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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 12.1911

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Nr. 6
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Die Burgenfahrt der Vereinigung zur Erhaltung deutscher Burgen im Jahre 1911
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https://doi.org/10.11588/diglit.31849#0133

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der Entwicklung dieses alten Württemberg. Fürstensitzes gab*). Ein Rundgang durch die um-
fangreiche Anlage mit ihren wehrhaften Rundtürmen schloß sich an.
Bei der Rückkehr nach der Stadt schallten den Teilnehmern aus dem Hause der Königs-
gesellschaft freudige Zurufe entgegen, eine herzliche Einladung zur Entgegennahme eines
außerprogrammmäßigen frischen Trunkes. Bald hatte man im Kneip-Saale Platz genommen
und unter Leitung Exzellenz von Dirksens schallte ein donnernder Salamander
durch den Raum.
Die Führung in der herrlichen Stiftskirche übernahm Landeskonservator Prof.Dr. Grad-
m a n n. Der 1470 begonnene Bau in spätgotischen Formen enthält zahlreiche Grabdenkmäler


Phot. Kebr. Metz, Tübingen.
Abb. 77. Blick auf Tübingen. Links Schloß Hohen-Tübingen.

württembergischer Fürsten, die lebhaftes Interesse der Künstler, der Genealogen und der
Heraldiker erregten.
Beim Mittagsmahl in den Räumen der Museumsgesellschaft hieß der Rektor der Univer-
sität Professor Dr. H e ck die Teilnehmer an der Fahrt willkommen. Er wies in feingestimmten
Worten aus die vaterländische Bedeutung dieser Fahrten hin, bei denen Angehörige der ver-
schiedenen deutschen Stämme sich vereinigen, um in den nördlichen und südlichen Gauen
Deutschlands die geschichtlichen Baudenkmale zu studieren und von der Notwendigkeit ihrer
Pflege und Erhaltung weite Kreise zu überzeugen. An einem Hoch auf die deutsche Einigkeit
klang die Rede aus. Pros. Bodo Eb Hardt erwiderte in längerer Ausführung:
Er dankte den Burgenfreunden im Schwabenlande für die erwiesene herzliche und glänzende Gast-
freundschaft, insbesondere all den vielen Mitarbeitern, die zum guten Gelingen der Fahrt beigetragen
haben; leider sei es nicht möglich alle ihre Namen noch einmal zu nennen, doch wolle er nicht verfehlen,
den anwesenden Tübinger Ausschuhmitgliedcrn den aufrichtigsten und herzlichsten Dank der Vereinigung
in: Namen des Vorstandes auszusprechen. Redner wies dann darauf hin, wie die Burgenfahrten berufen
seien, die im deutschen Volke schlummernde Liebe zu seiner Vergangenheit, zu alten Burgen, den Denk-
malen einer stolzen Geschichte zu wecken und immer daran zu erinnern, daß es eine heilige Pflicht
*) siehe Burgwart XII, Nr. 3 mit dem Aufsatz Hohentübingen von Prof. E. Nägele.
 
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