der Grund mit dem punjen bearbeitet, sodaß der Flächen-
character des Grundes von dem des Ornamentes verschieden
ist. Das Ornament überzieht dann gleichmäßig eine be-
grenzte Fläche; in der Anordnung dieses werden dann
Variationen in der Weise hervorgerusen, daß eine reich
decorirte, mit Begleitlinien umfaßte Fläche neben eine völlig
blanke in wirksamen! Gegensätze angewendet wird.
Bisweilen ist auch das Mrnament der Fläche ver-
silbert, der Grund im Urton gelassen. Der am
meisten gebräuchliche Gegensatz zwischen Grund
und Mrnament wird aber dadurch hervorgerusen,
daß der Grund entweder durchbrochen wird, das
Mrnament sich also frei a sour repräsentirt, oder
daß man in einer Nachahmung der Wirkung der
durchbrochenen Arbeit den Grund niellirt oder
auch nur mit einem schwarzen Tack ausfüllt. In
allen Fällen ist die Dccoration eine reizvolle. Nach
der 4;00 Jahre vor unserer Zeitrechnung von einem
Hindukönige Bidar gegründeten Stadt gleichen
Namens nordwestlich von Hyderabad hat die
„Bidri"-Arbeit ihren Namen. Hookah’s, Surahis
(Wasserflaschen), ?auäans(Betel-Büchsen),^bkboras
(Trinkschalen), Blumenvasen, Becher, Schüsseln ic.
werden hauptsächlich in den Bidrimanufacturen
von Bidar, Lucknow in Mudh, purniah und
Nlurshidabad in Bengalen gefertigt. In eine
Lehmform wird eine flüssige Legirung von Rupfer
und Zink gegossen, der rohe Guß durch Rupfer-
schmiede auf einer Drehbank zu einer glatten
Oberfläche abgedreht und hierauf diese Oberfläche
mit Rupfersulphat geschwärzt. In die schwarze
Oberfläche ritzt der Zeichner mit
einem Stahlstift die Zeichnung, welche
mit Stahlwerkzeugen aus dem Grunde
herausgehoben wird. Gold oder Silber
werden dann in die Höhlungen ein-
getrieben, das Ganze wieder geglättet
und der Oberfläche, soweit sie Rupfer
ist, eine dauernd schwarze Farbe ver-
liehen, von welcher sich die Gold-
und Silbereinlagen hell abheben. Die
Zeichnungen bestehen meistens in
Blumen, deren Stylisirung immer eine
gewisse locale Färbung hat, aber von
den benachbarten Ländern stark be-
einflußt wird. Sie wird in leichten
Vertiefungen in die eingelegten Nle-
talltheile eingravirt. *)
Tanjore und Madura im süd-
lichen Indien verfertigen Rupfergefäße
mit mythologischen Darstellungen.
Tine hervorragende Mcssingkunst-
industrie besitzt das heilige Benares
(vanaras, d. i. im Besitze des besten
Wassers); hier ist überhaupt für in-
dische Artikel einer der größten
Märkte des Ostens.
Eine besonders lebhaft entwickelte
Industrie hat derSchmuck„DieSchmuck-
industrie bereichert vornehmlich die
Händler in den kleinen Städten und Dörfern. Unscheinbar,
aber lohnend ist der Handel mit dem Zierrath, welchen
eine Braut bei der Hochzeit anlegen muß; dazu gehören
*) vergl. die Abbildungen in Heft 9 & ;o, auf S. 6 t u. 62,
in Beiblatt Nr. S. 67, sowie auf S. 7{, 76 u. 77 dieses Heftes.
character des Grundes von dem des Ornamentes verschieden
ist. Das Ornament überzieht dann gleichmäßig eine be-
grenzte Fläche; in der Anordnung dieses werden dann
Variationen in der Weise hervorgerusen, daß eine reich
decorirte, mit Begleitlinien umfaßte Fläche neben eine völlig
blanke in wirksamen! Gegensätze angewendet wird.
Bisweilen ist auch das Mrnament der Fläche ver-
silbert, der Grund im Urton gelassen. Der am
meisten gebräuchliche Gegensatz zwischen Grund
und Mrnament wird aber dadurch hervorgerusen,
daß der Grund entweder durchbrochen wird, das
Mrnament sich also frei a sour repräsentirt, oder
daß man in einer Nachahmung der Wirkung der
durchbrochenen Arbeit den Grund niellirt oder
auch nur mit einem schwarzen Tack ausfüllt. In
allen Fällen ist die Dccoration eine reizvolle. Nach
der 4;00 Jahre vor unserer Zeitrechnung von einem
Hindukönige Bidar gegründeten Stadt gleichen
Namens nordwestlich von Hyderabad hat die
„Bidri"-Arbeit ihren Namen. Hookah’s, Surahis
(Wasserflaschen), ?auäans(Betel-Büchsen),^bkboras
(Trinkschalen), Blumenvasen, Becher, Schüsseln ic.
werden hauptsächlich in den Bidrimanufacturen
von Bidar, Lucknow in Mudh, purniah und
Nlurshidabad in Bengalen gefertigt. In eine
Lehmform wird eine flüssige Legirung von Rupfer
und Zink gegossen, der rohe Guß durch Rupfer-
schmiede auf einer Drehbank zu einer glatten
Oberfläche abgedreht und hierauf diese Oberfläche
mit Rupfersulphat geschwärzt. In die schwarze
Oberfläche ritzt der Zeichner mit
einem Stahlstift die Zeichnung, welche
mit Stahlwerkzeugen aus dem Grunde
herausgehoben wird. Gold oder Silber
werden dann in die Höhlungen ein-
getrieben, das Ganze wieder geglättet
und der Oberfläche, soweit sie Rupfer
ist, eine dauernd schwarze Farbe ver-
liehen, von welcher sich die Gold-
und Silbereinlagen hell abheben. Die
Zeichnungen bestehen meistens in
Blumen, deren Stylisirung immer eine
gewisse locale Färbung hat, aber von
den benachbarten Ländern stark be-
einflußt wird. Sie wird in leichten
Vertiefungen in die eingelegten Nle-
talltheile eingravirt. *)
Tanjore und Madura im süd-
lichen Indien verfertigen Rupfergefäße
mit mythologischen Darstellungen.
Tine hervorragende Mcssingkunst-
industrie besitzt das heilige Benares
(vanaras, d. i. im Besitze des besten
Wassers); hier ist überhaupt für in-
dische Artikel einer der größten
Märkte des Ostens.
Eine besonders lebhaft entwickelte
Industrie hat derSchmuck„DieSchmuck-
industrie bereichert vornehmlich die
Händler in den kleinen Städten und Dörfern. Unscheinbar,
aber lohnend ist der Handel mit dem Zierrath, welchen
eine Braut bei der Hochzeit anlegen muß; dazu gehören
*) vergl. die Abbildungen in Heft 9 & ;o, auf S. 6 t u. 62,
in Beiblatt Nr. S. 67, sowie auf S. 7{, 76 u. 77 dieses Heftes.