Friedrichsrube. chuhleichugeii.
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Jagd. Er kaufte sich den Einspännerhof zu Aumühle; das Haus, das er be-
wohnte, dient jetzt der dortigen Gartenwirtfchaft. Nachher kaufte er ein altes
landesherrliches Förstevhaus, etwas weiter oberhalb an der Au gelegen, und baute
sich das Jagdhaus Friedrichsruhe 1763 (Beschr. v. Binzer 17). Hier starb er
1781. Der Besitz gieng von Hand zu Hand, und das Haus war in unserm
Jahrhundert Gasthaus. Nachdem 1865 Lauenburg preußisch geworden und nach-
her der Sachsenwald mit allem Zubehör dem Reichskanzler Fürsten Bismarck
übertragen ist, ist vom Fürsten hier ein Schloß mit ausgedehnten Gebäulichkeiten
augelegt worden, das Haus uber verschwunden^).
Kirchsp. Sahnis, 22 km von Lauenburg, in der Sadelbande.
Die Kapelle zu Fuhlenhagen ist wahrscheinlich St. Georg geweiht. Der
alte Fachwerkbau stammt vermutlich aus der Mitte des 16. Jahrh.; die ruud-
bogige, am Rande mit Perlstab gezierte Tür möchte darauf bestimmend hin-
weisen; nach der Gestalt der konkav ausladenden Knaggen und überhaupt nach
der Erscheinung des Ganzen würde man sonst auf eiu noch höheres Alter schließen.
Holzverband gut und, im Gegensatz gegen die Grambecker Kapelle, reichlich verstrebt.
Die Stiftung der Kapelle muß wol in der Zeit nach 1320 liegen (s. S. 12);
wenigstens hatte sie 1320 keine eigenen Einkünfte. Viel jünger kann sie auch
nicht sein, da der Altar nahe an jene Zeit heran reicht.
Grundriß rechteckig; Jnnenbreite 5^o, Länge 10 ^o (nebst 2^o, eine westliche
Verlängerung des 18. Jahrh.). llnter jedem der alten Decköalken (der alte Teil
hat 5 Fach) innen ein Kopfband. Ostgiebel zweimal vorkragend über Knaggen.
Jn den Fächern Zierverbände. Die Fenster sind nicht groß, breit rechteckig,
ziemlich hoch über dem Fußboden. Die Ostfenster (1622) enthalten: 1) das
oldenburgische Wappen; 2) Namen (Wappen zerstört) des Grafen Anton Günther,
mit 2 ruhenden Kindergestalten; 3) Wichmann Sampsen, Wappen mit Einhorie;
4) Barth. Heintzke, Amtmann zu Kulpin; 5) Joh. Geiseler mit Kranich 1623.
— Die Färbung ist überall ziemlich einsach, nur mit blau, rot, gelb. Jn einer
Scheibe steht 1622 II. ÜI. (Barth. Heintzke) EOO?. ?. ?.;
6) Franz Höltig (im Wappen ein Baum); 7) Lueder Rohmor (Beschlagung eines
Pferdes) — beide sehr hübsch, klein, 1673.
Altar. Mensa klein, gemauert, anscheinend ohne Höhlung. Aussatz
(Abb. 25), hoch l^ m, breit 1 m. Zweite Hälfte des 14. Jahrh. oder-An-
fang des 15. Das aufgesetzte Crucifix, hoch O^o m, ist vielleicht etwas jünger,
sicher besser und von anderer Hand. Statt einer Staffel unten 3 Abteilungen,
nach vorne mit Maßwerk geschlossen. Schrein mit slacher Arbeit: Gott hält
den Gekreuzigten vor sich. Die Gestalt des letzteren ist Vorstufe der im Spät-
gotischen allgemeinen Auffassung. Gewandung steif, gesältelt. Sehr strenges
Maßwerk. Bemalung nicht echt. — Flügel verloren.
0 Es hat da gestaiiden, ivo jeht der Pferdestall ist.
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Jagd. Er kaufte sich den Einspännerhof zu Aumühle; das Haus, das er be-
wohnte, dient jetzt der dortigen Gartenwirtfchaft. Nachher kaufte er ein altes
landesherrliches Förstevhaus, etwas weiter oberhalb an der Au gelegen, und baute
sich das Jagdhaus Friedrichsruhe 1763 (Beschr. v. Binzer 17). Hier starb er
1781. Der Besitz gieng von Hand zu Hand, und das Haus war in unserm
Jahrhundert Gasthaus. Nachdem 1865 Lauenburg preußisch geworden und nach-
her der Sachsenwald mit allem Zubehör dem Reichskanzler Fürsten Bismarck
übertragen ist, ist vom Fürsten hier ein Schloß mit ausgedehnten Gebäulichkeiten
augelegt worden, das Haus uber verschwunden^).
Kirchsp. Sahnis, 22 km von Lauenburg, in der Sadelbande.
Die Kapelle zu Fuhlenhagen ist wahrscheinlich St. Georg geweiht. Der
alte Fachwerkbau stammt vermutlich aus der Mitte des 16. Jahrh.; die ruud-
bogige, am Rande mit Perlstab gezierte Tür möchte darauf bestimmend hin-
weisen; nach der Gestalt der konkav ausladenden Knaggen und überhaupt nach
der Erscheinung des Ganzen würde man sonst auf eiu noch höheres Alter schließen.
Holzverband gut und, im Gegensatz gegen die Grambecker Kapelle, reichlich verstrebt.
Die Stiftung der Kapelle muß wol in der Zeit nach 1320 liegen (s. S. 12);
wenigstens hatte sie 1320 keine eigenen Einkünfte. Viel jünger kann sie auch
nicht sein, da der Altar nahe an jene Zeit heran reicht.
Grundriß rechteckig; Jnnenbreite 5^o, Länge 10 ^o (nebst 2^o, eine westliche
Verlängerung des 18. Jahrh.). llnter jedem der alten Decköalken (der alte Teil
hat 5 Fach) innen ein Kopfband. Ostgiebel zweimal vorkragend über Knaggen.
Jn den Fächern Zierverbände. Die Fenster sind nicht groß, breit rechteckig,
ziemlich hoch über dem Fußboden. Die Ostfenster (1622) enthalten: 1) das
oldenburgische Wappen; 2) Namen (Wappen zerstört) des Grafen Anton Günther,
mit 2 ruhenden Kindergestalten; 3) Wichmann Sampsen, Wappen mit Einhorie;
4) Barth. Heintzke, Amtmann zu Kulpin; 5) Joh. Geiseler mit Kranich 1623.
— Die Färbung ist überall ziemlich einsach, nur mit blau, rot, gelb. Jn einer
Scheibe steht 1622 II. ÜI. (Barth. Heintzke) EOO?. ?. ?.;
6) Franz Höltig (im Wappen ein Baum); 7) Lueder Rohmor (Beschlagung eines
Pferdes) — beide sehr hübsch, klein, 1673.
Altar. Mensa klein, gemauert, anscheinend ohne Höhlung. Aussatz
(Abb. 25), hoch l^ m, breit 1 m. Zweite Hälfte des 14. Jahrh. oder-An-
fang des 15. Das aufgesetzte Crucifix, hoch O^o m, ist vielleicht etwas jünger,
sicher besser und von anderer Hand. Statt einer Staffel unten 3 Abteilungen,
nach vorne mit Maßwerk geschlossen. Schrein mit slacher Arbeit: Gott hält
den Gekreuzigten vor sich. Die Gestalt des letzteren ist Vorstufe der im Spät-
gotischen allgemeinen Auffassung. Gewandung steif, gesältelt. Sehr strenges
Maßwerk. Bemalung nicht echt. — Flügel verloren.
0 Es hat da gestaiiden, ivo jeht der Pferdestall ist.