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Haupt, Richard; Weysser, Friedrich
Die Bau- und Kunstdenkmäler im Kreise Herzogtum Lauenburg (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler im Kreise Herzogtum Lauenburg — Ratzeburg, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.25183#0184

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^chmilau. Lchnakenbeck.

Feldsteinuntersatz. Oestlich eine große Spitzbogenblende, umgeben von im Winkel
des rechteckigen Gewändes umlausendem Stabe. Jnnen ist in der ebenso gestal-
teten Blende die Spur eines erheblich kleineren Fensters mit schrägen Gewänden

zu sehen. Jm Giebel eine Kreuzblende;
ihn trennt ein durch den Bogen der
Blende unterbrochenes deutsches Band
ab. Man möchte annehmen, daß wie
zu Grönau und Lassahn nur der Chor
um 1230 gebaut sei, das sehr kleine
Schisf aber nachträglich, als sich die
Verhältnisse schon geändert hatten.

Nbb. 150. Grundriß der Kirche. V«.

Nördlicher Dachsims: deutsches Band. Jm Nordwinkel war die Sakristei;
ihr Türchen, von dem Chore aus spitzbogig, hat nach Norden hin stumpfwinklige
Entlastung. Gegenüber am Chore ist die Südtüre ebenso entlastet. nach außen
hat sie gut profiliertes Gewände mit Kehle in der Mittelkante und Umlaufstab.
Am Chore nördlich und am Schiffe nördlich je ein nicht kleines Rundbogenfenster
mit wenig schrägen Gewänden; vielleicht unecht. Die Türe am Schiffe südlich
war anscheinend spitzbogig, einmal ausgetreppt. Chorgewölbe eine Kuppel mit
angeblendeten Rippen, innen öei der „Restauration" um 1880 verdorben. Da-
mals ist ein Turm angebaut. Chorbogen spitz. Das Jnnere ist von neumodisch-
kühlem Eindruck.

Glocke 1805 I. G. Landre.

* 1557 waren in der „Kirche" (doch heißt sie kurz nachher auch „Kapelle")
zu Schmilau vorhanden 2 silberne vergoldete Kelche; aus Kupfer, vergoldet, eine
Monstranz, ein Kreuz, dann 2 Messing-, 2 brauchbare Kupferleuchter,
und vier alte, eine Menge Kleider und Geräte. Aus d. Staatsarchiv 1597.

SL^IIÄslLllll^lEH Kirchsx. Artlenburg (Lsannover), 4 km w.n.w. von Lauenburg,
in der Sadelbande. Schnakenbeck gehörte vor alters, vielleicht nur zeitweilig, zu Lütau (so
t2ZO).

Die Kapelle St. Johannis (des Ev.?) stammte aus alter Zeit; es war
ein nach dem Augenscheine sehr alter Fachwerkbau. Er ist 1855 abgebrochen
Worden und über die Veschaffenheit ist nichts näheres bekannt. Dafür ist ein
hübscher neugotischer Ziegelbau errichtet, der einen kleinen, in 3 Sechseckseiten
schließenden Chor mit Nebenräumen in den Winkeln hat. Jn dem einen, der
als Rumpelkammer dient, liegen die Reste des spätgotischen Flügelaltars. Der
Mittelteil enthielt die Kreuzigung, die Flügel außen eine geschnitzte Verkündigung,
innen Reliefs. Von der Kreuzigung ist erhalten eine Gruppe von 7 Figuren,
hoch ()5o, 0 5« m; hon einer Leichenpflege 6 Figuren, hoch O^O; von der

Verkündigung, hoch 0^5 m, beide Figuren. Die Arbeit ist schwungvoll und steht
in Gewandheit ganz auf der Höhe ihrer Zeit (Anfang des 16. Jahrh.), hat aber
 
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