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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 12.1911

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Nr. 3
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Fehleisen, Georg: Schwäbisch Hall
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https://doi.org/10.11588/diglit.31849#0060

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verkaufen. Anfangs suchten es die
Haller zu erhalten, aber es war zu
baufällig, 1573 wurde es niedergerisscn
und lag im Schutt begraben. Erst in
neuester Zeit hat man wieder mit
Erfolg nach den Überresten gesucht und
in ihren Hauptteilen die Burg wieder
in Stand gesetzt, die eine herrliche Aus-
sicht aus die Stadt Hall und vor allem
aus das Auwel der Gegend, die Comburg,
bietet. Bis ins zehnte Jahrhundert
reicht diese, ursprünglich als Herrensitz
gebaut, zurück. 1079 wurde sie in ein
Kloster verwandelt, das sich anfangs
großer Wohlhabenheit erfreute; aus
seiner Glanzzeit stammen der wunder-
bare Kronleuchter und das Antepen-
dium in der Kirche. Ende des fünf-
zehnten Jahrhunderts erfolgte die
Umwandlung in ein weltliches Chor-
herrenstist, das mit der Säkularisation
an Württemberg kam; bis vor kurzem
war das Schloß Sitz des württem-
bergischen Ehreninvalidenkorps. An der
Schenkenkapelle haben die Limpurger
Schenken, eine Zeit lang die Schutz-
vögte des Klosters, ihre Ruhestätte
gesunden, sie ist bezeichnet durch
monumentale Denkmäler. Die Bauwerke aus acht Jahrhunderten, die alten Türme der
Kirche, der romanische Toreingang, die alte Probstei, die alte und neue Dekanei, das
romanische Archiv, die jetzige Hallenkirche und der Wehrgang, der die alte Burg umschließt,
schassen zusammen ein Bild, dessen Eindruck unauslöschlich ist.
Möge diese anspruchslose Schilderung recht viele Mitglieder des Burgenvereins zu dem
Entschluß veranlassen. Aus j^s Frankenland!


Abb. 37. Schwäbisch Hall, Weilertor.
 
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