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der Deutschen sei, diese Zeugen des Kunstsinns und der Kraft unserer Väter in dauernde sorgfältige
und sachverständige Pflege zu nehmen. Begrüßt dürfte die Wandlung in den Anschauungen über den
Wert der Burgenreste werden, die in den letzten 10—12 Jahren wohl nicht ganz ohne Zutun der
Vereinigung z. E. d. B. in der Wertschätzung gerade der Wehrbaureste zu erkennen sei.
Den Beschluß der Fahrt bildete ein Besuch bei Ähren Majestäten dem König und der
Königin von Württemberg im Jagdschloß Bebenhausen, wohin ein langer
Zug von Wagen und Automobilen die Teilnehmer durch die prächtigen Wälder des Schönbuchs
von Tübingen aus brachte.
Im alten Klosterhofe der ehemaligen Abtei der Cisterzienser Mönche*), die heute einen
bevorzugten Aufenthalt des Königspaares bildet, harrte KönigWilhelm mit dem Pro-
tektor der Vereinigung
Herzog Ern st Gün-
ther und dem Ka-
binettschef Exzellenz
Freiherr von Soden
bereits seiner Gäste,
um sie ins Schloß zu
führen. Nach Vor-
stellung einer sehr gro-
ßen Anzahl von Teil-
nehmern an der Bur-
genfahrt übernahm der
hohe Herr in seiner
überaus liebenswürdi-
gen und gnädigenWeise
selbst die Führung.
Seine Majestät gelei-
tete die Burgenfahrer
durch alle Räume,
überall erklärend und
aus besondere Sehens-
würdigkeiten aufmerk-
sam machend. Aus allen Worten, aus allen Blicken sprach deutlich die große Liebe,mit der der
hohe Schloßherr an diesem Besitz hängt. Er erzählte auch, wie verwahrlost die Baulichkeiten
noch in seiner Jugendzeit dagestanden hätten; die Bogenhallen als Grasweide für Kühe, und
überall Verfall, ja drohender Einsturz. — Eine durchgreifende Wiederherstellung unter pietät-
voller Schonung alles Erhaltenen, die unter König Karl begonnen wurde, vollendete König
Wilhelm und machte damit Bebenhausen zu einem in allen Teilen bewohnbaren Fürstensitz.
Im prachtvollen Sommerresektorium begrüßte auch Ihre Majestät die Königin
Charlotte mit Ihrer Hoheit der Frau Herzogin Dorothea von Schleswig-
H o l st e i n die Gäste, und auch hier fanden durch Vermittlung des schon um die Stuttgarter
Vorberatungen verdienten Oberhofmarschalls GrafenSchenk von Stauffenberg und
durch Hofjägermeister Freiherr von Gaisberg-Schöckingen und Exzellenz
Gräfin von Uxkull-Gyllenband zahlreiche Vorstellungen statt. Zn diesem, aus
zierlichen Säulen ruhenden, prächtigen Raume bewirtete das Königspaar die Burgenfahrer,
S. M. der König
Herzog Ernst Günther. Exzellenz von Dirksen
Abb. 7S. Bebcnhausen. Seine Majestät der König v. Württemberg im Gespräch mit
Kammerherr Freiherr von Münchhausen. P^. Ew.Steigcr, Cleve.
*) siehe Burgwart XII, Nr. Z, „Nägele, Bebenhausen".
der Deutschen sei, diese Zeugen des Kunstsinns und der Kraft unserer Väter in dauernde sorgfältige
und sachverständige Pflege zu nehmen. Begrüßt dürfte die Wandlung in den Anschauungen über den
Wert der Burgenreste werden, die in den letzten 10—12 Jahren wohl nicht ganz ohne Zutun der
Vereinigung z. E. d. B. in der Wertschätzung gerade der Wehrbaureste zu erkennen sei.
Den Beschluß der Fahrt bildete ein Besuch bei Ähren Majestäten dem König und der
Königin von Württemberg im Jagdschloß Bebenhausen, wohin ein langer
Zug von Wagen und Automobilen die Teilnehmer durch die prächtigen Wälder des Schönbuchs
von Tübingen aus brachte.
Im alten Klosterhofe der ehemaligen Abtei der Cisterzienser Mönche*), die heute einen
bevorzugten Aufenthalt des Königspaares bildet, harrte KönigWilhelm mit dem Pro-
tektor der Vereinigung
Herzog Ern st Gün-
ther und dem Ka-
binettschef Exzellenz
Freiherr von Soden
bereits seiner Gäste,
um sie ins Schloß zu
führen. Nach Vor-
stellung einer sehr gro-
ßen Anzahl von Teil-
nehmern an der Bur-
genfahrt übernahm der
hohe Herr in seiner
überaus liebenswürdi-
gen und gnädigenWeise
selbst die Führung.
Seine Majestät gelei-
tete die Burgenfahrer
durch alle Räume,
überall erklärend und
aus besondere Sehens-
würdigkeiten aufmerk-
sam machend. Aus allen Worten, aus allen Blicken sprach deutlich die große Liebe,mit der der
hohe Schloßherr an diesem Besitz hängt. Er erzählte auch, wie verwahrlost die Baulichkeiten
noch in seiner Jugendzeit dagestanden hätten; die Bogenhallen als Grasweide für Kühe, und
überall Verfall, ja drohender Einsturz. — Eine durchgreifende Wiederherstellung unter pietät-
voller Schonung alles Erhaltenen, die unter König Karl begonnen wurde, vollendete König
Wilhelm und machte damit Bebenhausen zu einem in allen Teilen bewohnbaren Fürstensitz.
Im prachtvollen Sommerresektorium begrüßte auch Ihre Majestät die Königin
Charlotte mit Ihrer Hoheit der Frau Herzogin Dorothea von Schleswig-
H o l st e i n die Gäste, und auch hier fanden durch Vermittlung des schon um die Stuttgarter
Vorberatungen verdienten Oberhofmarschalls GrafenSchenk von Stauffenberg und
durch Hofjägermeister Freiherr von Gaisberg-Schöckingen und Exzellenz
Gräfin von Uxkull-Gyllenband zahlreiche Vorstellungen statt. Zn diesem, aus
zierlichen Säulen ruhenden, prächtigen Raume bewirtete das Königspaar die Burgenfahrer,
S. M. der König
Herzog Ernst Günther. Exzellenz von Dirksen
Abb. 7S. Bebcnhausen. Seine Majestät der König v. Württemberg im Gespräch mit
Kammerherr Freiherr von Münchhausen. P^. Ew.Steigcr, Cleve.
*) siehe Burgwart XII, Nr. Z, „Nägele, Bebenhausen".