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dunkles Loch von quadratischem Horizontalabschnitt darunter. Der Schacht soll bis in den
Graben hinabführen, wohl sicher reicht er bis zum Grund des Baus.*)
Das eigentliche Verließ scheint vielmehr der sogenannte Iudenkeller gewesen zu sein,
ein Raum des untersten Geschosses, wo an der das Innere querenden Wand zwei eingetieste
Sihnischen mit
vorspringenden
Sihsteinen am
gebracht sind.
Eine Sage er-
zählt, daß sich
einst Juden in
der Burg fest-
setzten,die einem
kreuzfahrenden
Burgherrn Geld
vorgeschossen
hatten. Sie
rissen alle Ein-
künfte an sich
und bedrückten
die Angehörigen
des Ritters. Bei
saal.Dortlagein
starker hölzerner
Block**) mit
achtEinschnitten
zum Schließen
von vier Ge-
seiner Heimkehr
verschanzten sie
sich in diesem
Keller, vergru-
ben das Gold
und suchten
nun Feuer an-
zulegen. Ehe
ihnen dies noch
gelang, ereilte
sie die gerechte
Strafe. Kriegs-
mannen des
Ritters drangen
ein und brachten
die Juden um.
Das Wehrgang-
Geschoß führt
noch heute den
Namen Nicht-
Abb. öd. Der gotische Turm der Schelenburg
sangenen. Die
Burgherrenvon
Sledensen
sollen dereinst
Freigrasen der
Nehme gewesen
sein. Urkunden
hierüber gingen
angeblich bei
dem Burgbrand
1490 verloren.
Außer dem
„Verließ" sind
auch noch zwei
Schächte in den
f Turmwänden
vorhanden, die
aber nur bis
zum ersten Stock
hinunterreichen.
Es mögen Ka-
mine gewesen
sein. Oder soll-
ten sie eine Ver-
bindung der
Stockwerke un-
tereinander dar-
istellen? Denn
dasistdieHaupt-
frage, wie ge-
langte man von
Geschoß zu Ge-
*) Es sind mehrfach Versuche angestellt worden, einen Menschen an einem Seil herunterzulassen. Die Be-
treffenden haben aber stets davon Abstand genommen, bevor sie auf dem Grund anlangten, weil sie in der beengten
Lust nicht atrnen konnten.
**) Er wurde erst 1904 bei Abwesenheit des Besitzers mit altem Holz trotz des Verbotes fortgeschafft.
dunkles Loch von quadratischem Horizontalabschnitt darunter. Der Schacht soll bis in den
Graben hinabführen, wohl sicher reicht er bis zum Grund des Baus.*)
Das eigentliche Verließ scheint vielmehr der sogenannte Iudenkeller gewesen zu sein,
ein Raum des untersten Geschosses, wo an der das Innere querenden Wand zwei eingetieste
Sihnischen mit
vorspringenden
Sihsteinen am
gebracht sind.
Eine Sage er-
zählt, daß sich
einst Juden in
der Burg fest-
setzten,die einem
kreuzfahrenden
Burgherrn Geld
vorgeschossen
hatten. Sie
rissen alle Ein-
künfte an sich
und bedrückten
die Angehörigen
des Ritters. Bei
saal.Dortlagein
starker hölzerner
Block**) mit
achtEinschnitten
zum Schließen
von vier Ge-
seiner Heimkehr
verschanzten sie
sich in diesem
Keller, vergru-
ben das Gold
und suchten
nun Feuer an-
zulegen. Ehe
ihnen dies noch
gelang, ereilte
sie die gerechte
Strafe. Kriegs-
mannen des
Ritters drangen
ein und brachten
die Juden um.
Das Wehrgang-
Geschoß führt
noch heute den
Namen Nicht-
Abb. öd. Der gotische Turm der Schelenburg
sangenen. Die
Burgherrenvon
Sledensen
sollen dereinst
Freigrasen der
Nehme gewesen
sein. Urkunden
hierüber gingen
angeblich bei
dem Burgbrand
1490 verloren.
Außer dem
„Verließ" sind
auch noch zwei
Schächte in den
f Turmwänden
vorhanden, die
aber nur bis
zum ersten Stock
hinunterreichen.
Es mögen Ka-
mine gewesen
sein. Oder soll-
ten sie eine Ver-
bindung der
Stockwerke un-
tereinander dar-
istellen? Denn
dasistdieHaupt-
frage, wie ge-
langte man von
Geschoß zu Ge-
*) Es sind mehrfach Versuche angestellt worden, einen Menschen an einem Seil herunterzulassen. Die Be-
treffenden haben aber stets davon Abstand genommen, bevor sie auf dem Grund anlangten, weil sie in der beengten
Lust nicht atrnen konnten.
**) Er wurde erst 1904 bei Abwesenheit des Besitzers mit altem Holz trotz des Verbotes fortgeschafft.