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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 13.1895

DOI Artikel:
Schön, Theodor: Schwäbische Biographieen
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https://doi.org/10.11588/diglit.15914#0122

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Abtei Ellwangen in eine Propstei. I Am
15. April 1461 schloß Albrechts Vetter,
Wilhelm von Rechl> erg, namens des
neuen Propstes eine Kapitulation mit dem
Kapitel ab und am 16. November 1461
bestätigte König Friedrich III. dem letzter»
alle fürstlichen Würden, Ehren, Regalien,
Lehen-, Mannschaften, Wildbänne und
Gerichte. Am 30. März 1462 belehnte
derselbe ihn mit des Stifts Regalien, was
Maximilian I. am 4. August 1495 wie-
derholte. Am 6. Mai 1495 bestätigte
letzterer auch alle Regalien, Lehen und
Weltlichkeiten de§ Stifts, auch alle dessen
Rechte, Privilegien und Freiheiten. Erst
im Jahre 1466 übernahm Albrecht die
geistliche und weltliche Verwaltung selbst.
Schon 1469 mar er württembergischer
Rat und Diener, wie den» auch 1466
Graf Ulrich von Württemberg das
Stift auf seine Bitte in seinen Schutz
nahm, nachdem am 25. Februar 1466
der Propst ihm und seinem Sohn die
Schirmvogtei übertragen hatte. 1486 bis
1500 gehörte er dem St. Jörgen-Schild
an und gewann dadurch auch den Schutz
dieser Gesellschaft für sein Land. Am
13. Dezember 1470 verlieh ihm König
Friedrich III. die Erhöhung der Zollab-
gabe in seinem Gebiete auf sechs Jahre.
Für einen geladenen Wagen wurde von
vier Pfennigen nunmehr der Zoll auf
einen böhmischen und für eine geladene
Karre von zwei Pfennigen auf einen hal-
ben-böhmischen erhöht. Im April 1486
sprach ihn Papst Junoccnz VIII. von allen
kirchlichen Strafen frei und erteilte ihm das
Privilegium, sich innerhalb der nächsten
sieben Jahre wegen der Propstei und
anderer kirchlichen Würden nicht weihe»
zu lassen.
Mannigfaltig und eng waren Albrechts
Beziehungen zu Württemberg. Schon 1488
wirkte er zu Mainz als württembergischer
Rat mit beim Schiedsgericht Graf Eber-
hards zwischen den Kurfürsten von Trier
nnd Pfalz. 1495 war er im Gefolge
des Grafen ans dem Reichstag zu Worms.
') Er erwilte ein Propste!-, Dekanats- und
Kapitelssiegel statt des AbtS- und Konvents-
siegels, bestätigte alle fürstlichen Ehren, Regalien,
Mannschaften, Lehenschaften, Wildbänne, Privi-
legien, Rechte und Freiheiten der vvrinatigen
Aebtc.

Am 14. Juni 1471 übergab er dem Grafen
Ulrich von W n r t t e m b e r g das von den
Grafen von Oettingen erkaufte Geleits-
recht um die Stadt Ellwangen ans Lebens-
zeit , jedoch nur ans Widerruf. Die
Schirmvogtei über Ellwangen, die er 1466
dem Graf Ulrich übertragen hatte, über-
trug er am 30. Mai 1485 dem Grafen
Eberhard und am 3. Februar 1502 dem
Herzog Ulrich von Württemberg auf Le-
benszeit. Am 30. März 1498 wurden
in Württemberg auch neue Negimentsrätc
»ach Absetzung Herzogs Eberhard II. er-
nannt, darunter auch Propst Albrecht.
Am 21. April 1498 verschrieben sich der
Landhosmeister und das geordnete Regi-
ment, das; die von ihm übernommene Mit-
regiernng des Herzogtums Württemberg
ihm und dem Stift Ellwangen an ihren
von Württemberg erhaltenen Verschrei-
bungen nicht nachteilig sein sollte. Gerade
gegenüber von Württemberg zeigte Propst
Albrecht sich als ein trefflicher Verwalter
des ihm anvertrante» Gutes. Er verstand
es, in einer Zeit, in der die württem-
bergischen Grafen die ihrem Schutz befoh-
lenen Klöster, wozu, wie man sah, auch
Ellwangen zählte, an sich ketteten, das
Stift Ellwangen, das sich nicht im Erb-
schirm Württembergs befand, vor weiterer
Abhängigkeit zu bewahren. Mit Recht
konnte sich Propst Albrecht schreibe» 1463 t
„durch Gottes Verhengnns bcstetigter Propst
und Herr des StifftS zu Ellwangen", so-
wie 1464: „der römischen Kirche ohn-
mittel nnderthenig". Als Albrecht von
Nechberg die Verwaltung des Stifts
übernahm, zählte dasselbe mehrere Fürsten,
Edlen und Städte zu seinen LehenSlenten.
Mit allen diesen kam natürlich der neue
Propst in enge Berührung. So übertrug ihm
am 8. Januar 1471 Graf Ulrich von Oel-
lingen für den ihm geeigneten Hof zu
Hohenberg auf dem Härdtsfeld (bei Unter-
kochen, Oberamt Aalen) zwei Höfe zu
Ober-Nifsingcn und Dehlingen (Oberamt
Nereshcim). Am 14. Februar 1461 be-
lebnte Propst Albrecht diesen Grafen mit
Schloß Baldern (Oberamt Neresheim),
dem Weiler Lippach (Obcramt Ellwangen),
den Höfen znm Berg (bei Balder») und
zum Hohenberg und dem halben Hof und
fünf Sölden zu Dehlingen. Schloß Bal-
dern und den Weiler Lippach kündigte
 
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