Rrumesse.
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gegen 1300 gebaut ist, und ebeuso deuten die Gewölbe auf diese jüugere Zeit.
Der Turm ist in Anlehnung an Vorbilder und Formen älterer Zeit aus der
spätgotischen. 1852 ist die Kirche besonders innerlich in der gewöhnlichen Weise
zugestutzt, verputzt, ausgeräumt und neu ausgestattet worden.
Die Kirche erhielt 1464 eine „Bresche" (bracile) zur Anschaffung eines
Kelches Verehrt (to eneme kelke, schl.-h. hist. Ztschr. 12, 207). Gegen 1405
Ward eine Vicarie gestiftet (Schröder, pap. Meckl. 1726).
Die Anlage ist die im Uebergangsstil herkömmliche mit rechteckigem Chore.
Das ungewöhulich breite Schisf ist offenbar von vorn herein zu mehrschiffiger
Wölbung in drei
Jochen bestimmt
gewesen. Säulchen
in den 2 oberen,
gedoppelten Fen-
stern des jetzigen
Turmes sind schon
aus der Ueber-
gangszeit. Jn der
Westseite, von die-
sem Turme ver-
deckt, ist einreiches
Portal und zwei
Nebensenster. Hier hat also zu Anfang kein Turm stehen sollen, und die Säul-
chen müssen von irgend einem alten Bauteile sonst stammen.
Der Stoff ist Ziegel, doch ist auch etwas Stuck (und gelegentlich Gotlän-
discher Stein) angewandt; daraus ist das eine Kapitäl am Westportale und die
Säulen in jenen Turmfenstern. Gesimse neu; doch mag sich das am Chore mit
Winkelfries an Früheres anlehnen. Am Schiffe Reste eines angeschrägten Sockels,
Schräge glasiert. Der Chor hat nur am Rande Lisenen; am Schiffe sind süd-
lich starke Strebepfeiler angesetzt, nördlich sind die Lisenen noch unverdeckt sicht-
bar. Keine Spur einer Nordtüre. Das Südportal, mitten in der Südseite, ist
neu. Jm Chorwinkel südlich eine rundbogige Türe; es ist zweifelhaft, wie weit
sie echt ist. Sie hat im Rücksprung den um-
laufenden Stab mit sehr hübschen kelchförmigen
Kapitellen unter den Bogen; in die nächste (in-
nere) Kante ist ein Stab eingeschnitten. Seine
Kapitelle sind neu, aber echten nachgemacht. Das
Westportal ist groß, spitzbogig. Es liegt in einer
Vorlage. Die äußere der Kanten ist doppelwul-
stig ausgebildet, die nächste erscheint ungebrochen,
die folgende ruht auf einem Rundstab mit Kapitäl
(Abb. 57. 58), das anf der Nordseite (s. Abb. 58) M. 57. Am Westportal.
Abb. 56. Grundriß der Kirche.
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gegen 1300 gebaut ist, und ebeuso deuten die Gewölbe auf diese jüugere Zeit.
Der Turm ist in Anlehnung an Vorbilder und Formen älterer Zeit aus der
spätgotischen. 1852 ist die Kirche besonders innerlich in der gewöhnlichen Weise
zugestutzt, verputzt, ausgeräumt und neu ausgestattet worden.
Die Kirche erhielt 1464 eine „Bresche" (bracile) zur Anschaffung eines
Kelches Verehrt (to eneme kelke, schl.-h. hist. Ztschr. 12, 207). Gegen 1405
Ward eine Vicarie gestiftet (Schröder, pap. Meckl. 1726).
Die Anlage ist die im Uebergangsstil herkömmliche mit rechteckigem Chore.
Das ungewöhulich breite Schisf ist offenbar von vorn herein zu mehrschiffiger
Wölbung in drei
Jochen bestimmt
gewesen. Säulchen
in den 2 oberen,
gedoppelten Fen-
stern des jetzigen
Turmes sind schon
aus der Ueber-
gangszeit. Jn der
Westseite, von die-
sem Turme ver-
deckt, ist einreiches
Portal und zwei
Nebensenster. Hier hat also zu Anfang kein Turm stehen sollen, und die Säul-
chen müssen von irgend einem alten Bauteile sonst stammen.
Der Stoff ist Ziegel, doch ist auch etwas Stuck (und gelegentlich Gotlän-
discher Stein) angewandt; daraus ist das eine Kapitäl am Westportale und die
Säulen in jenen Turmfenstern. Gesimse neu; doch mag sich das am Chore mit
Winkelfries an Früheres anlehnen. Am Schiffe Reste eines angeschrägten Sockels,
Schräge glasiert. Der Chor hat nur am Rande Lisenen; am Schiffe sind süd-
lich starke Strebepfeiler angesetzt, nördlich sind die Lisenen noch unverdeckt sicht-
bar. Keine Spur einer Nordtüre. Das Südportal, mitten in der Südseite, ist
neu. Jm Chorwinkel südlich eine rundbogige Türe; es ist zweifelhaft, wie weit
sie echt ist. Sie hat im Rücksprung den um-
laufenden Stab mit sehr hübschen kelchförmigen
Kapitellen unter den Bogen; in die nächste (in-
nere) Kante ist ein Stab eingeschnitten. Seine
Kapitelle sind neu, aber echten nachgemacht. Das
Westportal ist groß, spitzbogig. Es liegt in einer
Vorlage. Die äußere der Kanten ist doppelwul-
stig ausgebildet, die nächste erscheint ungebrochen,
die folgende ruht auf einem Rundstab mit Kapitäl
(Abb. 57. 58), das anf der Nordseite (s. Abb. 58) M. 57. Am Westportal.
Abb. 56. Grundriß der Kirche.