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Lauenburg, Häuser.
AbL. 86. Vom Hause II 64 unten.
beinahe 200 Jahre gestanden.
hohl zwischen Stäben. Auf der Oberschwelle Kugelfries, auf der unteren goti-
sierend verschlungene Bänder. Türe 1653 mit etwas verziertem Sturz. 17:
1579, reiche Knaggen. 2 Reihen Muscheln. Füllhölzer gerundet, Kanten schräg
verziert. Auch die Seite ist entsprechend behan-
delt. Jnschrift: LLSIOM OUSTOIEI1
OILH UIEHBL Nld 18)
II 57: 1583 mit Ecken um 1650. Lang-
haus. Schwellen und Füllhölzer wie Nr. 17.
Spuren einer reichen überdeckten Türöffnung nach
neben. 19) Langhaus I 18, Herberge mit drei
mäßigen Schildern, 18. Jahrh, eines ausge-
sprochen Roccoco. 20) I 19 einfach, wol Mitte
des 17. Jahrh.
Außerdem stehen einfache Fachwerkbauten des
17. Jahrh. auch hie und da in den hinein in den
Berg gebauten Gäßchen, serner einige in der
Oberstadt; letztere sind zum Teile stattlicher als
die in der raumbeschränkten Jnnenstadt, aber in
der Herstellung ebenfalls nicht reich.
Das alte Rathaus, aus Fachwerk, hat
Als 1740 die Ratsstube sich als zu eng erwies,
beschloß man an das alte und wenig brauchbare Gebäude nichts mehr zu wenden
und ein neues zu bauen. Es ist größer als das alte und steht auf demselben
Platze; den Riß fertigte Kneesen aus Bleckede. Zum Bau lieserte der Wirt
des Ratskellers erheblichen Beitrag. Einen Keller in Lauenburg einzurichten
mit dem ausschließlichen Rechte, Ham-
burger Bier zu schenken und zu ver-
kaufen (so daß auch dessen Beförde-
rung anf der Elbe zu anderem Zweck
verhindert ward), hatte Herzog Mag-
nus dem Rate 1502 gestattet, und
dieser hat, wol bis in dieß Jahrhun-
dert, dieß Alleinrecht ausgeübt (Staats-
archiv 3402. 3410). Noch heute dient
das Rathaus als Gasthaus mit Aus-
nahme der Ratsstube. Jn ihr hangt
das Bild eines hannöverischen Fürsten.
Auf dem Platze vor dem Rat-
hause war der Kaak (Strafpfahl,
Pranger), eine hohe hölzerne Säule, welche oben die gewöhnliche männliche Ge
stalt trug (dem Herrn von Uffenbach, der Reisen 2, 5 den Kaak beschreibt, er-
schien sie als Scharfrichter) mit breitem Hute, großem Schwerte an der Seite und
einer Rute in der Hand.
ALb. 87. Vom Hause II 64 unteu.
Lauenburg, Häuser.
AbL. 86. Vom Hause II 64 unten.
beinahe 200 Jahre gestanden.
hohl zwischen Stäben. Auf der Oberschwelle Kugelfries, auf der unteren goti-
sierend verschlungene Bänder. Türe 1653 mit etwas verziertem Sturz. 17:
1579, reiche Knaggen. 2 Reihen Muscheln. Füllhölzer gerundet, Kanten schräg
verziert. Auch die Seite ist entsprechend behan-
delt. Jnschrift: LLSIOM OUSTOIEI1
OILH UIEHBL Nld 18)
II 57: 1583 mit Ecken um 1650. Lang-
haus. Schwellen und Füllhölzer wie Nr. 17.
Spuren einer reichen überdeckten Türöffnung nach
neben. 19) Langhaus I 18, Herberge mit drei
mäßigen Schildern, 18. Jahrh, eines ausge-
sprochen Roccoco. 20) I 19 einfach, wol Mitte
des 17. Jahrh.
Außerdem stehen einfache Fachwerkbauten des
17. Jahrh. auch hie und da in den hinein in den
Berg gebauten Gäßchen, serner einige in der
Oberstadt; letztere sind zum Teile stattlicher als
die in der raumbeschränkten Jnnenstadt, aber in
der Herstellung ebenfalls nicht reich.
Das alte Rathaus, aus Fachwerk, hat
Als 1740 die Ratsstube sich als zu eng erwies,
beschloß man an das alte und wenig brauchbare Gebäude nichts mehr zu wenden
und ein neues zu bauen. Es ist größer als das alte und steht auf demselben
Platze; den Riß fertigte Kneesen aus Bleckede. Zum Bau lieserte der Wirt
des Ratskellers erheblichen Beitrag. Einen Keller in Lauenburg einzurichten
mit dem ausschließlichen Rechte, Ham-
burger Bier zu schenken und zu ver-
kaufen (so daß auch dessen Beförde-
rung anf der Elbe zu anderem Zweck
verhindert ward), hatte Herzog Mag-
nus dem Rate 1502 gestattet, und
dieser hat, wol bis in dieß Jahrhun-
dert, dieß Alleinrecht ausgeübt (Staats-
archiv 3402. 3410). Noch heute dient
das Rathaus als Gasthaus mit Aus-
nahme der Ratsstube. Jn ihr hangt
das Bild eines hannöverischen Fürsten.
Auf dem Platze vor dem Rat-
hause war der Kaak (Strafpfahl,
Pranger), eine hohe hölzerne Säule, welche oben die gewöhnliche männliche Ge
stalt trug (dem Herrn von Uffenbach, der Reisen 2, 5 den Kaak beschreibt, er-
schien sie als Scharfrichter) mit breitem Hute, großem Schwerte an der Seite und
einer Rute in der Hand.
ALb. 87. Vom Hause II 64 unteu.