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Haupt, Richard; Weysser, Friedrich
Die Bau- und Kunstdenkmäler im Kreise Herzogtum Lauenburg (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler im Kreise Herzogtum Lauenburg — Ratzeburg, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.25183#0180

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Sahms. Salein. Sandesneben.

154

2 Leuchter (Abb. 143) gut gotisch, auf Tiersüßen,
hoch 0^0

Glockeu, schöner Guß. 1) 1411 (oder 1440 oder
1511?) einsach, nur am Oberringe Jnschrift, über eiuem
Bogenfriese von hochgestelzten Rundbogen. Sehr großc
Buchstaben. Ino dn! w rrrr (ein r ausgefallen?) m domo
m (oder ol?) inro unsos horon osnnnn hots ilr wostor
Lort got wiL. 2) H05TUIS

OH14I5BO VIOHVS. 1622 005 NIOO O/r^S
NVOSOO M O^NUOUO.

Oestlich der Kirche ein Haus mit 2 Donnerbesen im Verbande
(Abb. 144).

Abb. 144. Donnerbesen.

SAtDNI, Kirchsp. Sterley, 6 kin s.ö. von Ratzeburg, iin Lande Ratzeburg.

Dic Vartholomäuskapelle liegt im Dorfe auf einem bedeuteuden, unten
mit einer Futtermauer umfangenen, den Kapellenhof bildenden Hügel. Der jehige
Bau von 1838/39 ist ungemeiu ärmlich und öde im Biedermeierstil des au-
sangenden 19. Jahrh. Er ist niedrig, rechteckig (11:8 m), aus Ziegeln und hat
keine Fenster als in den Giebeln der Schmalseiten je ein halbrundes. Das
Jnnere hat flach gedeckte Abseiten und ist über der Mitte mit einer Tonne über-
deckt. Die kleine Glocke ist unzugänglich.

SÄNtlLSNLtlLtl) m kin w.u.w. von Mölln, iin Lande Ratzeburg. s. Franzdorf.
Linau. Steinhorst.

Die Kirche erhebt sich in beherrschender Lage ungemein schön mitten im
Dorfe auf einem Hügel etwa 10 m über den Dorfgassen. Nach der Sage war
hier einst die Burg der Herren von Sandesneben, und nach deren Aussterben ist
die Kirche errichtet; doch ist nichts geschichtlich beglaubigt. Die Einwohner von
Sandesneben im Kirchspiel Nusse erhielten 1278 die Erlaubnis zum Bau eincr
eigenen Kirche (schl.-h. Urk.-B. 1, 97; Urk. u. R. 2, 543). Bischos Marquard
weihte 1314 den Hauptaltar und die Kirche; die Urkunde fand sich 1636 im
Altare unter einem viereckigen schwarzen Steine (s. Westph. 2, 2039, nr. 106).
Auf dem Pergament erklärte Bischof Marquard 1314: consecvaviliiuZ lloo aUavs

Iroiiore et invoeutioue lleate murie vir^iuis et deati iaeolli apo8toti et
ip8Lm eccle^inm iu ^nnce^ncve in lionore eiu^ckem mnrie vir§ini3. Der
Zettel, damals wieder vermauert, ward 1780 vermodert gefunden.

Der Stil der Kirche ist entschieden gotisch, soweit sich Einzelheiten finden,
und sie ist als gut datiert von Wert (s. S. 11). Der Grundriß (Abb. 146),
nach Nordost gerichtet, ist wie der gewöhnliche; nur sind die Maße erheblich
größer. Die Westseite ist von 1830. Die Fenster sind geändert 1874; damals
 
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