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Haupt, Richard; Weysser, Friedrich
Die Bau- und Kunstdenkmäler im Kreise Herzogtum Lauenburg (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler im Kreise Herzogtum Lauenburg — Ratzeburg, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.25183#0040

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Airchsp. Lütau, 5 km n.n.ö. von Lauenburg, in der Sadelbande.

Hier besteht seit alten Zeiten eine Kapelle; 1320 war sie noch nicht vor-
handen oder hatte wenigstens keine eigenen Einknnfte.

Der jetzige Bau, 1868 errichtet, ist aus Fachwerk, neugotisch, von Lohmeyer
gebaut, und bildet ein Rechteck mit rechteckigen Fenstern. Der seltsam gekünstelte
Dachstuhl liegt ofsen. Jnneres wie Aeußeres kahl. Der Giebelreiter auf dem
Westende ist nur von außen zu erreichen-

Der frühere Bau, ebenfalls auch Fachwerk, 8ml. und gegen 5 br., war
„Wahrscheinlich 1716 erbaut". Einige gestiftete Fensterscheiben zeigten die Namen
von Kirchspielsangehörigen.

Glocke 1810, I. G. W. Landre, Lübeck.

28 km n.n.w. von Lanenburg, ^6 s.w. von Mölln, in der Sadelbande.

Das Kirchspiel der Marienkirche ist zwischen 1230 und 1320 errichtet
(s. S. 13). Von dem alten turmlosen Bau gibt es leider keine Nachrichten;
man meinte, er sei über 600 Jahre alt gewesen, als er wegen Baufälligkeit dem
jetzigen weichen mußte.

Die Wallfahrten hieher zum hl. Leichnamsbrunnen wurden 1581
bei Strase verboten; sie hatten sich bis dahin erhalten.

Die Kirche ist 1857—58 von Lohmeyer neu erbaut; sie ist ein einschisfiger
neugotischer Bau, der außen Granit, in Polygonbearbeitung wo es angeht (also
außer an den Ortsteinen), zeigt. Strebepfeiler. Chor klein, von fünf Achteck-
seiten. Das breite Schisf hat in 5 Jochen ein früh-gotisierendes slachrundbogiges
Holzgewölbe über Rippen von Kleeblattprofil; Capitelle und Schlußsteine sind
mit kleinlichen Blättern besetzt.

Der Altaraufsatz von 1668, beim Neubau umgearbeitet, ist nicht groß
und bildet eigentlich nur Rückwand und Rahmen für ein Bild. Zwei Halb-
säulen, gebrochener Giebel. Zu beiden Seiten neben dem Bilde je 8 Wappen,
 
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