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fie zugleich für Erstrllung und Einrichtung einer Schulküche
in diesem Gebäude weitere 6700 Mk. und für Lehr- und Äilfs-
mittel 5300 Mk. dewilligte. Die beiden letztgenannten Betrüge,
sowie auch jenrr der Überschreitung sollen aus Ersparnifsen
beim Schulhaus IV bestritten wrrden.

Am 22. Dezember genehmigte der Bürgerausschufi auch
die Anträge des Äerrn Dr. Äoffmann über die Errichtung eines
Walderholungsheimes für Kinder Minderbemittelter. !

Der Kinderarzt Dr. Walter Loffmann hier, der seit Svmmer >
1909 im Klingenteich ein Walderholungsheim für Kinder de-
treibt, ift, angeregt durch eine überaus häufige Nachfrage nach der
Llnterbringung unbemittelter Kinder in seinem Walderholungs-
heim und ermutigt durch di« günstigen hygienischen Erfolge im
Sommer 1909, mit dem Vorschlage der Anglieberung einer
Station für Kinder Minderbemittelter an den Stadtrat herange-
treten. Der Stadttat stand dem Vorschlage zur Errichtung dieses
gemeinnühigen Werkes, das geeignet ist, die Gesundheit unserer
ärmeren und darum um so brdürftigeren Stadtjugend kräftig
;u fördern, svfort wohlwollend gegenüber und übernahm die
Verpfiichtung, auf dem an das Gelände des Dr. Loffmannschen
Walderholungsheimes angrenzenden Grundstück «inen Bauplatz
abzutteten und darauf eine Wobnbaracke. Spielplah und Wege
anzulegen und zu den Bettiebskoften einen jährlichen Beitrag
von 500 Mk. zu leisten. Äerr Dr. Loffmann dagegen zahlt zu
den Baukosten einen einmaligen Bettag von 1000 Mk., er
richtet den Bau auf eigene Kostrn ein, übernimmt auf eigene
Rechnung die Leitung und den Bettieb des Walderholungs-
heims, wobei die Kinder, die von der städtischen Behörde ein-
gewiesen werden, sowie die Kinder gering bemittelter Selbst-
zahler aus Leidelbrrg zu einem mäßigrn Satze für volle oder
nur Tagesverpflegung aufgenommen werden müffen. Damit ist
die Möglichkeit gegeben, arme schwächliche, genesende oder
erholungsbedürftig« Kinder längere Zeit in der Näh« des Eltern-
hauses in gesundheitlich einwandfreien Verhältniffen bei reich-
licheni Luftgenuß und zweekmäßiger Nahrung unterzubringen.

Aus diesem Grunde ist die AuSführung dieses menschenfreund-
lichen Werkes nur lebhast zu begrüfien.
 
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