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Schar mit dem historischen Hahnenpokal von den scheidenden Gästen. Da die Entstehungs-
geschichte dieses Tanzes für unsere Leser sicher von Interesse ist, bringen wir diese am Schluß
dieses Heftes.
Eine kurze Fahrt im Sonderzug bis Neuenstein folgte. Dort sollte die Besichtigung eines
der größten Wiederherstellungsbaues unserer Tage, des Schlosses Neuen st ein statt-
finden. Am Bahnhof begrüßte Stadtschultheiß Scholder die Burgenfahrer, dann begab
sich die Gesellschaft, der sich noch zahlreiche Freunde aus Schwäbisch-Hall angeschlossen hatten,
zum Schloß.
SchloßNeuenstein, der Stammsitz der Neuensteiner Linie der Fürsten Hohen-
lohe und heute dem
Senior dieses Zwei-
ges, dem kunstsinnigen
Fürsten Christian
Kraft zu Hohen-
lohe-Oehringen
gehörig, wird zur-
zeit unter Leitung
des Architekten Prof.
Bodo Ebhardt einer
durchgreifenden Wie-
derherstellung unter-
zogen. Leider war
der fürstliche Bauherr
selbst verhindert, seine
Gäste persönlich zu
begrüßen, doch waren
aus Langenburg der
greise Fürst Her-
mann sowie der
Erbprinz vonH o h en-
lohe- Langen-
burg gekommen, die
Burgensahrer auch zu
diesemHohenloheschen
Sitz zu geleiten. Herr
Domänen - Direktor
Stephan begrüßte
Reichstagsabgeordneter Bassermann.
Fürst Hohenlohe-Langenburg.
Prinz Philipp von Coburg.
Abb. 7Z. Neuenstem. Die Besichtigung der Wieder-
herstellungsarbeiten am Schloß.
in Vertretung des
Besitzers die Gäste.
Die Wiederher-
stellung, für die der
Bauherr großartige
Mittel zur Verfügung
stellt, ist 1906 be-
gonnen und bis zur
Beendigung der Ar-
beiten werden noch
Jahre vergehen. Han-
delt es sich doch da-
rum, hier einen Für-
stensih wieder zu festen
und zu schmücken, der
wie selten einer in
deutschen Landen
würdigwar, demvölli-
gen Verfall endlich
entrissen zu werden.
Schloß Neuenstein,
eine Wasserburg mit-
ten im Tal der Eppach
gelegen, ist noch heute
rings von Sumpf
und See umgeben,
in den unter der Tal-
höhe eine Felsnase
vorspringt, die wohl der alten Burg, aber nicht dem späteren Nenaissanceschloß sicheren Bau-
grund bot. Diese eigenartige Lage in dem reizenden, stundenweiten Tal machte schon den
Bauleutendes 16. Jahrhunderts große Mühen und Sorgen. Der Ambau von 1556, der aus
der alten Burg ein glänzendes Schloß der üppigen Renaissancezeit machte, beanspruchte mehr
Platz, als der zwischen zwei hier zusammenströmenden Bachläufen vorgeschobene Felsen bieten
konnte. Es galt daher für drei Viertel des Schlosses Fundamente im Sumpf zu errichten.
Die altenBauakten melden von ZOO Tagelöhnern,die abwechselnd (gegen sorgfältig gebuchte
Barzahlung!) zum Wasserschöpfen i» der mächtigen Baugrube tätig waren, bis es gelang,
die Z Meter starken Mauern bis auf den festen Grund zu führen. 9, 10, 12 Meter tief! Diese
Schar mit dem historischen Hahnenpokal von den scheidenden Gästen. Da die Entstehungs-
geschichte dieses Tanzes für unsere Leser sicher von Interesse ist, bringen wir diese am Schluß
dieses Heftes.
Eine kurze Fahrt im Sonderzug bis Neuenstein folgte. Dort sollte die Besichtigung eines
der größten Wiederherstellungsbaues unserer Tage, des Schlosses Neuen st ein statt-
finden. Am Bahnhof begrüßte Stadtschultheiß Scholder die Burgenfahrer, dann begab
sich die Gesellschaft, der sich noch zahlreiche Freunde aus Schwäbisch-Hall angeschlossen hatten,
zum Schloß.
SchloßNeuenstein, der Stammsitz der Neuensteiner Linie der Fürsten Hohen-
lohe und heute dem
Senior dieses Zwei-
ges, dem kunstsinnigen
Fürsten Christian
Kraft zu Hohen-
lohe-Oehringen
gehörig, wird zur-
zeit unter Leitung
des Architekten Prof.
Bodo Ebhardt einer
durchgreifenden Wie-
derherstellung unter-
zogen. Leider war
der fürstliche Bauherr
selbst verhindert, seine
Gäste persönlich zu
begrüßen, doch waren
aus Langenburg der
greise Fürst Her-
mann sowie der
Erbprinz vonH o h en-
lohe- Langen-
burg gekommen, die
Burgensahrer auch zu
diesemHohenloheschen
Sitz zu geleiten. Herr
Domänen - Direktor
Stephan begrüßte
Reichstagsabgeordneter Bassermann.
Fürst Hohenlohe-Langenburg.
Prinz Philipp von Coburg.
Abb. 7Z. Neuenstem. Die Besichtigung der Wieder-
herstellungsarbeiten am Schloß.
in Vertretung des
Besitzers die Gäste.
Die Wiederher-
stellung, für die der
Bauherr großartige
Mittel zur Verfügung
stellt, ist 1906 be-
gonnen und bis zur
Beendigung der Ar-
beiten werden noch
Jahre vergehen. Han-
delt es sich doch da-
rum, hier einen Für-
stensih wieder zu festen
und zu schmücken, der
wie selten einer in
deutschen Landen
würdigwar, demvölli-
gen Verfall endlich
entrissen zu werden.
Schloß Neuenstein,
eine Wasserburg mit-
ten im Tal der Eppach
gelegen, ist noch heute
rings von Sumpf
und See umgeben,
in den unter der Tal-
höhe eine Felsnase
vorspringt, die wohl der alten Burg, aber nicht dem späteren Nenaissanceschloß sicheren Bau-
grund bot. Diese eigenartige Lage in dem reizenden, stundenweiten Tal machte schon den
Bauleutendes 16. Jahrhunderts große Mühen und Sorgen. Der Ambau von 1556, der aus
der alten Burg ein glänzendes Schloß der üppigen Renaissancezeit machte, beanspruchte mehr
Platz, als der zwischen zwei hier zusammenströmenden Bachläufen vorgeschobene Felsen bieten
konnte. Es galt daher für drei Viertel des Schlosses Fundamente im Sumpf zu errichten.
Die altenBauakten melden von ZOO Tagelöhnern,die abwechselnd (gegen sorgfältig gebuchte
Barzahlung!) zum Wasserschöpfen i» der mächtigen Baugrube tätig waren, bis es gelang,
die Z Meter starken Mauern bis auf den festen Grund zu führen. 9, 10, 12 Meter tief! Diese