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Denkmalpflege: Auszug aus d. stenograph. Berichten d. Tages für Denkmalpflege 1900 - 1912 — 1.1910

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Oechelhaeuser: Trier 1909: Bericht über die Tätigkeit des Tages für Denkmalpflege während des ersten Dezenniums seines Bestehens
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https://doi.org/10.11588/diglit.29654#0017

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Trier 1909

Bericht über die Tätigkeit des Tages
für Denkmalpflege während des ersten
Dezenniums seines Bestehens

erstattet vom derzeitigen Vorsitzenden

Geheimem Hofrai Professor Dr. von Oechelhaeuser-Karlsruhe.

Meine Herren! Der Tag für Denkmalpflege ist hervorgegangen aus
dem Gesamtverein der Deutschen Geschichts- und Altertums-
vereine, der in seiner 5. Abteilung, die die Bezeichnung »Volkskunde“
führt, seit langer Zeit sich auch bereits mit Fragen der Denkmalpflege be-
schäftigt hatte, allmählich aber zu der Überzeugung gelangt war, daß seine
Tätigkeit in dieser Beziehung einer Erweiterung und einer selbständigen
Ergänzung bedürfe. Diese Erwägungen fanden ihren Niederschlag bei der
Straßburger Generalversammlung des Gesamtvereins im Jahre 1899 durch
die Einsetzung einer Eünferkommission, die den Auftrag bekam, die
dort gefaßten Beschlüsse betreffs der staatlichen Regelung der Denkmalpflege
in eine knappe Fassung zu bringen, den deutschen Regierungen zu übersenden
und bei der nächsten Generalversammlung einer besonderen neu zu bilden-
den Vereinigung von Denkmalpflegern vorzulegen. Als Vorsitzender dieser
Kommission waltete Geheimer Justizrat Professor Dr. Lörsch, als Mit-
glieder gehörten ihr an: Professor Dr. Cie men, Direktor Dr. von Bezold,
Archivrat Dr. Bailleu und Professor Walle.

Die erste Versammlung dieser neuen selbständigen Abteilung des
Gesamtvereins, die den Namen »Tag für Denkmalpflege“ erhielt, fand
auf Einladung der Kgl. Sächsischen Regierung am 24. Sep-
tember 1900 in einem Hörsaal der Technischen Hochschule in Dresden
statt und war von 92 Teilnehmern besucht.

Nachdem Geheimrat Dr. Roscher die Erschienenen namens des
Kgl. Sächsischen Ministeriums des Innern begrüßt und den Zweck dieser
neuen Vereinigung dargelegt hatte, gab zunächst Geheimrat Lörsch, der
zum Vorsitzenden gewählt worden war, Kenntnis vom Wortlaut jener von
der Fünferkommission redigierten Grundsätze, die inzwischen von 124
deutschen Geschichts- und Altertumsvereinen unterzeichnet, sämtlichen
deutschen Regierungen zugesandt und von einigen zustimmend, von anderen
wohlwollend beantwortet waren.

Ich kann mir nicht versagen, meine Herren, diese wichtige, den meisten
von Ihnen sicher unbekannte Kundgebung hier zu verlesen, einesteils da sie

Tag für Denkmalpflege. I. Band. 1
 
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