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Beck, Paul [Editor]; Hofele, Engelbert [Editor]; Diözese Rottenburg [Editor]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 7.1890

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Holl, Joseph: Der Weißenhorner Kunstmaler Konrad Huber, [1]: von Altdorf-Weingarten, † 1830
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.20201#0089

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^der Schweiz Frcs^


iösesmi-Urchiv

von Schwaben
— zugleich Organ für deutsche Aircheugeschichte —
mit periodischer kirchengeschichtlicher Weltschau.
Regelmäßige Beilage zum Pastoralblatt für die Diözese Nottenburg.

f Durch allcBuchhaud- j
! lungeu, sowie gegen Eiu- s
seudüng d. Betrags dire kt s
j v.d.ExPeditiond.Deut- s
! scheu Volksblatts iu s
s Stuttgart, Urüansstr. 94,
s kann das Diözesau- s
s Archiv allein zum Preise s
s von M. 1. 60. Halbjahr- !
s lich, das Pastoralblatt s
s allein zum Preise von M. s
s 1. 60. halbjährlich bezogen t
s werden. !


Mit einem Vereine von Geistlichen nnd in Verbindung mit Geschichtsgelehrten heransgegeben
von Dp. Engelbert Hofele> Pfarrer in Ummendors.
Korrespondenzen wollen gefl. direkt an Or. Engelbert Hofele, Pfarrer in llinmendorf b. Biberach, gerichtet werden.

Stuttgart, den 15. November -1890.

7. Jahrgang.

^ Der Weißenhorner Kunstmaler Komad Huber, '',AO-^o^^NpliH ^ Gvigor ^^ugen und die gute Betha m dente
kastlein des Härdtsfeldes in Schloß Neresheim. - ''^E' cknuabeii Nun Nachdenken vorlirteilstoser Protestanten nnd zur Ansklarnng
"Evangelischer" Ritt und Ausflug m das „katbollsche -bei chl - § 1 einem ^^„gelischen Wagen ziehen mußte, (p-ort,.)
zweifelsüchtiger Katholiken. Geschildert von emem, der auch cnnnat zehn ^ayrc. o

Weihenhornrr Kunstmaler Ronrad Huber,
von Altdorf-Weingarten, ch 1830.
Von Joseph Holl, Stadtpfarrer in Weißenhorn.
^l'n Lodert es nicht bloß den Ortspatriotismns, son-
^dlsti Interesse der Kunstgeschichte, dem fruchtbaren
Konrad Huber von Weißenhorn eine kleine
^)ttisu ^ Zu widmen. In vielen Kirchen nnd Häusern des
iiebli^En mw württembergischen Schwabens trifft man seine
^cnwi .^Evke. Während diese fortdauernd erfreuen nnd
^r bescheidene Meister oft nur dem Namen nach
>»stp . ' ?u Konversationslexikons und Sammelwerken findet
^'ug g^r ihn. Und doch hat er sein langes Leben
Ätsta ?^ust und zwar zumeist der kirchlichen gewidmet,
chhsc; ch ^m Maßstab der jetzigen Technik an der Zeich-
!v Komposition feiner Bilder manches ansznsetzen sein,
^ich ^ ^ch großes Verdienst, wenn man erwägt, wie
^sp^.nnd erbauend feilte Bilder das Gemüt des Volkes

üingjährigen Wirken da war. Auch seit seinem
^chßilio H-'ohl vieles in die Kirchen gemalt worden, was die
bhg dieses frommen Künstlers bei weitem nicht erreicht,
-beißenhorner zu nennen, ist vollberechtigt; denn
llna 1^30, also gegen 57 Jahre, hat er von Weißen-
Kunst geübt nnd dort auch seine Grabesruhe
Hubers Jugend und Verhältnis zu
4 Uns Martin Kuen.
stachen .^Euustler erblickte das Licht der Welt im württem-
Oberland in dem durch die von den Welfen ge-
M ^ .ch) hvchberühmten Weingarten, beziehungsweise dem
bm Altdors. Es lauten die Angaben in den
> L'chvrUki- .. ...- .... .- ....

und wenn man vergleicht, was in unfern Kirchen

2h.L^ner Matrikeln und ans den Gedenktafeln auf ^
ikvn stber 1750-. dieses Dotnn, llot ^ntevs ^"nUier.

^'"'noer 175O; dieses Datum hat auch Naglers Knnstler-
Ne ^ach einer Mitteilung des Pfarramts Weingarten

November 1752 geboren nnd heißen
^ üuch^^Eephan Huber und Barbara Heim. Sein Vater
I von Ker, ohne daß mir bekannt geworden ist, welche
OP827>> "ust er hatte. Auch ein Bruder Anton Huber
Maler, und leben von diesem noch an ver-
Dix Nachkommen.
^"ern Hubers lebten in dürftigen Verhältnissen,

weshalb der Heranwachsende Jüngling an der Armut ein be-
deutendes Hemmnis hatte. Im Kloster Weingarten erhielt er
Unterricht nnd Unterstützung; doch zogen ihn früh die zeich-
nenden Künste mehr an als die ernsten Wissenschaften. In
der herrlichen 1715—1724 gebauten Klosterkirche hatte der
empfängliche Knabe treffliche Vorbilder an den Decken- und
Wandmalereien des bayerischen Hofmalers Assam und an den
Statuen und Stuccatnren der Italiener Karloni und Korbelini.
Der um den jungen Huber besorgte U. Kolumban brachte
ihn bei Maler Brücker in Salmansweiler und dann in Kon-
stanz unter; später kam er zu Maler Franz Martin Knen
nach Weißenhorn. Von hier schickte ihn der Prälat von
Weingarten auf die herzogliche Akademie nach Stuttgart, wo
er sich so hervorthat, daß er 1773 den ersten Preis erhielt.
Kurz darauf machte er eine Reise nach Italien und soll auch in
Rom gewesen sein.
Mittlerweile war sein früherer Meister Martin Kuen
in Weißeuhorn am 30. Januar 1771 gestorben. Huber hei-
ratete nun dessen damals 42 Jahre alte Witwe Anna und
ließ sich in Weißenhorn nieder. Diese Ehefrau starb im
Jahr 1811 ; im folgenden Jahre heiratete K. Huber die
Josepha Walter von Jngstetten (bei Noggenbnrg), welche
Ehefrau zwei Jahre vor ihm, nämlich 1828 starb. Beide
Ehen blieben kinderlos.
Da Huber in so inniger Beziehung zu Martin Kuen
stand, wollen wir auch ihm einige Zeilen widmen. Er wurde
dahier am 8. November 1719 geboren und war auch ein
sehr fruchtbarer Kirchenmaler. Viele Kirchen in der Um-
gebung von Weißenhorn enthalten noch Bilder von ihm. Zu
seinen hervorragendsten Leistungen gehören die Deckengemälde
an der katholischen Wengenkirche in Ulm (1743), dann ein
sehr großes Deckengemälde über das verlorene und wieder-
gewonnene Paradies im Bibliotheksaale des Klosters Wib-
lingen bei Ulm. Namentlich hatte sein Pinsel Kirche und
Kloster Noggenbnrg zu zieren. In der großen (1752—58
gebauten) Klosterkirche sind die meisten Gemälde von unserem
Knen; so die große Maria Himmelfahrt auf dem Hochaltäre
(1756), die Bilder der Nebenaltäre, die Wand- und die (zu-
meist zerstörten) Deckengemälde. Auch in den Klostergängen
und im Refektorium sind Produkte seines Pinsels. Diese
tragen ganz den Charakter des damaligen schlechten fran-
 
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