DOI Heft:
Nr. 5
DOI Artikel:Bücherschau
DOI Artikel:Mitteilungen des Hohkönigsburg-Vereins
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.31849#0118
112
Semerau, Alfred, Die Condottieri.
409 Seiten. 8°. Jena, 1S0S. Verlag von Eugen
Diederichs. Preis 8 Mk., geb. in Haldpcrgament
10 Mk.
Die Kriegsstürme des italienischen Mittelalters
haben eine Reihe von feurigen Gestalten als haupt-
handelnde Personen aus dem ungeheuren Wirrwarr der
damaligen Verhältnisse emporsteigen lassen, die durch
den oft meteorartig aufsteigenden und oft auch ebenso
schnell wieder verschwindenden Glanz ihrer Erscheinung
die Phantasie beschäftigt haben. Die italienischen Con-
dottieri, denen Alfred Semerau ein hochinteressantes
Buch gewidmet hat.
Die Feit des Burgenbaues schließt ungefähr mit
der Tätigkeitsperiode dieser blutigen Helden ab, so baß
der Freund des Wehrbaus in den Blättern ihrer Ge-
schichte viele Beziehungen zu seinem Studiengebiete
finden wird.
Im Inhaltsverzeichnis nennt der Verfasser IS be-
rühmte Condottieri, bzw. Condottierifamilien, deren
wechselvolle Schicksale er auf den 409 Seiten des schön
gedruckten Buches schildert. Es berührt angenehm, aus
der zum Teil glänzenden Schilderung zu entnehmen,
daß der Verfasser seine Studien nicht nur in den Archiven
und in der Literatur, sondern auch auf dem Schauplatz
der von ihm geschilderten Handlung gemacht hat und
daß er an Stelle trockener Daten ein abgerundetes, flott
hingesehtes Gesamtbild zu geben sich bemüht.
Vieles aus seinen, Buche wird den weitaus meisten
der Leser neu sein. Die unerschöpfliche Gewalt der
Person eines Cesare Borgia hat den Verfasser am
Schlüsse seines Buches zu einer besonders packenden
Darstellung dieses viel beschriebenen und doch so selten
zusammensassend geschilderten Gewaltmenschen, dieses
Extraktes einer blutigen Zeit, begeistert. Die schrecklichen
und wüsten Szenen, die bei einer Schilderung der Kriegs-
führung der Condottieri unvermeidlich sind, wurden un-
parteiisch dargestellt; die Grausamkeit eines Piccinino,
die Verräterei der Malatesta, die in jener Zeit so häufig
erscheinende Vereinigung von Zerstörungswut und
Kunstfreude, die unendlich verworrenen politischen Zu-
stände, die Entwicklung der Fürstenmacht aus der
Macht der Kriegsführer, die sich oft genug zu Herren
ihrer einstigen Soldgeber, der italienischen Republiken,
Städte und Fürstentümer, ja zu wirklicher Herrscher-
größe aufschwangen, sind klar und in schöner Sprache
geschildert. Manche Stellen des Buches wird keiner
ohne Erschütterung lesen. Welche Männer der Tat
damals, welche Worthelden heute!
Der Verfasser charakterisiert die Condottiere am
Ende seiner Einleitung mit den treffenden Worten:
„Sie reiten ein in das Rund und stehen wider-
einander, befehden und bekämpfen sich bis in den
Tod. Im Krieg ist alles erlaubt, so denken sie, und
danach handeln sie. Wenn die Hand nach dem Schwert
greift oder die Lanze faßt, denkt das Herz an die Sieges-
krone. Es winkt der Lorbeer der Zeitgenossen, es
lockt und leuchtet der Nachruhm!"
Diesen Nachruhm zu mehren, wird nicht zum wenigsten
Semeraus Arbeit beitragen.
Mitteilungen des Hohkönigsburg-Vereins.
Am Donnerstag, den 28. September d. I. findet auf der H o h k ö n i g s b u r g die diesjährige
Hauptversammlung unseres Vereins statt, wozu wir die Mitglieder ergebenst einladen. Auch Damen ist die
Teilnahme gestattet.
^ ' Programm:
lLb/i Uhr: Gemeinschaftliches Mittagessen in, Gasthaus zum Schänzel, unterhalb der Hohkönigsburg. Preis
des Gedeckes: Mk. 2.S0.
Zum Hinauffahren werden um 11^/, Uhr am Bahnhofe Schlettstadt Automobile bereit stehen. Preis der
Bergfahrt: Mk. 2.SO, der Talfahrt: Mk. I.Sd. Für die von Straßburg kommenden Teilnehmer empfiehlt
es sich, den Zug ab Straßburg 11" Uhr, an Schlettstadt 11" Uhr zu benutzen.
B/2 Ahr: Aufstieg zur Burg.
3 Uhr: Beginn der Hauptversammlung.
, ^ , Tagesordnung:
1. Jahresbericht. ^ ^
2. Rechnungsablage.
3. Geschäftliche Mitteilungen.
4. Besichtigung der auf Kosten des Vereins erfolgten Ausschmückung des „Großen Saales" und der
vom Vereine neu erworbenen Gegenstände unter Führung des Herrn Professor Ebhardt.
Ai/z Uhr: Abfahrt der Automobile nach Schlettstadt.
Der Vor st and.
Das nächste Heft des Burgwart, welches im November erscheint, bringt den Bericht über die
württcmbcrgischc Burgcnfahrt. Da das Heft in großer Anzahl in Württemberg gelesen und speziell diese
Nummer großes Interesse erregen wird, ist allen württembeegischen Inserenten anzuraten, ihre Anzeigen
bis zum 25. Oktober bei der Unterzeichneten Firma cinzuscndcn, welche auch alle Anfragen beantworten wird.
Win. Baron, Berlin, Potsdamer Straße Z2, Amt Via 12412.
Verantwortlicher Schriftleiter: Prof. Bodo Ebhardt, Grunewald-Berlin. — Für den Inseratenteil verantwortlich: Wm. Baron, Berlin.
Verlag: Burgverlag, G. in. b. H., Grunewald-B erlin. — Druck: Jmberg L Lefson, G. m. b. H., B erlin.
Semerau, Alfred, Die Condottieri.
409 Seiten. 8°. Jena, 1S0S. Verlag von Eugen
Diederichs. Preis 8 Mk., geb. in Haldpcrgament
10 Mk.
Die Kriegsstürme des italienischen Mittelalters
haben eine Reihe von feurigen Gestalten als haupt-
handelnde Personen aus dem ungeheuren Wirrwarr der
damaligen Verhältnisse emporsteigen lassen, die durch
den oft meteorartig aufsteigenden und oft auch ebenso
schnell wieder verschwindenden Glanz ihrer Erscheinung
die Phantasie beschäftigt haben. Die italienischen Con-
dottieri, denen Alfred Semerau ein hochinteressantes
Buch gewidmet hat.
Die Feit des Burgenbaues schließt ungefähr mit
der Tätigkeitsperiode dieser blutigen Helden ab, so baß
der Freund des Wehrbaus in den Blättern ihrer Ge-
schichte viele Beziehungen zu seinem Studiengebiete
finden wird.
Im Inhaltsverzeichnis nennt der Verfasser IS be-
rühmte Condottieri, bzw. Condottierifamilien, deren
wechselvolle Schicksale er auf den 409 Seiten des schön
gedruckten Buches schildert. Es berührt angenehm, aus
der zum Teil glänzenden Schilderung zu entnehmen,
daß der Verfasser seine Studien nicht nur in den Archiven
und in der Literatur, sondern auch auf dem Schauplatz
der von ihm geschilderten Handlung gemacht hat und
daß er an Stelle trockener Daten ein abgerundetes, flott
hingesehtes Gesamtbild zu geben sich bemüht.
Vieles aus seinen, Buche wird den weitaus meisten
der Leser neu sein. Die unerschöpfliche Gewalt der
Person eines Cesare Borgia hat den Verfasser am
Schlüsse seines Buches zu einer besonders packenden
Darstellung dieses viel beschriebenen und doch so selten
zusammensassend geschilderten Gewaltmenschen, dieses
Extraktes einer blutigen Zeit, begeistert. Die schrecklichen
und wüsten Szenen, die bei einer Schilderung der Kriegs-
führung der Condottieri unvermeidlich sind, wurden un-
parteiisch dargestellt; die Grausamkeit eines Piccinino,
die Verräterei der Malatesta, die in jener Zeit so häufig
erscheinende Vereinigung von Zerstörungswut und
Kunstfreude, die unendlich verworrenen politischen Zu-
stände, die Entwicklung der Fürstenmacht aus der
Macht der Kriegsführer, die sich oft genug zu Herren
ihrer einstigen Soldgeber, der italienischen Republiken,
Städte und Fürstentümer, ja zu wirklicher Herrscher-
größe aufschwangen, sind klar und in schöner Sprache
geschildert. Manche Stellen des Buches wird keiner
ohne Erschütterung lesen. Welche Männer der Tat
damals, welche Worthelden heute!
Der Verfasser charakterisiert die Condottiere am
Ende seiner Einleitung mit den treffenden Worten:
„Sie reiten ein in das Rund und stehen wider-
einander, befehden und bekämpfen sich bis in den
Tod. Im Krieg ist alles erlaubt, so denken sie, und
danach handeln sie. Wenn die Hand nach dem Schwert
greift oder die Lanze faßt, denkt das Herz an die Sieges-
krone. Es winkt der Lorbeer der Zeitgenossen, es
lockt und leuchtet der Nachruhm!"
Diesen Nachruhm zu mehren, wird nicht zum wenigsten
Semeraus Arbeit beitragen.
Mitteilungen des Hohkönigsburg-Vereins.
Am Donnerstag, den 28. September d. I. findet auf der H o h k ö n i g s b u r g die diesjährige
Hauptversammlung unseres Vereins statt, wozu wir die Mitglieder ergebenst einladen. Auch Damen ist die
Teilnahme gestattet.
^ ' Programm:
lLb/i Uhr: Gemeinschaftliches Mittagessen in, Gasthaus zum Schänzel, unterhalb der Hohkönigsburg. Preis
des Gedeckes: Mk. 2.S0.
Zum Hinauffahren werden um 11^/, Uhr am Bahnhofe Schlettstadt Automobile bereit stehen. Preis der
Bergfahrt: Mk. 2.SO, der Talfahrt: Mk. I.Sd. Für die von Straßburg kommenden Teilnehmer empfiehlt
es sich, den Zug ab Straßburg 11" Uhr, an Schlettstadt 11" Uhr zu benutzen.
B/2 Ahr: Aufstieg zur Burg.
3 Uhr: Beginn der Hauptversammlung.
, ^ , Tagesordnung:
1. Jahresbericht. ^ ^
2. Rechnungsablage.
3. Geschäftliche Mitteilungen.
4. Besichtigung der auf Kosten des Vereins erfolgten Ausschmückung des „Großen Saales" und der
vom Vereine neu erworbenen Gegenstände unter Führung des Herrn Professor Ebhardt.
Ai/z Uhr: Abfahrt der Automobile nach Schlettstadt.
Der Vor st and.
Das nächste Heft des Burgwart, welches im November erscheint, bringt den Bericht über die
württcmbcrgischc Burgcnfahrt. Da das Heft in großer Anzahl in Württemberg gelesen und speziell diese
Nummer großes Interesse erregen wird, ist allen württembeegischen Inserenten anzuraten, ihre Anzeigen
bis zum 25. Oktober bei der Unterzeichneten Firma cinzuscndcn, welche auch alle Anfragen beantworten wird.
Win. Baron, Berlin, Potsdamer Straße Z2, Amt Via 12412.
Verantwortlicher Schriftleiter: Prof. Bodo Ebhardt, Grunewald-Berlin. — Für den Inseratenteil verantwortlich: Wm. Baron, Berlin.
Verlag: Burgverlag, G. in. b. H., Grunewald-B erlin. — Druck: Jmberg L Lefson, G. m. b. H., B erlin.