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Haupt, Richard; Weysser, Friedrich
Die Bau- und Kunstdenkmäler im Kreise Herzogtum Lauenburg (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler im Kreise Herzogtum Lauenburg — Ratzeburg, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.25183#0196

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170

Sterley.

ist auch westlich eins. Das nördliche hat einen ans Ziegeln gemauerten Bogen.
Das südliche ist im stumpfen Winkel entlastet.

Fenster: im Norden und Süden je eines, spitzbogig, mit Wulst im Rück-
spruuge vor den schrägen Gewänden. Das 2. Joch hat ein Paar etwas schma-
lerer Fenster; das 3. je ein Fenster mit schrägen Gewänden in rundbogiger
Blende, die den Umlaufwulst hat. Jm Chore nach allen Seiten je ein Paar,
im Osten mit Rundbogenentlastung. Chorfenster fast rundbogig. Alle Ziegel-
Logen sind in 2 Kränzen gemauert, der äußere nur U4 Stein stark. Dreier-
fenster an der Westseite; ein Holzturm steht davor. Eigentlich sollte sich der
Turm über dem 1. Joche erheben, das durch einen sehr starken gespitzten Bogen
vom 2. geschieden ist.

Gewölbe im Chore Uebergangsstil. Die Wulstrippen, die nur angeblendet und
oben durch einen den Scheitel umgebenden Kreis ausgelöst sind, entspringen in

den Winkeln zwischen den rechteckigen Schild-
bogeneinsprüngen und steigen von unten
auf als Dienste; auf denen der Ostseite er-
wachsen außer den Rippen auch die Anfänge
eines Wulstes, welcher, die östliche Schild-
wand einrahmend, den Schildbogen be-
gleitet.

Jm Schiffe steht nur noch in der
Nordostecke meterhoch der alte Eckpfeiler;
das jetzige Gewölbe, mit etwas hangendem
Schlusse, ist jedoch fpätgotisch. Der Gurt
hat noch eine schmale, stark einspringende
Vorlage vor sich; die rechteckigen Rippen
kragen in den Ecken zwischen den rechteckigen
Schildbogeneinsprüngen aus. Entsprechend
ist auch das Westjoch gewölbt, mit sehr
starken Schildbogen auf 3 Seiten. Der im
Westen ist rund; alle anderen Bogen sind
spitz.

Die alte figürliche Vemalung des
Gewölbes, darin Helme u. A. zu bemerken, schimmerte 1888 noch durch; 1889
ist die Kirche neu geweißt und allerhand in ihr neu hergerichtet.

Kanzel Renaissance, nach alter Jnschrift von 1614, von gutem Aufbau,
aber durchaus roh in den Gliedern, und auch ganz entstellt. An einer Seite ist
wenigstens etwas von besseren Profilen erhalten. Ober- und Unterfüllungen;
in den Hauptfeldern Bogen.

Die Kanzel steht auf dem Fuße des alten Taufsteins: Platte mit Anlauf.

Crucifix (Abb. 161) über der Kanzel, hoch 0^m, Mitte des 13.Jahrh.?,
Kopf charakteristisch-naturalistisch ohne Schmerzausdruck. Kreuz neu.

Abb. 161. Crucifix.
 
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