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Lütau.
2 km n. von Lauenburg, in der Tadelbande. S. Basedow. Dalldorf. Rrützen.
wangelau.
Die Jakobikirche ist nach Burmester neben St. Jakobus, der ohne
Zweifel der Patron war, auch Dionys geweiht.
Das Kirchspiel gehört ohne allen Zweifel zu den uralten, 1154 längst be-
stehenden (s. S. 7); es findet sich 1230 natürlich mit aufgeführt. Leider ist das
alte Bauwerk der Kirche nicht mehr vorhanden. Nur der Unterteil des Turmes
(Abb. 88) ist noch mittelalterlich. Er hat die Wendeltreppe in der Südostecke.
Sein Mauerwerk, 1846 dick ummantelt, besteht aus Granit in Schichten. Die
Schildwände sind unter den früheren spitzbogigen Gewölben etwas verstärkt. Die
Anordnung war also wol wie zu Georgsberg, Sterley, Berkenthin, und der Turm
ist aus der Zeit des Uebergangsstils.
* Die Kirche war gegen 30 m lang, einschiffig aus Granit, Türen und
Fenster in Ziegeln; also ver-
mutlich Alles Uebergangsstil,
worauf auch wol die Angabe
hinführt, daß „die Kirche roma-
nisch, Fenster und Türen gotisch"
gewesen. Chor schmaler, von
1735. Jm 17. Jahrh. war eine
Gerwekammer (Sakristei) vor-
handen, die südlich an den Chor
stieß.
Jetziger Bau 1845/46 von
Timmermann? Grundriß wie
zu Gültzow. 2 Reihen eiserner
Säulen. Abseiten flach, Mitte
mit scheinbarem Tonnengewölbe.
Jnneres von einer gewissen
Stattlichkeit, Aeußeres häßlich.
Turmoberbau von 1705.
Altar mit schlechtem neuem Crucifix von Vivie zu Hamburg; darunter
Abendmahl nach Leonardo da Vinci, von Dreß zu Ratzeburg.
* Tause Erz, 1627 von den Kroaten zerschlagen.
Auf dem Boden: 1) Tausengel, sehr ungeschickt, Ende des 18. Jahrh.?
oder Anfang des 19. Nur das Gesicht ist erträglich ausgefallen. Rock seltsam
tölpisch. Haare Gold, sonst naturalistisch.
2) Crucifix schlank, spätgotisch? sehr interessant, lebensgroß. Körper gut.
Lange Locken, schmaler Kopf; das Tuch, mit Knopf rechts, ist ganz eigentümlich
behandelt. Jn der Brust ein Loch zum Einsetzen eines Kristalles.
3) Sehr großer Armenblock.
Lütau.
2 km n. von Lauenburg, in der Tadelbande. S. Basedow. Dalldorf. Rrützen.
wangelau.
Die Jakobikirche ist nach Burmester neben St. Jakobus, der ohne
Zweifel der Patron war, auch Dionys geweiht.
Das Kirchspiel gehört ohne allen Zweifel zu den uralten, 1154 längst be-
stehenden (s. S. 7); es findet sich 1230 natürlich mit aufgeführt. Leider ist das
alte Bauwerk der Kirche nicht mehr vorhanden. Nur der Unterteil des Turmes
(Abb. 88) ist noch mittelalterlich. Er hat die Wendeltreppe in der Südostecke.
Sein Mauerwerk, 1846 dick ummantelt, besteht aus Granit in Schichten. Die
Schildwände sind unter den früheren spitzbogigen Gewölben etwas verstärkt. Die
Anordnung war also wol wie zu Georgsberg, Sterley, Berkenthin, und der Turm
ist aus der Zeit des Uebergangsstils.
* Die Kirche war gegen 30 m lang, einschiffig aus Granit, Türen und
Fenster in Ziegeln; also ver-
mutlich Alles Uebergangsstil,
worauf auch wol die Angabe
hinführt, daß „die Kirche roma-
nisch, Fenster und Türen gotisch"
gewesen. Chor schmaler, von
1735. Jm 17. Jahrh. war eine
Gerwekammer (Sakristei) vor-
handen, die südlich an den Chor
stieß.
Jetziger Bau 1845/46 von
Timmermann? Grundriß wie
zu Gültzow. 2 Reihen eiserner
Säulen. Abseiten flach, Mitte
mit scheinbarem Tonnengewölbe.
Jnneres von einer gewissen
Stattlichkeit, Aeußeres häßlich.
Turmoberbau von 1705.
Altar mit schlechtem neuem Crucifix von Vivie zu Hamburg; darunter
Abendmahl nach Leonardo da Vinci, von Dreß zu Ratzeburg.
* Tause Erz, 1627 von den Kroaten zerschlagen.
Auf dem Boden: 1) Tausengel, sehr ungeschickt, Ende des 18. Jahrh.?
oder Anfang des 19. Nur das Gesicht ist erträglich ausgefallen. Rock seltsam
tölpisch. Haare Gold, sonst naturalistisch.
2) Crucifix schlank, spätgotisch? sehr interessant, lebensgroß. Körper gut.
Lange Locken, schmaler Kopf; das Tuch, mit Knopf rechts, ist ganz eigentümlich
behandelt. Jn der Brust ein Loch zum Einsetzen eines Kristalles.
3) Sehr großer Armenblock.