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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 12.1911

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Nr. 6
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Die Burgenfahrt der Vereinigung zur Erhaltung deutscher Burgen im Jahre 1911
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https://doi.org/10.11588/diglit.31849#0123

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Der Eindruck des Baues wie er heute erhalten ist, ist ein recht melancholischer. Der Stempel
vergangener Pracht ist ihm überall aufgedrückt, denn fast drei Jahrhunderte lang haben die
Hochmeister von hier aus die Geschicke des Ordens gelenkt. Id Hochmeister haben allein von
1526—1809 hier residiert. Aber mit der Aufhebung der Ordensherrschast vor ISO Jahren
schwand auch der Glanz und die Bedeutung von Mergentheim, und erst der neueren Zeit
war es Vorbehalten, wieder einen Aufschwung der Stadt herbeizusühren.
Seine heilkräftige Quelle, die 1826 entdeckt wurde, lockt alljährlich große Scharen von
Gästen in seine Mauern, besonders seit die im Jahre 1dO5 gegründete Bad Mergentheim
Akt.-Ges. durch steten Ausbau der Kuranlagen dem Bade seinen heutigen ansprechenden
Rahmen gab.
Ein gemeinsames Mahl im Kurhause versammelte gegen Mittag die Teilnehmer noch einmal
zum Abschied von der gastlichen Stadt, wobei der Protektor der V. z. E. d. B. H e r z o g E r n st


Abb. 70. Schloß Weikersheim. Der Saalbau.

G ü n t h e r zu Schleswig-Holstein für den herzlichen Empfang in Mergentheim und in Würt-
temberg dankte und mit einen: Hoch auf den König von Württemberg schloß.
An der Haltestelle Karlsbad stand schon der Sonderzug bereit, der die Burgensahrer
weiter nach Weikersheim und Langenburg bringen sollte, ins eigentliche Hohen-
lohesche.
Die Hohcnloheschen Fürsten gehören zu den wenigen deutschen Geschlechtern, die sich
rühmen können, ihre Stammsitze durch sieben Jahrhunderte behauptet zu haben. Überhaupt
einzigartig ist vielleicht die enge Verknüpfung des Geschlechts mit dem Lande, in dem sich noch
heute eine unabsehbare Reihe seiner Burgen und Schlösser in zum Teil unveränderter
Pracht erheben. Wenngleich die Fürsten Hohenlohe seit Menschenaltern nicht mehr zu den
„regierenden" der deutschen Lande gehören, so ist doch die Liebe und Verehrung, die die
ehemaligen Untertanen den heute lebenden Mitgliedern des Geschlechts entgegenbringen,
noch nicht erloschen.
Die burgliche und künstlerische Bedeutung der Schlösser und die mehr als 12jährige Zu-
gehörigkeit des Seniors des Hauses Hohenlohe, des Fürsten Herrmann zu Hohenlohe-Langenburg
 
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