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Haupt, Richard; Weysser, Friedrich
Die Bau- und Kunstdenkmäler im Kreise Herzogtum Lauenburg (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler im Kreise Herzogtum Lauenburg — Ratzeburg, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.25183#0053

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Brunstorf. Büchen.

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ist jedenfalls der abscheulichsten eines. Die rnndbogigen Scheidebogen und eben
solche Gurtbogen in den Seitenschiffen sind aus Holz, wie sogar die Stüßen. Ge-
waltige gotisierende Vlätterkapitelle aus echtem Gipsguß.

Alte Ausstattung nnr in Stücken erhalten irnd schlecht bewahrt.

Reste eines Taufengels der ungeschickteren Art, in der Arbeit dem zu
Lütau ähnlich, schwunglos, mit dickem Leibe, kümmerlich gearbeitetem Gewande.
Gegen Ende des 18. Jahrh. gefertigt.

Anna selbdritt (Abb. 18),gotischeSchniharbeit der Zeit
gegen 1500. Faltenwurf rundlich, sehr groß. Anna aus-
drucksvoll, etwas schwärmerisch, von geschwungener Hal-
tung. Maria verstümmelt. Höhe 0^ m.

Zwei flach gearbeitete, ziemlich geringe Apostel-
statuen aus Altarflügeln, hoch 0^o, übA angemalt,
etwa aus der Mitte des 15. Jahrh. oder in altertümeln-
der Weise hergestellt im Anfang des 16. Jahrh. Die Ge-
wandung ist nicht schlecht angelegt.

Schlecht, und von derselben Arbeit wie der Tauf-
engel, ist ein Salvator mit Siegesfahne, halb lebens-
groß, der wol früher der Krönung des Altars ange-
hörte.

Ein Taufbecken, Messing, mit Darstellung der Ver-
kündigung, wird im Jnventar erwähnt.

Glocken: 1) Falentin Moller, Hanburg (so) 1697.

2) und 3) I. Diedr. Bieber 1817.

Wandplatte, Denkmal sür den Grafen zn Lippe,
si 1781, recht häßlich. Jnschrift angeblich von Klopstock. Abv. i8. Anna.

^8 km s. von Nölln, iin Lande Ratzeburg.

Ob Büchen wirklich der Ort der von Karl d. Gr. an der Sachsengrenze an-
gelegten Burg Hobuki istH, wird stets zweifelhaft sein. Auf der Haideslächc,
auf der das Dorf erbaut ward, und die natürlich Landeseigentnm war, fanden
seit alter, vielleicht ältester Zeit die LandtageH des Herzogtumes, in dessen Mitte
Büchen lag, statt, und hier war denn auch wol schon von jeher eine Dingstätte
Eine Kapelle wird an dem Plahe gebaut worden sein; die Kirche, der Mutter
Gottes geweiht, ist aber keine von den ältesten des Landes, sondern erst zwischen
1194 und 1230 (s. S. 11) errichtet, und sie hat so gut wie kein äußeres Kirch-

9 Hierüber gründlich v. Duve 34 ff. S. oben S. 2.

9 Bis wann dieß so gewesen, ist nicht bekannt. Der Raum, in dem sie in den letzten
Zeiten stattsanden, ist das „Posthaus" gewesen; es ist leider vor mehreren Jahren durch Brand
beschüdigt, darauf abgebrochen und ncn gebaut worden.
 
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