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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 12.1911

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Nr. 5
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Berbig, Georg: Besoldungsanschlag des kursächsischen Pflegers auf Veste Coburg und das Inventarium daselbst vom Jahre 1515
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https://doi.org/10.11588/diglit.31849#0099

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XII. Iahrg. Nr. 3
Zeitung für Wehrbau,
Wohnbau u Städtebau
er Burgwart


Organ der Vereinigung zur Erhaltung deutscher Burgen
Herausgeber: Professor Bodo Ebhardt, Architekt, Grunewald-Berlin

Der Burgwart erscheint sechsmal jährlich — Bezugspreis: 12,50 Mk. jährlich — Mitglieder der Vereinigung zur
Erhaltung deutscher Burgen (Mindestbeitrag 10 Mk. jährlich) erhalten den Burgwart unentgeltlich frei ins Haus.

BesoldungsanschLag
des kursächsischen Pflegers
auf Veste Coburg und das
Inventarium daselbst vom
Jahre 1313.
Von Pfarrer Dr. Berdig — Neustadt bei Coburg.
/seitdem die Coburger Lande als „eine Pflege" durch
Heirat des Landgrafen Friedrich des Strengen mit
Catharina, Gräfin von Hennberg (1348) an das Haus
Wettin angesallen waren, wurde das Amt der bisherigen
Schirmvögte, die auf Schloß Coburg neben der jeweiligen
Herrschaft ihre ständige Residenz hatten, in das der sog.
„Pfleger" umgewandelt. Um so notwendiger war diese
Maßnahme, als ja das Coburger Gebiet, welches neben dem umfangreichen Stadt- und Land-
bezirk Coburg auch noch aus den Ämtern Neuhaus, Sonneberg, Heldburg, mit Einschluß
des Eisfelder und Hildburghausener Bezirks, sodann aber aus der Enklave Königsberg i. Pr.
seit langer Zeit ein abgeschlossenes Ganze bildete, von dem eigentlichen Stammland der sächsi-
schen Fürsten und dem kursächsischen Machtgebiet zu weit entfernt lag. Seitdem besonders
das Land Coburg durch den Erbvertrag vom 10. November 1486 bei Scheidung der beiden
Linien, der ernestinischen und der albertinischen, definitiv der ersteren zugesallen, war eine
eigene, dem Charakter des Landes und der Bevölkerung entsprechende Verwaltung zu einer Art
Notwendigkeit geworden. Seitdem läßt sich im eigentlichen Sinne des Wortes von „Pflegern"
auf Schloß Coburg reden, und als ein deutlicher Beweis mag gelten, daß man unmittelbar nach
diesem wichtigen Geschehnis auf der Veste selbst zum Bau eines ungemein stark befestigten
Hauses geschritten ist, dessen unverwüstliche Mauern heute noch sprechende Zeugen sind —
zum Bau der sog. „Pflege" im zweiten Festungshos.
 
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