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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 13.1895

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Beck, Paul A.: Aus einem schwäbischen Reichsstifte im vorigen Jahrhundert, [8]
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Kleinere Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.15914#0152

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in der Küche war; er hat nach langem
Mediziiiiere» endlich ans Anraten eines
Apothekers von Kansbenren seine Zuflucht
zur Gaisinilch geneininen, welche ihm nach
langer Engbrüstigkeit den Garaus gemacht
hat. R. s, ?. Nach ihm mußte den k3.
September ?. Hermann Göttling fort,
welcher sich eine Verkältnng seiner Nnptnr
und im Gefolge den vomibus n»d endlich
daS tAisercre znzog; dieser liebe Mann
starb, wie er in Kreuz und Leid gelebt,
im 53. Jahre seines Alters.
(Schluß folgt.)
Kleinere Mitteilungen.
Das w uu de r th ä l ig e Giiadenbild der
heiligen Jungfrau nlS secls.-i Lapieii-
tiae i» Ber gal re nie bei Baindt.
Vom Jahre 1688 existiert ein Holzschnitt,
sehr roh koloriert, ivelcher daS Giiadenbild in
Vergalreute darstellt. Auf dem schwarzen
Schleier oder Mantel sind 13 Sterne und fol-
gende griechische Buchstaben angebracht, welche
beweisen, das; das ursprüngliche Giiadenbild aus
dem Orient stammte: V. bl. M L. ^4. bl. II.
I.. I.. L. II. V. I. bi. V. N. bl. Da aus diesen
sehr »ndenltich gezeict.uelen Buchstaben und Ab-
kürzungen keine Inschrift zu entziffern ist, so
bitte ich alle Geschichlsfreuude von Oberschwaben,
i» l iefen Blättern gefälligst Mitteilung zu machen,
wo jetzt das gedachte Gnadenbild sich befindet.
Der Holzschnitt von 1688 ist 29 Ceutinieter hoch
und 22 breit und trägt die gedruckte Unterschrift:
„Bor Dir v wunderbare Bergatreulher
Mutter Mariä! als vor dem Stuhl der Weis-
heit stelle» sich.wünschen mit Dir
.erkennen die Weisheit Deines des
wahrhaften."
Das mit Gloriole versehene und mit langem
Nocke bekleidete Christnskind segnet mit der
Rechten, während die Linke ei» Spruchband hält
mit der Legende: !r> Aremio matris seclet 8-r-
^ientia batris )esa Naria.
Zugleich bitte ich alle Geistlichen von Ober-
schwabcu, dem Diöeesanarchive gefälligst Nachricht
zu gebe», wenn und wo sich noch Andachtsbüch-
lein zu gedachter Wallfahrt oder 'Medaillen finden.
Karlsruhe i. B., 10. Juli 1895.
Or. Mone.
Maler Hans Stvcinger (Stoctinger) aus
Nieder- oder Oberstvtz i ugen?
Die Pfarrkirche zu Ter lau bei Bozen wurde
zu Ende des 15. und Anfang des 16. Jahr-
hunderts vollständig bemalt und ist diese inonn-
mcutnle in letzter Zeit restaurierte Bemalung
noch erhalten (s. darüber K. Atz, „Kunstfreund",
VI. und VII. Jahrgang 1890 und 1891, Nr. 9
bis 12: Nr. 1 5; S. 34 ff.; S. 7, 10, 11).
Die Südwand des Schiffes ist nun nach einer
unter dem Fenster angebrachten Inschrift: „Hauch
pichlurai» secit sieri Sigmund de Niedcrlhvr cl

! nxor sua Margaretha de Billnnders et pro vm-
nibnS eredibns. Faktum est hoc op»s in die
sauet Johanne? Baplislan anno dui mceceoü
l1407) Hauch picturnm fecit Hniis Slvcinger
pichior de bosano" von cincin Maler Hau?
Slociiigcr (Stvckinger) angeblich von Bozen u. a.
mit Darsleltungeu der Vermählung 'Marias mil
Jofoph, der Begegnung Joachims und Annas bei
der goldenen Pforte, der Bcschneidung Christi,
der Darstellung Christi im Tempel, deS belh-
lcheinitüchen Kiudermordes rc. gemalt. Einige
vermuten aber, dieser Meister Hans Stveinger
oder seiii Vater konnte von Nieder- oder Ober-
stotzingeu in Schwaben herslainmen und, wie
öfters geschehen, anstatt des Geschlechtsnameiis
durch ihre» Geburtsort näher bezeichnet worden
sein. Mi! Illm stand ja Bozen als große
Handelsstadt seit dein 14. Jahrhundert und noch
früher mit Schwaben überhaupt durch die Be-
sitzungeii (Weingüter) dortiger Klöster im Etsch-
tand in engster Beziehung, '«weniger war ein
sehr thätiger Künstler; er malte außer zu Terlan
n. a. in der Kirche zu St. Helena von Dentsch-
uvven um das Jahr 1409 („außen an der
Fassade die Patronin, Christus am Kreuz und
St. Christoph, an der Absis: Maria mit andern
Heiligen, innen aber an deren Gewölbe die zwölf
Apostel überlüucht, an der Laibung deS Trinmph-
bogcns die sieben SchöpflingStage, sowie ans der
Vorderseite Gott Vater, dem Abel und Kain ihr
Opfer dnrbringcn" — Atz, Knustgeschichte von
Tirol S. 360 -), vielleicht auch um 1420 in der
Kirche von St. Chprian im Saruthal, sowie in
den Filialkirchen St. Jakob in der An und zu
St. Johann im Dorfe bei Bozc». Or. Schmölz er
(in seiner Schi ist: die Waudnialereieu in St. Jo-
hann im Dorf, St. Martin in Cainpill und.
Terlan, Jnusbrnck in der Wagnerschen Verlags'
bnchhandlnng) findet in diesen Werken Stveinger?
am Figürlichen wie an der Architektur ent-
schiedenen italienischen (giolttSken) Einfluß; na
mentlich bezeichnet er die Zeichnung der Frauen
als einen giolteskeu Fvrincncharaktcr deS Bceislers,
der sich mit Entschiedenheit und Kraft anspräge.
„Aengstliche Spannung, Kummer und Besorgnis
sind durch die überdies auch vornehme Haltung
der Frauen allein ansgedrückt." Stveinger hatte
allem nach auch g'vße Freude an der Landschasl
und bewegt sich in den Bildern, wo solche vor
kommen, etwas freier und leichter. I'. Heck.
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