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Haupt, Richard; Weysser, Friedrich
Die Bau- und Kunstdenkmäler im Kreise Herzogtum Lauenburg (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler im Kreise Herzogtum Lauenburg — Ratzeburg, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.25183#0104

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82

Krumesse. Rrützen. Kuddewörde.

gefällige spätgotische Arbeit wol aus der letzten Zeit der Gotik. Jetzt im Turm-
raume über dem Portale.

Ueber einem Almosenbecken ein Messingschild von 1642, nicht übel ge-
punzt und getrieben mit der Figur von St. Michael, dem Schutzpatron des
Stifters. (Äehnliches zu Berkenthin.)

3 Leuchter 1768, von unschöner Form.

Kelche. 1) Hoch Renaissance, 1604. Rund. Auf dem Fuße zwei

schöne vereinigte Wappen graviert nebst Ornament. Knauf flach, mitten hübsch

umringt von eincm Taustäbchen, oben und unten
Buckel. Kuppe hoch halbkuglig. 2) Gotisierende Re-
naissance, geschcnkt 1637, hoch O^. Am Sechspaß-
suße gravierte Passionsdarstellnngen, darüber Frucht-
gehänge und dergl. Knauf ohne Roteln sechsseitig;
geziert mit 3 Engelsköpfchen, einmal 1143 nnd 2 Har-
pyen. Kuppe eiförmig, schwach stramm.

Aus dem Staatsarchiv 1597: 1544 verkauften
Pastor und Geschworene die Kleinodien: eine ver-
goldete Monstranz (7 Pfund), 2 Kelche mit Patenen
(24 und 22 Lot), eine Büchse (8Lot); Erlös 48 Mark
lüb. 10 Schill. 9 Ps. An die Geschworenen zu Berkenthin ward verkauft ein
Kelch mit Patene von 24 Lot. Als noch vorhanden wird nur ausgeführt ein
Pacificale, ferner ein Kelch von 26 Lot. Doch werden 1557 ein silberner Kelch
und 2 silberne, vergoldete Kelche aufgezählt.

Ueber der Begräbnis- (sonst Sakristei-)türe im Chore ein Wappen mit
2 allegorischen Figuren, Anf. des 18. Jahrh.

Glocken. 1) 1674: 1674 3IM OI33O z OOOdM 6U6033d.
Mit Naturblättern. 2) 1717 Laur. Strahlborn.

j^VU^VU^ Rirchsp. Lütau, H km n.w. von Lauenburg, in der Sadelbande.

* Die Kapelle St. Martin bestund seit „sehr alter Zeit" (s. Manecke 92),
doch noch kaum 1320 (s. S. 12 f.). Sie ist 1813 von den Franzosen verwüstet
Worden nnd eingegangen.

AuH^V^UUV^V) 30 km n.n.w. von Lauenburg, in der Sadelbande, nahe der
5achsenscheide und hart an der holsteinischen Grenze. 5. Grande.

Aus welcher Zeit die Andreaskirche stammt, ist nicht zu ermitteln. Das
Kirchspiel gehört aber zu jenen älteren, die 1154 wol schon lange bestanden hatten
(s. S. 7). Vor 1230 wird es nicht erwähnt.

Was von der Kirche jetzt da steht, ist offenbar westlich verkürzt; der Ost-
teil ist spätgotisch — Alles ist sehr entstellt und 1871 innen von Lohmeyer um-
gebaut. Der jetzt sehr unbedeutende und unschöne verkalkte Bau ist (Abb. 63)
 
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