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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 12.1911

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Nr. 2
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Löwis of Menar, Karl von: Marienburg in Livland: eine Komturei des Deutschen Ordens 1342-1560
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Peters, Otto: Mittelalterlicher Stadtplan u. Mauerumfriedigung in Magdeburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.31849#0035

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29

roninKrüdener. Sein Sohn und Erbe Burchard Christoph legte einen großartigen
Park am Süduser des Sees an, geschmückt mit vielen Tempeln, Denkmälern usw.
Gegenwärtig bewohnt das 1861 im Stile englischer Gotik vollendete schöne Herrenhaus
als Besitzer von Marienburg der Baron Arnold von Vietinghoff, der denselben Vor- und
Zunamen trägt, wie der erste Ordenskomtur von Marienburg.


Mittelalterlicher Stadtplan u. Mauerumfrtedigung
in Magdeburg.
Von Geheimen Baurat und Stadtbaurat Peters.
ie Stadt Magdeburg gehört zu den ältesten Städten des deutschen Vaterlandes.
Sie macht zwar gegenwärtig den Eindruck einer modernen Anlage, ist aber nichts-
destoweniger auf historischem Grundplan von mehr als tausendjähriger Ver-
gangenheit erwachsen, der sich noch jetzt in Straßen und Plätzen, abgesehen
von den ehrwürdigen kirchlichen Monumentalbauten deutlich erkennen läßt.
Ähre Gründung greift bis in die Zeit Kaiser Karls des Großen zurück, der die
Wichtigkeit des Elbübergangs an dieser Stelle bereits erkannte, und aus der Notwendigkeit
des Schuhes des Grenzverkehrs mit den unruhigen Wenden heraus, einem Burggrafen
hier Sitz und Burg bestimmte und damit zur Ansiedelung in der Nähe des Burgbezirks
Veranlassung gab. Zwar wird Kaiser Otto der Große als „Gründer" von
Magdeburg bezeichnet; seine Gemahlin Edith von England soll die Ähnlichkeit der Elb-
landschaft mit der grünen Themse-Niederung von London und die Erinnerung an ihre ferne
Heimat mit besonderer Vorliebe für diese junge Stadt erfüllt haben, die ihr Aufblühen jeden-
falls dem Herrscherpaare zu verdanken hatte. Karl der Große umgab Burg und erste Ansied-
lung mit einer festen Mauer, welche unter Otto I. eine wesentliche Erweiterung erfuhr und
deren Spuren gelegentlich des Neubaus eines städtischen Verwaltungsgebäudes aufgefunden
und als Überreste der ältesten Stadtmauer von Magdeburg nachgewiesen werden konnten.
Otto der Große, der „Städteerbauer", war also der „E r w e i t e r e r" der Elbfeste, und als
solcher wurde er in einem Freskogemülde im Saale der Magdeburger Altertümer des Magde-
burger Kaiser Friedrich-Museums in Erfüllung seiner weltgeschichtlichen Kulturaufgabe vom
Künstler (Arthur Kampf) aufgefaßt, wie er die Arbeit der Werkleute beim Bau der festen
Wehrmauern und Türme besichtigt. Die unter Kaiser Otto begonnene Stadtmauer wurde
unter Erzbischof Gero 1022 vollendet. Eine dritte Mauerbefestigung, welche die Stadt im
 
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