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Haupt, Richard; Weysser, Friedrich
Die Bau- und Kunstdenkmäler im Kreise Herzogtum Lauenburg (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler im Kreise Herzogtum Lauenburg — Ratzeburg, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.25183#0109

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Lassahn. Lauenburg.

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Empore im Chore südlich, Spätrenaissance; zur Trennung dienen statt
Pilastern große Voluten.

Hübsche Kanzel, Spätrenaissance, über den Altar gesetzt und teilweise be-
raubt. Einfach, mit Halbsäulen, in den
Seiten schmale Rundbogen. Anf. des
17. Jahrh.

Taufengel recht gut, spätbarock:
in Trümmern auf dem Boden.

Crucifixe: 1) über der Kanzel,
hoch loo, Nnf. des 16. Jahrh. oder
Wenig ftüher. Nicht ausgezeichnet; die

Abb. 07. Grundriß der Kirche.

Enden sind lange Sechspässe mit den Evan-

gelistenzeichen. 2) Jetzt über einer Gedächtnistafel im Chore, hoch O^nr. Ende
des 14. Jahrh. Steif; die Haltung kennzeichnet das Werk als Vorläufer der
Spätgotik.

Kelch Spätrenaissance, schön und reich aus dem Sechsecke gebildet, hoch O^,
Durchm. 0^. 0". Am Fuße Flachornament, etwas unfein, am kräftigen Knaufe
Engelsköpfe.

Glocken. 1) 1718, Lanr. Strahlborn, Lübeck. 2) 1831, Berlin, aus Eisen.

* Zu Stintenburger Hütten soll eine Kapelle gestanden haben; ihre
Glocken, nachträglich wieder aufgefunden, sind nach der Sage von den Zugtieren
nicht nach der Mutterkirche, Neukirchen, wohin sie gesollt, sondern nach Lassahn
gebracht worden (s. Linsen 636).

* Ein zu Lassahn befindliches, im 14. Jahrh. berüchtigtes NaullsllzloH der
Familie von Carlow war im 15. Jahrh. verfallen.

KAULllllUDA, an der Llbe, km s.s.w. von Mölln, w. von Boitzenburg, 6 ö.
von Artlenburg, r? n.ö. von Lünebnrg, 57 s. von Lübeck. S. Palmschleuse.

Die Hauptstadt des Herzogtums Niedersachsen ist (s. S. 14) von Herzog
Bernhard, der 1182 das Schloß an unvergleichlich günstiger Stelle erbaute, an-
gelegt. Er begünstigte den Ort mit allen Mitteln gegenüber dem älteren Artlen-
burg. Da das Artlenburger Schloß, von Heinrich d. L. kurz vorher beim Ab-
zuge verbrannt, öde lag, bediente sich Bernhard der Steine, aus denen die Ring-
mauer bestund, für die Befestigung seiner neuen Burg. Dieß erzählt Arnold
von Lübeck (III, 300), leider ohne mitzuteilen, ob es sich nm die Burg beim
Städtchen oder um die Bergburg über dem Elbufer handelt. Doch ist das erstere
wahrscheinlicher, sowol aus anderen Gründen als besonders weil der Bergwall
ja noch vorhanden ist. Jedesfalls indes ist anzunehmen, daß die abgebrochenen
Ringmauern aus Backsteinen bestanden haben.
 
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