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Haupt, Richard; Weysser, Friedrich
Die Bau- und Kunstdenkmäler im Kreise Herzogtum Lauenburg (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler im Kreise Herzogtum Lauenburg — Ratzeburg, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.25183#0066

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Büchen. Dalldorf. Dassendorf. Einhaus.

Hinter dem Altare liegt eine rohe schmucklose Ladc mit künstlichem Schlosse,
wol aus gotischer Zeit. Jn ihr war, wie man behauptet, das goldene Marien-
Wallfahrtsbild bewahrt.

Leuchter. 1) schön spätgot. (17. I.?), stark, mit 4 starkenRingen. 2)—4)
1650, alle drei von gleicher unschöner Form in Ren.; einer ist mit Messingblech
geflickt.

Am 2. Chorpfeiler hangt ein Degen, angeblich von einem der Herzoge
stammend (17. Jahrh.).

* 1557 waren zu Büchen nur vorhanden ein Kelch mit Patene, silbern, ver-
goldet, und ein Meßgewand. Aus dem Staatsarchiv 1597.

* Die füns Leichen, die sich in der den Einsturz drohenden Hofkirchc des
Schlosses zu Franzhagen befandcn, wurden von da 1716 hierher übertragen und
dafür ein „Gewölbe" (Gruft) „aptiert" (angelegt). Die Bohlendecke darüber
ficl schon 1725 ein (a. d- Staatsarchiv 180. I) 1, 9, 85), und so wird es zu-
geworfen sein. Denn hente ist keine Spur der Grust, die sich in der Südostecke
dcs Schisfes befand.

Glocke 1843, Lübeck.

Bild. Pastor Remmers 1704, nnbedeutend.

Rirchsx. Lütan, 8 km n.n.ö. von Lauenburg. In der Sadelbande an der

Sachsengrenze.

^Hier war eine Bartholomänskapelle von unbekanntem Altcr, die vor
1837 abgebrochen ist, woranf das Gut Dalldorf an der Stellc eine Brennerei
anlegte lv. Kobbe). „Die Glocke sprang 1759, und seitdem ward nicht mehr ge-
läutet; 1783 ward um ein Stück Kapellenland, das der Glockenläuter in Besitz
hatte, cin Prozeß gesührt. Anzunehmen ist, daß der Kapellenbesitz bei der 1805
vorgenommenen Verkoppelung verschwunden ist; eben damals sollen die Bauern
bei Nacht das baufällige Gebäude eingerissen haben. Die gesprungene Glocke
lag lange noch auf einem Hofe und da hat sie angeblich ein Stier zerstoßen,
und die Stücke sind zerstreut. Die Kapclle hieß Leuteratenkapelle." (Mitt. von
Lehrer E. A. Reimers das.)

Airchsp. Brunstors, ^8 km n.w. von Lauenbnrg, in der Zadelbande.
*Hier war eine Kapelle. Diese war 1683 ganz verfallen.

Rirchsp. 5t. Georgsberg, q. kin n.w. von Ratzeburg, iin Lande Ratzeburg.

Einen Kilometer nordöstlich vom Dorfe steht in der Nähe der alten Land-
straße H, auf welcher der Handel von der Elbe (Lüneburg, Bardewieck) nach Lübeck

0 Es sührt jetzt ein von hohen Hecken eingefaßter Weg hart am Kreuze vorbei, welches
1843, wo es aus dem Verfalle aufgerichtet ward, mit Aufwand von 184 Mk. den Hügel als
llnterbau erhielt, der sich in dem den Weg begrenzenden Walle erhebt. Vordem war hier freies
Feld, und nur ein Fußsteig lies vorbei. Aus dem Staatsarchive v, 1, 5, (4, 563.
 
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