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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 7.1890

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Fugger, Raimund Graf: Anmerkungen so bei beliebiger Erneuerung der alten Kirche des hochlöblichen Gotteshauses Wiblingen nach meinem geringen Gutachten zu beobachten
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https://doi.org/10.11588/diglit.20201#0023

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19

^ 'öen über einige Staffeln in der Kirche gehen könnte.
, M bewerkstelligen sind zwei Wege vorhanden. Erstlich,
Hst iuan das Pflaster in der Kirche den: Hof zu gleicher
M)e erhebe, wobei aber zu bemerken, daß alsdann die Pfeiler
n,i^ EE'ckw, die auch jetzt und in allem samt den Kapitelln
in ihrer vollkommenen Höhe nicht mehr als
^ ^chhh ausmachen, um Ills oder gar um 2 Schuh ver-
fielt was folglich als große Disproportion sich dar-
K ^ würde; die Pfeiler hätten nämlich einen überaus großen
^Ech das Kapitell, aber schwache Füße, dies ist das
k'cir hingegen nur den dicken Leib eines Zwerges. Es
der oiu rechtes Monstrum und zugleich eine Mißgeburt
lve,i ^oktur. -3^" andern aber, oder der andere Weg ist,

wan den Hof um soviel abgraben würde, bis er dem

Rrd^ dßaster der Kirche in gleicher Höhe stünde, alsdann
Non ^ ^ Zwei Staffeln bei der Kirchenthüre hingwegge-
und nichts als eine Thürschwelle gelassen. Bei den
bliebe also die jetzige, wiewohl noch immer schlechte
z^K^ion, welche man jedoch noch zu der andern, nämlich
tvs'k ^Zwschen Säulenordnung adaptieren könnte, weil die
ist "Wche als die erste und unterste gar zu grob und plump
orctinnrie nur in Grüfte und unterirdische Gewölbe
^ sei denn, sie habe ihre vollkommene Proportion,
g(>r , nicht der Fall ist, weil der Leib der Pfeiler
!wd und die Kapitelle gar zu groß und unförmlich
' Hekennen aber hiebei, daß der letztere Weg, nämlich
Eir<b ^ abzugraben wegen einer alten und sonst baufälligen
H'ttü, . ^ kostbar wäre, und solche Unkosten sich nicht

wrten.
Könnte

svl^ '.'^u'ue man alsdann, damit das Okkicium uut Nissu
^Ne ^ ubbutialis in: obern Chor cum ckecore et orckine
^a§U8tin, Drang und Konfusion jederzeit könnte verrichtet
^ ^ou alldort genugsam Platz hätte, den oberen Chor
an welchem der Choraltar jetzt sich befindet,
ohnehin schadhaften Rundelle völlig bis an
^w:den^" abgebrochen um 10 Schuh, soviel nämlich die
erst ^ Angenommen, in die Länge eptendieren und alsdann
"s?!bues Rundell in jetziger Weite aber wegen dem Altar
^chüb : - beisetzen. Alsdann würde der Fronaltar um 10
^widss hinter sich gesetzt und alldort, wo jetzt das
Avr ^sswht, zu stehe:: konunen. Alsdann hätte der obere
8ro,^^^6sa:n Platz und man könnte hernach für einen neuen
Zu vbe,-u >^ue schöne Glorie anordnen, besonders wenn man
^ben Rundell ein rundes Fenster von durchsichtigen,
^ Scheiben anordnen würde.
s'Nte^D^w zwei langen Fenster im obern Chor könnten
Ullß u u:n 3 oder 4 Schuh zugemauert werde::, weil sie,
alle andern weiter und breiter werden, schon ge-
geben, damit man hernach aus der andern
Zu gröü? Stephans Chörlein, neben dein obern Chor
der Sakristeisachen, die Sakristei znm
^ Breu > r Schuh in der Länge und 20 oder noch mehr in
3c»:g ^ beisetzen und bauen könnte, deren Aus- und Eiu-
^ der^tt^^o in de:: oberen Chor nächst dem Bogen, wo
Au Unb e ^ ^ht und unterhalb an: Pfeiler, der andere
Haupteingang würde gemacht durch St. Stephans

^aar Fronaltar könnte in die Perspektive von vier
^ in eine halbe Rundung zu größerer Majestät
gemacht werden.
!^we ^ ^ ^ ben Srt, wo jetzt St. Sebastians Altar steht,
^n hl. Kreuzaltar setzen und anstatt St. Mariä
'w U. L. Frauen Altar stellen, weil dieser zweite Ort

dermaßen gelegen, daß man ihn wie eine Kapellen gar wohl
schön und zierlich anszieren kann.
11. Würde der jetzt untenstehende hl. Kreuzaltar totaliter
amoviert uud alldort der Eingang zum Chor mit einem zier-
lichen, elf Schuh breiten Gitter, in allem 15 Schuh hoch
(das ist mit samt dem Aufsatz des Gitters), das Gitter aber
allein ohne den Aufsatz 12 Schuh hoch, zum Eingang aber
9 oder 8 Schuh breit gemacht.
12. Wo man jetzt neben dem hl. Kreuzaltar in den Chor
beiderseits geht, würden zwei Altäre, nämlich St. Sebastians
und St. Mariä Magdaleuä, aufgerichtet, Massen alldort die
Breite des Chores 26 Schuh und 3 Zoll ausmacht, also
würden jedem Altar in allem 8 Schuh, jeden: Altarstein aber
allein 6 gegeben; also hätte der Choreingang noch 9 Schuh
3 Zoll.
13. Könnte man auch außer bei den Pfeilern bei der Kom-^
munikantengalerie zwei bescheidene Altärlein 6 Schuh tief mit
samt dem Altartritt aufrichteu also v. §. rechterseits 3t. Le-
neäicti od Conkrntermtutem und 3t. ^ntonii linkerseits od
speciulem lluctenriZ in ipsum lluditum tääucium; hätte man
darnach außer den Tritten, welche mit einer Galerie müßten
eingefaßt werden, 3 oder 4 Schuh bis an die Manns- oder
Weiberstühl zum Vorbeigehen. Wären also schon sieben offene
Altäre in der Kirchen.
14. Könnte man aus der alten Sakristei eine schöne
St. Annakapelle machen.
15. Desgleichen auch St. Stephanskapelle besser einrichten.
16. Wäre auch ratsam, daß auch zwischen jedem Pfeiler
in die Kirchenmauer ein Beichtstuhl gemacht würde, zu beiden
Seiten, außer zwischen den untersten oder letzten Pfeilern bei
dem Kreuzgang, allwo zur erforderten Notwendigkeit der Pro-
zessionen u. s. w. eine Thür, aber nicht schräg, sondern rectü in
den Krenzgang könnte gemacht werden mit einem besonder:: Schloß
und noch Schloßriegel dazu, deren beider Schlüssel niemand als
der Herr Prälat oder Herr U. Prior hätten, welche man jederzeit
im Fall der Not von ihnen begehren und nach deren Beschluß
wieder restituieren müßte. Gäbe also schon neun, und so man
beiderseits neben den Stühlen an der Mauer auch Beichtstühle
haben wollte, 11 Beichtstühle nur im Laughaus ab.
17. Könnte man außer der Kirchenthüre wegen der zur
Taufe getragenen Kinder, Kindbetterinnen u. s. w. ein schönes
Vorzeichen oder Gewölblein etwa 12 Schuh tief, 12 breit
und 26 hoch machen.
18. Könnte man rings um die Kirche das Erdreich von
der Kirchenmauer um etwas abtragen und abhältig machen,
damit das Regen- :u:d Schneewasser ferner nicht mehr zum,
sondern von: Fundament und der Kirchenmauer abfließeu würde
und also der Kirche keinen Schaden mehr zufügen würde.
19. Um, wie oben gemeldet, die Fenster auch gegen den
Kreuzgang länger zu machen und weiter herunter gegen die
Beichtstühle zu ziehen ist vonnöten, daß man das bretterne
Dächlein über dem Kreuzgang völlig abtrage, hernach den
Boden des Kreuzganggewölbes mit einem guten Estrich ver-
stärke, worüber alsdann eine Altane gelegt, welche an der
Kirchenmauer nur um I lls oder 2 Schuh zum Ablauf des
Regen- und Schneewassers erhöht, außenher aber mit einem
schönen Geländer oder Galerie besetzt werde, bei den runden
Fenstern aber so daran auf das Schlafhaus geht, könnte eine
Thür geinacht werden, daß man zu Zeiten im Sommer ans
der Altane spazieren könnte.
20. So mau sich nun coimiclerntiZ istis omnibus resol-
vierte bei oder zu Erneuerung dieser alten Kirche die erforderten
Unkosten, welche sich gewiß nur die Kirche ohne die Altäre
 
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