Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Denkmalpflege: Auszug aus d. stenograph. Berichten d. Tages für Denkmalpflege 1900 - 1912 — 1.1910

DOI Heft:
IV. Kommunale Denkmalpflege
DOI Artikel:
Über die Möglichkeit der Erhaltung alter Städtebilder unter Berücksichtigung moderner Verkehrsanforderungen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29654#0463

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Erhaltung- alter Städtebilder.

441

der über den neuen Durchfahrten angeordneten Wohnungen zum Teil wieder
aufgewogen werden. Durch diese Umbauten wurde mehr als die dreifache
Yerkehrsbreite der vorhandenen Toröffnungen gewonnen. Die Durchfahrt
für die Straßenbahn erhielt 6,5 m Breite, der Fußgängerweg 5,0 m, die alte
Turmdurchfahrt mit 4,0 m dient dem Fuhrwerksverkehr in die Stadt,
während die ausfahrenden Fuhrwerke die nördlich an dem Torbau vorbei-
führende Ludwigstraße benutzen müssen. Es ist so eine scharfe Trennung
und Ordnung des Verkehrs erzielt und diesem damit mehr gedient als etwa
durch Schaffung einer einzigen Durchbruchstelle von der Gesamtbreite der
drei Öffnungen. Die örtlichen Verhältnisse bedingten eine Führung der

Abb. 38. Nürnberg, Weißer Turm nach dem Umbau (von innen).

Straßenbahngleise in Kurven, was wiederum zu schrägen Stellungen der
neuen Durchfahrten führte und so reizvolle An- und Einsichten bewirkte.

Unsere Abbildungen 35 bis 38 erläutern das Gesagte, insbesondere
läßt der Vergleich zwischen den Darstellungen des alten und neuen Zu-
standes erkennen, daß der Schönheit des Städtebildes durch diese Verkehrs-
verbesserung kein Eintrag getan ist.

Nach den gleichen Gesichtspunkten befindet sich, wie erwähnt, zur-
zeit die Umgestaltung der Verkehrswege am Lauferschlagturm in Ausführung.
Dort erhält die neue Durchfahrt für die Straßenbahn 6,0 m, diejenige für
Fuhrwerke 7,50 m Breite, dem Fußgängerverkehr wird vollständig die bis-
herige Durchfahrt durch den Turm eingeräumt und außerdem wird für ihn
ein neuer Durchgang von 3,50 m geschaffen.

Es ist im höchsten Grade erfreulich und ein Gewinn für unser ganzes
Vaterland, daß Nürnberg diesen Weg zur Verbesserung der Verkehrsver-
 
Annotationen