pflanzen ausgestatteter Grottenfontainen uns der Palast Po-
desta des Architekten'parodi bietet. (Abbildung 5. 56.)
Line eigenartige und ganz besonders großartige Ent-
wicklung nahm die Fontaine im wasserreichen Rom, wo
zwar ebenfalls eine stark-plastische Richtung, ähnlich wie in
Florenz, theilweise zur Herrschaft gelangte, dabei zugleich
jedoch einerseits ein eigentlicher Architekturstil, (zum
Theil mit Anlehnung an die Rirchenarchitektur der Zeit)
andererseits aber ein, auf rein malerische, fast landschaft-
liche Wirkung hinzielender, mit kolossalen Mitteln arbeitender
Naturalismus sich geltend machte. Zn Rom werden
nicht selten ganze Felsgruppen, selbst bei freistehenden Fon-
tainen, zur Mitwirkung bei-
gezogen. Wie hier in Folge
der großen Verhältnisse der
Stadt und ihrer Umgebung,
der überwältigenden Wirkung
der alten Ruinen, sowie des
Machtbewußtseins der Päpste
und der alten Adelsgeschlechter
seit dem (6. Jahrhundert in
allen Aunstgebieten ein Drang
nach Rolossalwirkung hervor-
trat, so findet man diesen Zug
ganz besonders auch in zahl-
reichen Fontaincn daselbst aus-
geprägt, deren riesiger Auf-
wand an künstlerischen Wirk-
ungsmitteln durch entsprech-
ende Wasserfülle ausgiebig
unterstützt wurde.
Am Ausgang des ^5.,
sowie im \6., ja selbst noch
im \7. Jahrhundert entstehen
zwar auch in Rom noch eine
Reihe von Fontainen, die sich
durch edle Einfachheit und
strenge Rlarheit inr Formen-
ausdruck ihrer Bestinrmung
und Grundidee auszeichnen.
2ie zeigen vorwiegend den
Relchtypus, oft in strengster
Reinheit ausgeprägt. Dahin
gehört vor Allem die hoch-
elegante, wiewohl jeder auf-
fallenden Wirkung entbehren-
Fontaine im fjofe des
Hospitals S. Spirito, die
tC'r ^lerneben in Abbildung geben,
we, besonderer Reinheit und Eleganz der prosilirung,
wcrk^ h Ud? mit äußerster Sparsamkeit an figuralem Bei-
tharuss "ämlichen Typus der Reich- oder Cau-
^'chitekt ui einer Reihe von Beispielen der geniale
behandelt, j*!*5' ((585—90), Domenico Fontana
schaft untere ^ ^^en sämmtlich große Formverwandt-
achteckig, oder""^^' ^ Bassins sind im Grundriß meist
gcstellteni Viereck" y ^°Mn eincs Bierpasses mit übereck-
mit Löwenköpfen' ob* tUni>en oder ovalen, fein profilirten,
zweien oder dreien ilTasfen verzierten Schalen sind zu
ereniander, an Größe stets abnehmend,
auf schlanke candelaber- oder ballustrenförntige Füße gestellt
und tragen zu oberst gewöhnlich noch einen Aufsatz in der
Form von drei Bergen übereinander (dein Entblem des
Papstes Sixtus' V., aus der Familie Montalto), aus denen
ein senkrechter Strahl emporspringt. Solche dem Domenico
Fontana urkundlich oder aus stilistischen Gründen zuzu-
weisende Fontaincn sind die im Monte di Pieta, auf Monte
Cavallo, in der Panettaria di S. Pietro, im Rlosterhof der
Madonna ai Monti, auf der Piazza della Madonna de’ Monti,
auf der Piazza Montanara, int Hof des Richters 3. Apostoli,*)
am Aufgang zum Lapitol und im Hof des Lapitols.
Einen verwandten Aufbau weisen noch zahlreiche andere
Fontainen bis in's {7. Jahr-
hundert hinein in Ront auf
und bewahren selbst in diesem
fast durchwegs noch ziemlich
edle und reine Formen. Dem
(6. Jahrhundert gehören noch
die zwei stattlichen Fontainen
an, welche unter Paul III.
(Farnese) wahrscheinlich von
Vignola auf der Piazza Far-
nese vor dem majestätischen
Palast dieser Familie errichtet
wurden.**) Auch die Fon-
tainen auf dem Platz des
Pantlieon, auf Piazza Giu-
dea, bei S. Giacomo in Borgo
zeigen den Typus der über-
einandergestellten Reiche in
noch edler Ausbildung. Von
Giacomo della Porta (Ende
(6. Jahrhundert) rühren eini-
ge schöne Beispiele solcher Fon-
tainen auf Piazza Araceli,
Piazza Colonna u. s. w. her.
Eine majestätische Aus-
bildung dieses Typus zeigen
die beiden, unter Paul V.
und Innozenz XI. im \7.
Jahrhundert durch Carlo Ma-
derna und Loreitzo Bernini
ausgeführten Fontainen auf
dem großartigen Petersplatz,
wo über den uitteren Bassins
auf kräftigen, fockelartigen,
schön gegliederten Füßeit mäch-
tige Rundschalen ruhen, über
denen mit Voluten verzierte Füße pilzartige, geschuppte Be-
krönungen tragen, aus deren Mitte das Wasser emporsteigt
und in breitem Fall ringförmig über das Pilzdach in die
Schale und von da in's Bassin herabrauscht. Ebenfalls von
Carlo Maderna sind die noch schön und einfach behandelten
Relchsontainen auf Piazza Scossacavalli und int Hof des
gleichnantigen Palastes. ***)
*) Abbildung Letarouilly II. ;s8.
**) lieber den unteren Bassins zeigen dieselben mächtige antike
Wannen und aus diesen erheben sich auf schlanken Füßen Schalen,
welche aus vier Ausbuchtungen zusammengesetzt sind, und über welchen
zu oberst eine wasserspeiende Lilie emporragt.
***) Abbildung bei jdarasacchi 58.
Fontaine im Hofe des Ospeäale 8. Spirito zu Rom.
Nach Photographie gezeichnet von Ld. Sack.
desta des Architekten'parodi bietet. (Abbildung 5. 56.)
Line eigenartige und ganz besonders großartige Ent-
wicklung nahm die Fontaine im wasserreichen Rom, wo
zwar ebenfalls eine stark-plastische Richtung, ähnlich wie in
Florenz, theilweise zur Herrschaft gelangte, dabei zugleich
jedoch einerseits ein eigentlicher Architekturstil, (zum
Theil mit Anlehnung an die Rirchenarchitektur der Zeit)
andererseits aber ein, auf rein malerische, fast landschaft-
liche Wirkung hinzielender, mit kolossalen Mitteln arbeitender
Naturalismus sich geltend machte. Zn Rom werden
nicht selten ganze Felsgruppen, selbst bei freistehenden Fon-
tainen, zur Mitwirkung bei-
gezogen. Wie hier in Folge
der großen Verhältnisse der
Stadt und ihrer Umgebung,
der überwältigenden Wirkung
der alten Ruinen, sowie des
Machtbewußtseins der Päpste
und der alten Adelsgeschlechter
seit dem (6. Jahrhundert in
allen Aunstgebieten ein Drang
nach Rolossalwirkung hervor-
trat, so findet man diesen Zug
ganz besonders auch in zahl-
reichen Fontaincn daselbst aus-
geprägt, deren riesiger Auf-
wand an künstlerischen Wirk-
ungsmitteln durch entsprech-
ende Wasserfülle ausgiebig
unterstützt wurde.
Am Ausgang des ^5.,
sowie im \6., ja selbst noch
im \7. Jahrhundert entstehen
zwar auch in Rom noch eine
Reihe von Fontainen, die sich
durch edle Einfachheit und
strenge Rlarheit inr Formen-
ausdruck ihrer Bestinrmung
und Grundidee auszeichnen.
2ie zeigen vorwiegend den
Relchtypus, oft in strengster
Reinheit ausgeprägt. Dahin
gehört vor Allem die hoch-
elegante, wiewohl jeder auf-
fallenden Wirkung entbehren-
Fontaine im fjofe des
Hospitals S. Spirito, die
tC'r ^lerneben in Abbildung geben,
we, besonderer Reinheit und Eleganz der prosilirung,
wcrk^ h Ud? mit äußerster Sparsamkeit an figuralem Bei-
tharuss "ämlichen Typus der Reich- oder Cau-
^'chitekt ui einer Reihe von Beispielen der geniale
behandelt, j*!*5' ((585—90), Domenico Fontana
schaft untere ^ ^^en sämmtlich große Formverwandt-
achteckig, oder""^^' ^ Bassins sind im Grundriß meist
gcstellteni Viereck" y ^°Mn eincs Bierpasses mit übereck-
mit Löwenköpfen' ob* tUni>en oder ovalen, fein profilirten,
zweien oder dreien ilTasfen verzierten Schalen sind zu
ereniander, an Größe stets abnehmend,
auf schlanke candelaber- oder ballustrenförntige Füße gestellt
und tragen zu oberst gewöhnlich noch einen Aufsatz in der
Form von drei Bergen übereinander (dein Entblem des
Papstes Sixtus' V., aus der Familie Montalto), aus denen
ein senkrechter Strahl emporspringt. Solche dem Domenico
Fontana urkundlich oder aus stilistischen Gründen zuzu-
weisende Fontaincn sind die im Monte di Pieta, auf Monte
Cavallo, in der Panettaria di S. Pietro, im Rlosterhof der
Madonna ai Monti, auf der Piazza della Madonna de’ Monti,
auf der Piazza Montanara, int Hof des Richters 3. Apostoli,*)
am Aufgang zum Lapitol und im Hof des Lapitols.
Einen verwandten Aufbau weisen noch zahlreiche andere
Fontainen bis in's {7. Jahr-
hundert hinein in Ront auf
und bewahren selbst in diesem
fast durchwegs noch ziemlich
edle und reine Formen. Dem
(6. Jahrhundert gehören noch
die zwei stattlichen Fontainen
an, welche unter Paul III.
(Farnese) wahrscheinlich von
Vignola auf der Piazza Far-
nese vor dem majestätischen
Palast dieser Familie errichtet
wurden.**) Auch die Fon-
tainen auf dem Platz des
Pantlieon, auf Piazza Giu-
dea, bei S. Giacomo in Borgo
zeigen den Typus der über-
einandergestellten Reiche in
noch edler Ausbildung. Von
Giacomo della Porta (Ende
(6. Jahrhundert) rühren eini-
ge schöne Beispiele solcher Fon-
tainen auf Piazza Araceli,
Piazza Colonna u. s. w. her.
Eine majestätische Aus-
bildung dieses Typus zeigen
die beiden, unter Paul V.
und Innozenz XI. im \7.
Jahrhundert durch Carlo Ma-
derna und Loreitzo Bernini
ausgeführten Fontainen auf
dem großartigen Petersplatz,
wo über den uitteren Bassins
auf kräftigen, fockelartigen,
schön gegliederten Füßeit mäch-
tige Rundschalen ruhen, über
denen mit Voluten verzierte Füße pilzartige, geschuppte Be-
krönungen tragen, aus deren Mitte das Wasser emporsteigt
und in breitem Fall ringförmig über das Pilzdach in die
Schale und von da in's Bassin herabrauscht. Ebenfalls von
Carlo Maderna sind die noch schön und einfach behandelten
Relchsontainen auf Piazza Scossacavalli und int Hof des
gleichnantigen Palastes. ***)
*) Abbildung Letarouilly II. ;s8.
**) lieber den unteren Bassins zeigen dieselben mächtige antike
Wannen und aus diesen erheben sich auf schlanken Füßen Schalen,
welche aus vier Ausbuchtungen zusammengesetzt sind, und über welchen
zu oberst eine wasserspeiende Lilie emporragt.
***) Abbildung bei jdarasacchi 58.
Fontaine im Hofe des Ospeäale 8. Spirito zu Rom.
Nach Photographie gezeichnet von Ld. Sack.