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reiches Studienmaterial enthalten.*) Ein ältester Typ, der noch die Abhängigkeit von
den normännischen Donjonanlagen deutlich bekundet, wird etwa durch Bautersen**) und
Mierlo ***) (Abb. HZ) vertreten.
Aus quadratischem Grundriß ein hoch ausstrebender Block, an den Ecken oben vier Türm-
chen herausgehängt.
Mit der gleichen Wucht der Erscheinung, aber straffer in der Energie des Formensembles
tritt der Quaderbau von Moriensart(Abb. 64) aus (Le Roy p. 46). Der gotische Bewegungsdrang
beginnt sich durchzuringen. Wie aus der geschlossenen Masse oben an den Ecken die scharf-
kantigen Polygonen Türmchen mit der hohen Spitzhaube Hochstotzen und das Ganze in der
Abb. 63. Burg Mierlo nach Le Roy 1699. Abb. 64. Burg Moriensart nach Le Roy 1699.
Hochsilhouette des Walmdachs gipfelt, ist von überaus kraftvoller Art. Die Gotik aus der
Höhe verlangte aber eine gleichmäßig starke Bewegung von unten bis oben, und der vollendete
gotische Burgtyp dieser Gegend besitzt bei rechteckigem Grundriß die an den Ecken hoch-
schnellenden schlanken Rundtürme, deren das gotische Bewegungsgesühl bedurfte.^) Die prak-
tische Ausnutzung dieser Ecktürme bestand dann darin, eine bessere Bestreichung der Kurtinen
des Kernbaus zu ermöglichen. Als Beispiel seien Steenockerzeel (Abb. 66) (Le Roy p. 68)
und Oüenbrugghe (Le Roy p. 47) namhaft gemacht.
*) Oastsll^ st krastoria nodilium Lradautius sto. sto. ckaoobi Laronis I.s Iwgckuni Latavorniu 1699.
Do 6s.uti1Ion, vslioss cls Lrakant 1757 (wiederholt den Le Royschen Grundstock und fügt Ergänzungen bei.)
Der Text beschränkt sich in den meisten Fällen auf Angabe der Lage der Burg und einige genealogische No-
tizen, die sich auf die damals lebenden Glieder der Familien beziehen.
**) Le Roy a. a. O. p. 2.
***) Le Roy p. 140.
f) Die rechteckige Grundform, das hohe Walmdach mit dem aus der Mitte hervorkommenden Schornstein,
findet sein Analogon am Mittelbau von Laurentsart, Lantillon, a. a. O. I, 173.
reiches Studienmaterial enthalten.*) Ein ältester Typ, der noch die Abhängigkeit von
den normännischen Donjonanlagen deutlich bekundet, wird etwa durch Bautersen**) und
Mierlo ***) (Abb. HZ) vertreten.
Aus quadratischem Grundriß ein hoch ausstrebender Block, an den Ecken oben vier Türm-
chen herausgehängt.
Mit der gleichen Wucht der Erscheinung, aber straffer in der Energie des Formensembles
tritt der Quaderbau von Moriensart(Abb. 64) aus (Le Roy p. 46). Der gotische Bewegungsdrang
beginnt sich durchzuringen. Wie aus der geschlossenen Masse oben an den Ecken die scharf-
kantigen Polygonen Türmchen mit der hohen Spitzhaube Hochstotzen und das Ganze in der
Abb. 63. Burg Mierlo nach Le Roy 1699. Abb. 64. Burg Moriensart nach Le Roy 1699.
Hochsilhouette des Walmdachs gipfelt, ist von überaus kraftvoller Art. Die Gotik aus der
Höhe verlangte aber eine gleichmäßig starke Bewegung von unten bis oben, und der vollendete
gotische Burgtyp dieser Gegend besitzt bei rechteckigem Grundriß die an den Ecken hoch-
schnellenden schlanken Rundtürme, deren das gotische Bewegungsgesühl bedurfte.^) Die prak-
tische Ausnutzung dieser Ecktürme bestand dann darin, eine bessere Bestreichung der Kurtinen
des Kernbaus zu ermöglichen. Als Beispiel seien Steenockerzeel (Abb. 66) (Le Roy p. 68)
und Oüenbrugghe (Le Roy p. 47) namhaft gemacht.
*) Oastsll^ st krastoria nodilium Lradautius sto. sto. ckaoobi Laronis I.s Iwgckuni Latavorniu 1699.
Do 6s.uti1Ion, vslioss cls Lrakant 1757 (wiederholt den Le Royschen Grundstock und fügt Ergänzungen bei.)
Der Text beschränkt sich in den meisten Fällen auf Angabe der Lage der Burg und einige genealogische No-
tizen, die sich auf die damals lebenden Glieder der Familien beziehen.
**) Le Roy a. a. O. p. 2.
***) Le Roy p. 140.
f) Die rechteckige Grundform, das hohe Walmdach mit dem aus der Mitte hervorkommenden Schornstein,
findet sein Analogon am Mittelbau von Laurentsart, Lantillon, a. a. O. I, 173.