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Denkmalpflege: Auszug aus d. stenograph. Berichten d. Tages für Denkmalpflege 1900 - 1912 — 1.1910

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IV. Kommunale Denkmalpflege
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Über die Möglichkeit der Erhaltung alter Städtebilder unter Berücksichtigung moderner Verkehrsanforderungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.29654#0464

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Erhaltung alter Städtebilder.

Mitnisse bei seinen alten Toren eingeschlagen und sein bisheriges Verfahren,
letztere einfach einzureißen, aufgegeben hat. Deutlicher kann der Um-
schwung der Anschauungen, der dort in dieser Hinsicht Platz gegriffen hat,
nicht zum Ausdruck kommen, als durch zwei Bauinschriften, die hier folgen
mögen. An der Stelle, wo einst das Haller Tor stand, grub man voll Stolz
1882 in die Außenwand des an der Durchbruchstelle errichteten Gebäudes:
«Hier, wo sonst Einlaß ward begehrt,

Von Schanz’ und Schranken einst verwehrt,

Fährt jetzt man sonder Müh’ und Plag’

Auf offner Straß’ soviel man mag.“

Abb. 39. Nürnberg, Weißer Turm nach dem Umbau (von außen).

Mit nicht minderem, ja meines Erachtens mit größerem Stolze konnte
man im Jahre 1904 in das Mauerwerk des Weißen Turmes eine Gedenk-
tafel einlassen mit den Worten:

«Den Stadttorturm, den alten,

Der Nachwelt zu erhalten
Und dem-geschäft’gen Leben
Der Neuzeit Raum zu geben,

Ward dieser Bau erdacht
Und glücklich auch vollbracht.

Es trotze Haus und Turm
Der Zeiten Drang und Sturm.“

Diese Nürnberger Beispiele haben bereits Nachfolge gefunden in der
Umgestaltung der Verkehrswege bei dem Schwaben- und dem Martinstore
zu Freiburg i. Br. (Abb. 40), jedoch mit der in architektonischer Beziehung
 
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