo — ist längst in Betrieb; beide ge-
hören zu den belebtesten Fahrstraßen Tirols. Die Strecke
von Ampezzo zum Falzaregopasse (2117 Meter) ist noch im
Bau, während das Mittelstück Canazei 'im Fassatale bis
Falzarego eben die nun eröffnete Pordoijochstraße bildet.
Sie beginnt unweit des Falzaregohospizes als breite, schöne
Kunfistrahe und führt sanft ansteigend zur Paßhöhe, von der
aus man einen großartigen Rundblick hat. Im Südwesten
erschaut man die eisbedeckte Marmolata, weiterhin die Pala-
zum Nasensattel des Pordoijoches, wo sich plötzlich eine
wundervolle Aussicht eröffnet. Die Marmolata ist ganz
nahegerückt, im Norden reckt sich die gewaltige, festungsnrtig
erscheinende Sellagruppe empor, daneben sieht man die
malerischen Zacken der Langkofelgruppe, weiterhin den
Rosengarten. Auf der Paßhöhe ist zur bleibenden Erinne-
rung des Straßenbaues ein Denkstein in Gestalt eines
Obelisken aufgerichtet worden, an dem auch die Einweihungs-
feier stattfand. Er zeigt den österreichischen Doppeladler
und die auf den Straßenbau bezüglichen Inschriften in
deutscher und italienischer Sprache. Da bei der Eröffnungs-
feier mehr Festteilnehmer herbeigekommen waren, als die
Leiden bis jetzt vorhandenen Gasthäuser fassen konnten, so
hatte man am Joch provisorische Unterkunftshütten er-
baut, die auf unserem Bilde noch zu sehen sind. Nun geht
die Straße abermals in großen Windungen durch prächtigen
Hochwald, an Felsen und Wasserfällen vorbei hinab nach
Canazei im Fassatal, wo sie sich an die bereits oben ge-
nannte Strecke Karerpaß-Bozen anschließt. Die hier ge-
schilderte Pordoijochstraße ist nicht nur der technisch schwie-
rigste, sondern auch der landschaftlich schönste Teil der großen
Dolomitenhochstraße, die in ihrer ganzen Länge durch drei
Täler und über vier Pässe zieht. Die Kosten der Pordoi-
jochstraße betragen über 2 Millionen Kronen, von denen die
Hälfte der Staat, 700,000 Kronen das Land Tirol und
300,000 Kronen die beteiligten Gemeinden aufbrachten. Daß
diese Aufwendung sich aber ausgezeichnet bezahlt machen
wird, ist nicht zu bezweifeln. Die durch die Straße dem
allgemeinen Verkehr erschlossenen Dolomitgebiete eignen sich
in hervorragender Weise zur Anlage großer moderner Gast-
höfe, wie solche am Karersee, in Sulden und Trafoi schon be-
gruppe und die Civetta; in der Nähe sind Tofana, Monte
Cristallo und Sorapiß zu sehen. Dann geht es in un-
geheuren Windungen durch Wald hinab zum Castello d'An-
draz und durch das Dörfchen Andraz nach Buchenstein, das
längst hervorragende Touristenstation geworden ist. Immer
noch absteigend, gelangt man nach Araba (1620 Meter) am
Her Denkstein nm Vordvijoch.
Dis neueröffneke Dordvijocksstraffe (Dolomiten). Nach Photographien von m. Müller in Loren.
Fuß der Sellagruppe. Von dort aus geht es wieder auf- stehen, und dis Vermehrung des Fremdenverkehrs wird ver-
wärts, denn bis zum Pordoijoch sind 600 Meter Steigung mutlich in einer kurzen Reihe von Jahren die aufgewendeten
zu überwinden. Die Straße führt durch schöne Alpenwiesen Summen mit Kapital und Zins wieder eingebracht haben.
vetwandlungs-stgjsel.
„Er" ist ein mächtiger Kumpan,
Denn schau! nur, was er alles kann:
Einen Fisch macht er zum Dichter,
Ein Getränk zum Längenmaß,
Einen Freiheitskämpfer wandelt
Er zu Porzellan und Glas,
Einen Teil des Baums zur Blume,
Einen Bergetnschnitl zu Geld,
Und ein Werk von Menschenhänden
Gar zum Mann, der liebt sein Feld.
Einen Kommandanten macht er
Flugs aus süßer Leckerei,
Donaufluß aus Ryeinflutz machen,
Ist für ihn nur Spielerei.
Einen deutschen Dichter wandelt
Er zum Klebemittel um.
Eins feierliche Handlung
Zu 'nem Flusse wiederum.
Einen Teil der Frucht zum Dichter;
Ein genießbar Flügeltter
Macht er flugs zu einem Volksstamm,
Ein Gebrauchsstück zum Quartier,
Weiters ein Geschoß zur Stütze,
Geld zum Musikinstrument,
Einen Vogel zum Gewässer,
Trinkbar eine Stadt behend.
Ein Symbol des Glaubens wieder
Rasch zur Münze, nicht viel wert.
Ein sehr primitives Obdach
Wandelt er zum Damenpfsrd.
Was oft drückt, er macht's zur Sünde,
Ein Gewächs zur Hafenstadt,
Eine deutsche Stadt zu dem, was
Jeder gute Mensch ost hat.
Was zum Dichter er gekrönet.
Findet man in jedem Haus,
Eine Eigenschaft des Tages
Wechselt er in — Kleingeld aus!
Nun, verehrter Leser, merke:
Wie heißt „er" und feine „Werke"? Carl Deubel.
Auflösung folgt im nächsten Heft.
Mdei-Katsel.
Auflösung folgt im nächste» Heft.
Duflösung des gllder-^älfels »Sedenlttafel auf einen
erfinden« vom 5. ffeft:
Die Reihenfolge der aus den Adlerkrallen äuslaufenden Blitze
ist gleich ihren Auslanfpunkten von links nach rechts. Dio End-
spitzen dieser Blitze folgen dann in gleicher Reihenfolge, auch die
senkrecht darunter stehenden Buchstabenpaars. Zeilenweise in dieser
Ordnung avgelesen, ergibt sich der Hexameter auf Franklin: „Er
entriß dem Himmel den Blitz, Len Tyrannen das Scspter".
l)0M0NIM.
Ter Mensch — von alters her hängt er am Wort,
Auch wenn er von der trauten Heimat fort.
Als Speise bin ich sehr begehrt.
In Ei und Zwieback umgekehrt. K. Feil.
Auflösung folgt im nächsten Heft.
5>Ideri-irätfeI.
„Schon wieder zu Len ersten Silben?" spricht
Die Frau. „Ich weiß es, Mann, o streite nicht,
Wohin es stet« dich aus der dritten treibt!"
Er geht. Zurück dis Frau in Sorge bleibt.
Froh spielt das Kind, beim trauten Lampenglanze
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des Scherz-Rätsels: Siebengestirn;
der Scharade: leichtfertig;
Les Wechsel-Rätsels: Eugen, Augen.