Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 13.1895

DOI Artikel:
Liebenau, Theodor von: Schwäbisches aus Schweizer Archiven, [2]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.15914#0015

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
ewig vancknnß leite», kam der amman»
und cttlich rät hinab by XIIII tag vnd
weite» sin Raut in ainer sack ha». Do
sprach er: war für ai» bößwicht anzoge»
vnd daher kvnie», so hctt das nit vffeni
das ai» bößwicht dem ander» sollte ranle»,
vnd wolt I» davon nutz raten. Also ward
der Stattammann nach mins vatters vanck-
niß gewaltig vnd trib sinen gewalt nit ain
Jar vnd schlugen Im sin hopt ab vnd
verkünt man von ihm nütz, war inn er
sich verschickt hett, denn so nil kamen, die
vier, die znm dickermal mit dem ammann
zu minem vatter gangen sind vnd In ge-
sibrct lassen Hand vnd gewonnen das mcttc-
brot vmb minen vatter vnd sprachen: man
wolt dem ammann das Hopt abschlachen
vnd liessen doznmal minem votier den bart
scheren vnd hatten Im den davor in zwain
Zaren nie lassen scheren. Vnd als nun
mi» vatter in vancknnß genommen ward
vnd im turn lag, kamen Irr dry vom
Rat zu mir in mins vatters hns vnd
sprachen: min vatter war vff die slain-
rinnen der Cappell vnscr frowcn ettwas
schuldig; weite er dafür geben III silberi»
Becker vnd 1 Pfund geltz vffcm garten ob
ich Inen das geben weit? sprach ich: ja,
vnd gab Inen daS. Nütz destvminder als
si Zn in die ewig vancknnß tätte, hatten
si von Im verkündt, er hett das gelt der
Cappell vnser stowen verstolen, vcber das
vnd ich si desselben geltz vor solichem ver-
künden bezalt Han noch Ir mntnng vnd
an Ir benügen. Daby aber ain iedcr
bidcrbman verstcn itiag das unbillich vnS
vnd vnscrm gcslecht beschickt. Vnd als min
vatter in solichcr vancknnß recht vnd
rechnnng angerüfft hat, bin ich zngeforen
und wolt minem vatter zu recht helffen
vnd als ich mich zu vnserm aller g. Hr.
dem kaiser kert Hab, vnd gen München
komen bin, sind der von Kempten anwalt,
der obgemelt Stattammann und cttlich mit
Im, harnach geylt, vnd als sie mich zu
München gewar wurden, gewannen si ain
ring schifflin oder waidling vnd fnren by
tag vnd nacht ilentz hinab gen Wien, vnd
wollen vor fürkomen; also kam ich nachin
vnd mvcht vor Inen nit da sin vnd hatten
Ir sachen mit dem byschoff von Mentz
ertz Cantzlcr gelriben und ain Credentz-
becher vnd der Inn gnldin geschenkt, der
mich in minen Sachen durch solich gab

hindert, wie wol die kaißerlich mayestat
mir nach miner beger gnug tatt vnd mit
mit dem selben byschoff vnd Ertzkantzler
durch min Herren graf Hugen von Werden-
berg schaffen ließ, das er mir ain kaiser-
lich Commission gab, als das recht vffem
hctt, wer rechtz begert, das Im das sott
nrnvlgt werden. Das mocht mir vom
bischoff vsf befelch der kaißerl. maystat nit
er volgen vnd bin also vff hntigen tag
rechtlos von dem gericht danon alle andre ge-
richt fliesten. Zu dem allem sind die von Kemp-
ten zngefaren als min vatter gefangen ward,
sind si mit vnscrn gut, ligendem vnd varen-
den nmb gangen vnd sind ettlich den
wir ettwas schuldig waren nach irem
willen davon bezalt, was si cruordret hend,
vnwißent mines vatters vnd minthalben,
vnd haben das an vns nie gekrackt vnd
wer uns gelten solt, unö niema» nütz
geben hat. Darnss och die von Kempten
dehain benügen gehebt, sonder ander das
vnscr och vergantnet vnd zn Zren Händen
zogen Hand, vber dasselb ich mit Inen
von desselben wegen in anhangendcm recht
gestanden bin vor Znen sclbS, och vnser
schloß gcofnet vnd vsfbrochen.
Gedenken min durch gotz willen, das
das die wyl es minen Herren in gedächt-
nis sye, bald sürgcnommen werd.
DaS HnS so si Jnnhand costet wol
vo Gulden.
min nam
Jos Schyt."
Undatiertes Aktenstück im Staatsarchiv
Luzern, vielleicht den Prozeß ans dem
Jahre 1468—1470 beschlagend, verfaßt
o. 1480.
5. Zur B a n geschichte derP r o p st e i
Nvthsee.
Die tingemein spärlichen Nachrichten
über die Propstci Röthsee im Nibclgau,
in der Pfarrei Kißlegg, werden durch
nachstehenden Bettelbrief etwas erweitert.
Die Chronik von PcterShanscn enthält be-
kanntlich die ältesten Nachrichten über den
ans Thüringen stammenden Natpcronins,
Schüler des Bischofs Ulrich von Augs-
burg. Neugart (Upiscop. Sonst. I, 446 bis
447) hat diese Angaben berichtigt. Allein
oie Angaben dieses Bettelbriefes stimmen
durchaus nicht mit den Berechnungen Nen-
garts und MoneS (Qnellensammlnng I,
 
Annotationen